Institut für Zeitgeschichte erstellt historisches Gutachten über Gisela Gneist
Die Stadtverordnetenversammlung von Oranienburg hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Straßen in einem Neubaugebiet, das sich auf dem Gelände eines ehemaligen Außenkommandos des KZ Sachsenhausen befindet, nach Frauen zu benennen, die mit der Geschichte von Oranienburg verbunden sind, darunter auch Gisela Gneist. Die Entscheidung führte zu teilweise heftiger Kritik, auch von Seiten der Gedenkstätte Sachsenhausen und des Internationalen Sachsenhausen Komitees. Die Debatte entzündete sich an der grundlegenden Konzeption für die Straßenbenennung auf dem Gelände eines historischen KZ-Außenkommandos, aber auch an der Person Gisela Gneist.
Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Mit Hilfe der unabhängigen Expertise des für seine historische Gutachtertätigkeit renommierten Instituts für Zeitgeschichte und zwei ausgewiesenen Experten wollen wir zu einer wissenschaftlich fundierten Einschätzung der Person von Gisela Gneist und einer kritischen Diskussion beitragen. Auf dieser Grundlage wird zu prüfen sein, ob eine Straßenbenennung tatsächlich gerechtfertigt ist.“
Das Gutachten, dessen Bearbeitung durch die derzeit schwierige Zugänglichkeit von Archiven erschwert wird, wird voraussichtlich im Herbst 2021 vorliegen.
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