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GeoMobil lockte Volk und Volksvertreter

Es war eine richtige Premierentournee, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) Anfang Juli unternahmen: In Stuttgart präsentierten sie das neue GeoMobil den Abgeordneten des Landtages, in Überlingen einen Tag später der Bevölkerung auf der Landesgartenschau. Bei beiden Gelegenheiten traf der mit geologischem Wissen vollgestopfte Spezial-Anhänger auf großes Interesse und viel Sympathie.

Wähler oder ihre Abgeordneten – Menschen sind auf jeden Fall neugierig. Denn sowohl in der Landeshauptstadt als auch in der Bodenseestadt lockte die „geologische Wissenskiste“ das Publikum magisch an. Sei es mit ihrem kleinen Kino auf der linken Seite, in welchem man sich unterhaltsam über Herkunft und Nutzen mineralischer Rohstoffe informieren lassen konnte; sei es auf der rechten Seite beim Rohstoff-Memory: das GeoMobil verbindet Unterhaltung und Information in bisher nicht gekannter Dichte.

Staunende Politiker

„Es ist schon phänomenal, was unser neuer ISTE-Trailer bei den Menschen auslöst“, sagt dazu Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des ISTE. Zusammen mit dem Präsidenten des Verbandes, Peter Röhm, und dem Vorsitzenden der Initiative „KiWi – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein“, Thomas Peter, begrüßte er in Stuttgart zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier vor dem Landtag. In Sitzungspausen schauten sie vorbei und ließen sich von Geschichte und Geschichten rund um das Thema Steine verzaubern. Und viele staunten auch angesichts der Fülle von Informationen auf doch begrenztem Raum.

Allen voran gab sich Landtagspräsidentin Muhterem Aras die Ehre. Aber auch Abgeordnete aller im baden-württembergischen Parlament vertretenen Parteien versuchten sich am Rohstoff-Memory, bei dem es unter anderem galt, thematische Kombinationen aus der Rohstoff-Industrie zu identifizieren. Etwa Amphibien, die sich in den Fahrspuren von Großmaschinen ansiedeln. Klingt nach „Natur auf Zeit“ und damit nach einem durchaus aktuellen politischen Thema.

„Wir setzen mit unserem GeoMobil durchaus Signale und vermitteln Botschaften“, sagt ISTE-Präsident Peter Röhm. „Aber sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch ihren Abgeordneten können mit Hilfe unserer Informationen dann sachlich nachvollziehen, dass es ohne heimische mineralische Rohstoffe nicht geht. Wir müssen also gemeinsam Wege und Kompromisse finden.“

Der KiWi-Vorsitzende Thomas Peter stimmt dem zu. „Rohstoffgewinnung ist angesichts der heutigen Siedlungsdichte und zahlreicher Nutzungskonflikte nur noch im Dialog mit der Bevölkerung möglich. Und dieser muss eben bewusst sein, wozu man Steine, Kies und Sand benötigt. Das ISTE-GeoMobil, welches ganz schnell auch zu einem KiWi-GeoMobil umfirmiert werden kann, leistet genau das: Hintergrundinformationen liefern an einem gemeinsamen Treffpunkt, der zum Gespräch einlädt.“

Gemeinsame Gespräch nach einer langen, durch Corona-Maßnahmen verordneten Zwangspause – man merkte, dass der persönliche Austausch und das Wiedersehen vor dem Landtag in Stuttgart ganz wichtige Rollen spielten.

Erdgeschichte und Erdgeschichten

Auf der Landesgartenschau in Überlingen sorgte einen Tag später das GeoMobil ebenfalls für große Aufmerksamkeit. Insbesondere Dr. Andreas Megerle, Umweltpädagoge und Geologie-Experte, lockte viele Besucher des Spektakels am Ufer des Bodensees an durch seine Kombination aus Erdgeschichte und Erdgeschichten. Er wusste die heimischen Gesteine nicht nur entstehungsgeschichtlich zu erklären, sondern auch in ihren zahlreichen zivilisationshistorischen Bedeutungen zu beschreiben – vom Faustkeil und vom Feuerstein bis hin zum modernen Beton.

„Unsere Premierentournee war ein Besuch beim Volk und bei seinen Volksvertretern“, schmunzelt Thomas Beißwenger. „Dabei konnten wir persönliches Wiedersehen oder Kennenlernen kombinieren mit durchaus ernsten politischen Diskussionen.“ So seien in einer Gesprächsrunde mit dem Wahlkreisabgeordneten Martin Hahn (Bündnis 90 / Die Grünen) und ISTE-Vizepräsident Oliver Mohr durchaus auch der umstrittene Regionalplan Bodensee-Oberschwaben und die zahlreichen Proteste gegen ihn zur Sprache gekommen. Beißwenger: „Wir alle müssen uns auch mit unbequemen Wahrheiten auseinandersetzen. Dass wir dies an einem angenehmen Ort und zivilisiert tun können – auch dazu dient unser GeoMobil.“

Das GeoMobil – Botschafter für heimische Rohstoffe

Im Auftrag des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) und der Initiative „KiWi – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein“ haben die Spezialisten des Anhängerbauers Ruku in Rheinau das „GeoMobil“ konstruiert. Dieses bislang einmalige Gefährt soll helfen, die Rohstoffwirtschaft in vielfältiger und bunter Form zu erklären und darzustellen. Zielgruppen sind Bürgerinnen und Bürger bei Informationsveranstaltungen, Messen und Tagen der offenen Tür in ISTE- und KiWi-Mitgliedsunternehmen, aber auch Schülerinnen und Schüler, sowie die Politikerinnen und Politiker bei Landesparteitagen.

Das GeoMobil bietet eine Vielzahl von Hilfsmitteln, um auf informative und unterhaltsame Art geologische, aber auch naturkundliche Themen zu vermitteln. So enthält es ein komplettes Experimentier-Kit auf Grundlage des GeoKoffers, mit dem sich Kinder dem Thema Geologie nähern können. Dazu gehören auch Becherlupen und Handmikroskope sowie Bastelhefte und verschiedene Quiz. Unter der fachkundigen Anleitung eines Umweltpädagogen geht es dann nicht nur um Gesteine, sondern auch um Tiere und Pflanzen.

Auf den drehbaren Seitenscheiben des GeoMobils lädt ein spannendes und interessantes Zuordnungsspiel zum Nachdenken und Raten ein. Ferner steht ein großer Bildschirm für die Vorführung von Filmen und Präsentationen zur Verfügung.

ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger: „Das GeoMobil ist ein ‚rollender Botschafter‘ für die Gewinnung heimischer Rohstoffe. Wir wollen diesen reich ausgestatteten Anhänger einsetzen, um Jung und Alt unsere heimischen Bodenschätze näherzubringen und jedermann bewusst zu machen, welche wichtige wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Bedeutung sie haben.

Beißwenger weiter: „Wir gehen damit einen neuen Weg, um näher an die Menschen heranzukommen und sie in praktischer und sinnfälliger Weise über geologische Themen zu informieren. Wichtig ist es, bei Schulungseinsätzen in Kieswerken und Steinbrüchen mit einem Umweltpädagogen zusammenzuarbeiten. Geographielehrer können wir so mit Hilfe des GeoMobils und des GeoKoffers auch zusätzlich schulen. Das GeoMobil ist also das universelle und fahrbare Informationswerkzeug der baden-württembergischen Rohstoffindustrie.“

Link GeoMobil

Regionalbroschüre – ISTE verstärkt Arbeit in den Regionen

Der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) verstärkt seine Öffentlichkeitsarbeit in den Regionen des Landes. Dazu publiziert er eine Reihe regionaler Broschüren, welche die Sicherung und Gewinnung von mineralischen Rohstoffen in den verschiedenen Raumschaften zum Inhalt haben. Die ersten beiden von insgesamt 13 geplanten Publikationen beschäftigen sich mit den Gebieten Bodensee/Oberschwaben und Hochrhein/Bodensee. Die komplette Reihe soll bis Ende 2022 veröffentlicht werden und sich an Regionalpolitiker und Verwaltungsfachleute, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen richten.

„Erst im Lokalen wird die Wahrheit konkret und greifbar“, kommentiert ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger die neuen Veröffentlichungen. „In unseren Regio-Broschüren informieren über den wahren Rohstoffbedarf eines jeden Einzelnen, der statistisch bei 1 Kilogramm Steine, Kies und Sand pro Stunde liegt. Dies wissen die wenigsten. Es ist einfach, gegen Abbaustätten zu protestieren, wenn man sich nicht bewusst ist, dass mineralische Rohstoffe nicht nur zum Bauen von Gebäuden, Straßen und Brücken dienen, sondern zu allen möglichen Produkten verarbeitet werden – vom Mikrochip über Fensterscheiben bis zur Zahnpasta.“

Die Regionalbroschüren des ISTE gehen konkret auf die Bodenschätze der einzelnen Regionen Baden-Württembergs ein. Ihre geologische Struktur und deren Entstehungsgeschichte werden dargestellt. Die Hefte erklären beispielsweise, warum etwa am Hochrhein oder in Oberschwaben besonders viel Kies zu finden ist.

Anhand von Zahlen und Fakten werden auch Raumordnungskonflikte thematisiert. Beißwenger: „Die Zahl der Gewinnungsstätten – beispielsweise in der Region Bodensee/Oberschwaben – ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Ebenfalls der Umfang der Abbauflächen. Gleichzeitig verzeichnen Naturschutzgebiete, Wasserschutzgebiete sowie Siedlungs- und Verkehrsflächen deutliche Zunahmen.“

Die Broschüren sollen Diskussionen um die Sicherung und Gewinnung von mineralischen Rohstoffen versachlichen. Sie enthalten neben regionalspezifischen Teilen auch Informationen, welche das ganze Land Baden-Württemberg betreffen. Dezentrale Rohstoffgewinnung, Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft sowie Renaturierung und Rekultivierung von Abbauflächen sind übergreifende Themen. Darstellungen über den Ablauf von Regionalplanungen runden das neue Informationsangebot des ISTE ab.

Link Broschüre Region Hochrhein-Bodensee                      

Link Broschüre Region Bodensee-Oberschwaben

 

Über den Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V.

In Baden-Württemberg gibt es rund 500 Unternehmen, die mineralische Rohstoffe gewinnen, weiterverarbeiten oder gebrauchte mineralische Rohstoffe recyceln. Insgesamt geschieht dies in rund 800 Werken mit 15.000 Beschäftigten. Diese Branche erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 5 Milliarden Euro pro Jahr im Land.

Pro Einwohner und Jahr müssen rund 10 Tonnen Material der Erde entnommen werden, damit Häuser, Bürogebäude, Straßen, Bahnlinien und Radwege gebaut werden können. Insgesamt werden so jährlich 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen und benötigt. Ziemlich genau entspricht das einem Kilogramm mineralische Rohstoffe pro Einwohner und Stunde. Gebrauchte Baustoffe werden durch Baustoffrecycling im Kreislauf gehalten. So wird bereits heute ca. 90 Prozent des Bauschuttes und Straßenaufbruchs recycelt.

Der ISTE wurde bereits sechs Jahre vor dem Land Baden-Württemberg im März 1946 als „Fachverband Steine und Erden Württemberg und Baden e.V.“ gegründet. Seitdem hat er sich zu einem modernen, dienstleistungsorientierten Wirtschafts- und Arbeitgeberverband entwickelt.

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