Die grüne Wand
Es handelt sich um ein Projekt, das wegen seiner innovativen und beispielgebenden ökologischen Relevanz mit 150.000 Euro aus dem badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz gefördert wird. Das Projekt hat das Potenzial, den Industriehallenbau in vielerlei Hinsicht zu revolutionieren.
Die lebende Grünwandfassade berücksichtigt Themen wie Regenwasserreinigung, Flächenverbrauch, Versiegelung, Oberbodenbeseitigung, Raumklima, Kleinlebewesen, Ökobilanz und Ausgleichsmaßnahmen. Beim Bauvorhaben von Birkenmaier ist der Schlüssel zum ressourcenschonenden Umgang mit dem Flächenverbrauch die Vertikale. Und zwar direkt am eigenen Bauwerk. Anstatt teure Ausgleichsmaßnahmen weit entfernt vom eigentlichen Bauprojekt zu realisieren, dient hier das Bauprojekt selbst als Lösung. Die Idee zu diesem Konzept entstand zwischen Architekt und Planer Adrian Birkenmeier und Klaus Wegenast der Firma FlorDesign.
Die Wandflächen bieten ein bisher ungenutztes Potential: Die verwendeten Stahlbeton-Fertigteile eignen sich optimal, als statisch autarker Träger des Bodens und der Pflanzen. Die Dachflächen bleiben der Photovoltaik vorbehalten. Das Ganze hat auch eine ästhetische Dimension. So wird in Niederrimsingen mit den ca. 1.200 Quadratmetern der „Grünwand“ ein grüner Abschluss des Industriegebiets zum Dorf Niederrrimsingen hergestellt. Weitere Effekte: Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser wird durch die Wand gereinigt, was wiederum Entwässerungsgebühren reduziert und die Kanalinfrastruktur entlastet. Die Verschattung durch Blattwerk und die natürliche Verdunstung besorgen die Kühlung im Gebäude und erzeugen ein angenehmes Klima für die Umgebung. In den Grünwänden entsteht biodiverser Lebensraum für heimische Pflanzen, Insekten, Vögel und Kleinlebewesen. Der vor Ort vorhandene Boden, zum Beispiel auch der Bauaushub, wird in der Wand verbaut.
Weil hinter dem Projekt eine besonders innovative, klima- und umweltschützende Idee steckt, wird das Vorhaben auch aus dem Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz des Energie- und Umweltdienstleisters badenova mit 150.000 Euro gefördert. Badenova Vorstand Mathias Nikolay: „Der Innovationsfonds unterstützt nicht nur gute ökologische Konzepte und Ideen, sondern versteht sich auch als Marktöffner. Hier ist ein besonders gutes Beispiel dafür, denn es handelt sich bei der Grünwand um ein bisher einmaliges System, das durch industrielle Fertigung inklusive Bepflanzung vorproduziert und kostengünstig hergestellt werden kann. Das könnte für viele Bauherren im Gewerbebau die ökonomische und ökologische Zukunftslösung sein.“
Mittlerweile befinden sich Birkenmeier und FlorDesign in der Gründung einer gemeinsamen Firma der „Grünwand.de“, die zukünftig das Grünwandfassadensystem vertreiben wird. Zwischen den beiden Unternehmen bestehen langjährige Kooperationen, auch in der Vergangenheit hatten sie schon Projekte zur Begrünung von Beton.
Und so fasst Architekt und Planer Adrian Birkenmeier selbstbewusst zusammen: „Der Mehrwert, der für Umwelt, Klima und somit für die Allgemeinheit entsteht, müsste durch den Gesetzgeber über entsprechende Förderprogramme Honorierung finden. Wir machen das aus Überzeugung, weil wir Klima- und Umweltschutz ernst nehmen und als Herausforderung auch in der Baustoffindustrie ansehen, aber wir sind hier auch aus unternehmerischen Motiven Vorreiter. Wir sehen die Potenziale und die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, daraus kann auch ein völlig neuer Geschäftszweig entstehen“
Ziel ist es, dass der positive, ökologische Effekt der Grünwand auch als Ausgleichsmaßnahme anerkannt und in Ökopunkten (Ökopunkteverordnung) vergütet wird. Bei allen ökologischen Schutzgütern (Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen, Klima, Mensch) ist mit nachweisbaren Verbesserungen zu rechnen. Damit eine wissenschaftlich fundierte Bewertung getroffen werden kann, wird an der jetzt gebauten Grünwand ein begleitendes Monitoring durchgeführt, das die Anerkennung als ökologische Ausgleichsmaßnahme erbringen soll. Dies erfolgt in engem Dialog mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Breisgau Hochschwarzwald und den Fachbereich Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidium Freiburg.
Die Firma Birkenmeier baut in Niederrimsingen eine ca. 10.000 qm große Werkshalle zur Herstellung von Betonprodukten. Die Spezialitäten von Birkenmeier Stein+Design liegen in hochwertigen Betonprodukten des Landschafts- und Gartenbaus, Mobiliar des öffentlichen Raums, Fertigteile bis hin zu Kunstobjekten. Es findet eine Zusammenlegung von Produktionsstätten an den Standort nach Niederrimsingen statt. Ein hoch automatisiertes Werk entsteht, in dem Ressourcen sparend, qualitativ hochwertig gefertigt werden kann.
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