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Harte EU-Sanktionen treffen Belarus

Nach der erzwungenen Landung eines innereuropäischen Ryanair-Fluges in Minsk am 23. Mai 2021 hat die EU weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Belarus verhängt. Die Sanktionen gehen über die "symbolischen" Sanktionen gegen Personen und Organisationen hinaus, die für schwere Menschenrechtsverletzungen oder Repressionen gegen die Zivilgesellschaft und die demokratische Opposition verantwortlich sind, und umfassen Handels- und Finanzsanktionen. Die EU hat Handelsbeschränkungen in Bezug auf Erdölprodukte, Kaliumchlorid und Waren zur Herstellung von Tabakerzeugnissen eingeführt. Darüber hinaus wurden Zugangsbeschränkungen zu den EU-Kapitalmärkten für die belarussische Regierung und staatliche Finanzinstitute und ähnliche Restriktionen verhängt. Der Schritt folgt auf die koordinierte Verhängung von Sanktionen Anfang Juni durch Großbritannien, die USA, die EU und Kanada.

Der Kreditversicherer Credendo erwartet erhebliche Auswirkungen der Handelssanktionen auf die belarussische Wirtschaft. Kali- und Erdölprodukte haben einen großen Anteil an den Exporten aus Belarus in die EU. EU-Unternehmen wird der Transport von Kali untersagt. Dies bedeutet, dass Belarus andere Häfen finden muss, um die weltweiten Kaliexporte zu verschiffen. Russland verfügt offenbar nicht über ausreichende Hafenkapazitäten, um belarussisches Kali zusätzlich zur eigenen Produktion umzuschlagen. Die Zugangsbeschränkungen zu den Finanzmärkten werden den ohnehin eingeschränkten Marktzugang weiter erschweren.

Die Länderanalysten von Credendo sehen daher deutliche Abwärtsrisiken für die belarussische Wirtschaft. Um die Auswirkungen abzumildern, wird die Regierung noch mehr auf den russischen Verbündeten setzen. Das Geschäftsumfeldrisiko stuft Credendo bereits in der schlechtesten Risikokategorie (G/G) ein. Das kurzfristige politische Risiko (Kategorie 5/7), welches die Liquiditätslage des Landes widerspiegelt, steht unter Druck, wird aber noch durch Russland gestützt.

"Die Situation ist nicht einfach", kommentiert Credendo-Deutschlandchef Karsten Koch. "Wir anylsieren die Unternehmen und das Länderrisiko sehr genau. Für gute Abnehmer stellen wir weiterhin Deckungen für unsere Kunden zur Verfügung."

Über Credendo Short-Term Non-EU Risks

Credendo ist eine europäische Kreditversicherungsgruppe, die auf dem gesamten Kontinent vertreten ist. Wir sind in allen Bereichen der Warenkreditversicherung und der Versicherung von politischen Risiken tätig und bieten Produkte für die weltweite Abdeckung Ihrer Risiken.

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