Industriekultur und Landschaftswandel: Motivparadies Lausitzer Seenland
Besucherbergwerk F 60
Ein 11.000 Tonnen schwerer Stahlgigant spiegelt sich in einem malerischen See – kontrastreicher kann ein Motiv kaum sein. Die Förderbrücke F60 steht exemplarisch für den Strukturwandel in der Region. Am neuen Bergheider See, der durch Flutung des Braunkohletagebaus Klettwitz-Nord entstand, ragt die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt in die Höhe. Ein Koloss aus Stahl, 80 Meter hoch, 200 Meter breit. Die ehemalige Abraumförderbrücke ist das spektakulärste Relikt des Bergbaus. Fotografen können sich für Sondertouren während der Öffnungszeiten anmelden. Darüber hinaus sind auch individuelle Touren außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Biotürme Lauchhammer
Burgruine? Schornsteine? Silos? Immer wieder werden Durchreisende von den weithin sichtbaren 24 Klinkertürmen von Lauchhammer überrascht. Was für ein rätselhaftes Monument! Erst die Informationstafeln vor Ort lüften das Geheimnis der Landmarke: Die Türme sind Relikte einer einst riesigen Kokereianlage – der ersten ihrer Art weltweit. Die 22 Meter hohen Bauten sind das, was davon übriggeblieben ist. Gästeführer des Traditionsvereins führen Fotografen sonntags zwischen zehn und 18 Uhr sowie nach Vereinbarung auf die verglaste Aussichtskanzel. Der Fotospot ist mit dem Auto gut zu erreichen.
Energiefabrik Knappenrode
Majestätisch, fast schon sakral wirkt die Energiefabrik Knappenrode. Der Backsteinbau aus dem Jahr 1914 war ein Menschenleben lang ein Ort des Staubs, harter Arbeit und infernalischen Lärms. Bis 1993 wurden hier die Rohbraunkohleklumpen aus den umliegenden Tagebauen gemahlen und zu handlichen Briketts gepresst.
Heute zeigt das Sächsische Industriemuseum in seiner modernen Ausstellung die Entwicklung des Lausitzer Reviers von seinen vorindustriellen Anfängen zur größten künstlich geschaffenen Wasserlandschaft Europas. Beim „Fabrik.Erlebnis.Rundgang“ erhalten Fotografen Einblick in die Maschinenhallen mit Tellertrocknern und dampfbetriebenen Pressen. Aber auch von außen bietet der monumentale Klinkerbau in grüner Umgebung reizvolle Kontraste.
Tagebau Welzow-Süd
Die Ära der Braunkohle geht zu Ende. Nur noch an wenigen Orten in Deutschland haben Interessierte die Gelegenheit, die apokalyptischen Dimensionen eines aktiven Tagebaus zu erleben. Ein überwältigender Anblick bietet sich Fotografen vom Aussichtspunkt Süd am Tagebau Welzow-Süd. Hinter dem Fenster eines Holzhäuschens eröffnet sich eine riesige Mondlandschaft mit Kratern und Canyons. Dazwischen Bagger und Förderbrücken, die trotz ihrer Größe in der Szenerie verloren wirken. Reizvoll ist das Spannungsfeld zwischen Tagebau und rekultivierten Flächen im Hintergrund. Der Aussichtspunkt ist gut mit dem Auto zu erreichen, Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Kraftwerk Schwarze Pumpe
Futuristisch wirkt das angestrahlte Kraftwerk Schwarze Pumpe bei Nacht mit seinen gigantischen Kühltürmen, den roten Hindernisfeuern und den hellen, hoch in den Himmel aufsteigenden Dampfwolken. Braunkohle aus dem Tagebau Welzow-Süd wird hier in Strom verwandelt. Es ist mit Baujahr 1998 eines der modernsten Braunkohlekraftwerke Europas. Doch auch seine Tage sind gezählt. 2038 soll es als eines der letzten Kohlekraftwerke in Deutschland vom Netz gehen. Ideale Standorte zum Fotografieren des Energiemonuments sind an den Straßen „An der Alten Ziegelei“ und „Neudorfer Weg“ zu finden.
Ehemalige Tuchfabrik in Forst (Lausitz)
Vom Deutschen Manchester, wie Forst in der Lausitz einst genannt wurde, sind heute nur noch verlassende Fabriken übrig. 1913 war Forst das Zentrum der deutschen Textilindustrie. Um 1920 trug jeder fünfte Mensch in Deutschland einen Anzug aus Forster Tuch. Überall in der Stadt war das Klappern der Webstühle zu hören. Das Team von „go2now“ nimmt Fotografen mit auf eine ganz besondere Lost-Places-Tour: Gemeinsam geht es zu den Feintuchfabriken auf dem Fabrikgelände von Noack und Bergami und in das alte Ferndampfwerk von Gustav Avellis. www.go2know.de/…
Stadthafen Senftenberg
Über Jahrzehnte war Senftenberg die Braunkohlehauptstadt der DDR. Der Ort war umringt von Tagebauen. Für die jüngere Generation der Senftenberger ist das ein abstraktes Stück Regionalgeschichte, das ihnen nur in den Erzählungen der Alten sowie museal aufbereitet in den Industriekulturorten begegnet. Den staubigen Kittel hat Aschenputtel längst abgelegt. Aus der Arbeiterschlafstadt am Tagebau ist ein gepflegter Urlauberort am See geworden. Symbol der Verwandlung ist der moderne Stadthafen. Seebrücke, Segelboote, Seepromenade und natürlich der Senftenberger See selbst bieten stimmungsvolle Motive. Parkplätze finden Fotografen direkt vor Ort.
Aussichtsturm Rostiger Nagel
Wie ein Monolith steht der 30 Meter hohe Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ am Sedlitzer See in der flachen Landschaft. Das abstrakte, begehbare Kunstwerk aus rostrotem Corten-Stahl wurde 2008 errichtet, als Denkmal für den tiefgreifenden Landschafts- und Kulturwandel in der Lausitz. Idealer Zeitpunkt für kontrastreiche Fotos des markanten Treppenaufgangs ist der frühe Morgen. Der Aussichtsturm ist mit dem Auto erreichbar.
Der Tourismusverband Lausitzer Seenland gibt unter Tel. 03573 725300-0 und E-Mail info@lausitzerseenland.de gern weitere Informationen zu diesen und alternativen Fotospots.
Der Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., 2012 gegründet, ist die zentrale touristische Dachorganisation der Region. Hauptaufgabe ist die länderübergreifende touristische Entwicklung des "Lausitzer Seenlandes". Ziel ist eine positive Entwicklung des Außen- und Innenimages der Destination. Der Tourismusverband ist für die Angebotsentwicklung und -koordination, das überregionale Marketing, den Vertrieb sowie das Innenmarketing, die Interessensvertretung nach außen und die Betreibung der anerkannten Touristinformationen Senftenberg und Hoyerswerda verantwortlich. Kernthema der Tourismusregion im Entstehen ist die "aktive Erholung in einer sich wandelnden Landschaft vom Tagebau- zur Erholungslandschaft". Grundlage ist die enge Zusammenarbeit und Kooperation mit Mitgliedern, touristischen Anbietern und Partnern.
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