MV Werften: IG Metall Küste fordert zügige Aufnahme von Verhandlungen über weitere Aufträge
- Geschäftsführer Schad: „Wir brauchen Arbeit auf den Werften. Für die Beschäftigten und Standorte müssen Perspektiven mit und ohne Genting entwickelt werden.“
- Transfergesellschaften helfen bei Qualifizierung und schützen vor Arbeitslosigkeit
- Konzept für langfristige Sicherung der maritimen Wirtschaft von der Landesregierung verlangt
Die IG Metall Küste fordert Bund, Land und die MV Werften auf, zügig Verhandlungen über weitere Aufträge aufzunehmen. „Wir brauchen Arbeit auf den Werften. Für die Beschäftigten und Standorte müssen Perspektiven mit und ohne Genting entwickelt werden“, sagte Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock und Schwerin. „Dafür bleiben nur wenige Monate Zeit, sonst droht ein weiterer Jobabbau und die Stilllegung der Werften.“
Mit Bereitstellung der Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds greift der vom Unternehmen zum 1. August geplante erste Schritt des Personalabbaus. Etwa 640 Mitarbeiter an allen drei Standorten sollen in den nächsten Tagen ein Angebot zum Wechsel in Transfergesellschaften bekommen. „In diesen werden sie für neue Aufgaben qualifiziert und vor der direkten Arbeitslosigkeit geschützt“, so Schad. „Mit Mindestlaufzeiten von sieben Monaten und einer vernünftigen Ausstattung für Qualifizierungen sowie Abfindungen haben wir in den Verhandlungen zum Sozialtarifvertrag gute Bedingungen durchsetzen können. Auch individuelle Vertragsverlängerungen sind mit Beschluss der Beiräte an den Standorten möglich.“
Von der Landesregierung verlangt die IG Metall, die im Landtag beschlossene Arbeitsgruppe zur Zukunft des Schiffbaus in Mecklenburg-Vorpommern einzusetzen. „Land, Unternehmen und IG Metall müssen gemeinsam ein Konzept für eine langfristige Sicherung der Werften und Zulieferer entwickeln. Dabei muss es auch um Alternativen zum Kreuzfahrtschiffbau wie etwa Projekte für die Offshore-Windindustrie gehen“, erklärte Heiko Messerschmidt, Bezirkssekretär der IG Metall Küste. „Mit der maritimen Wirtschaft ist der industrielle Kern des Landes in Gefahr. Deshalb müssen wir jetzt schnell gemeinsam handeln.“
Die IG Metall wird am Nachmittag ihre Mitglieder in einer Videokonferenz über den aktuellen Stand informieren und Fragen beantworten. Für August sind weitere öffentliche Aktionen an den Standorten geplant, zu denen dann auch Vertreter der Landesregierung eingeladen werden sollen.
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