Neue Beweislage für Güteverhandlung von underDog-Verleger Olaf Junge und Buchautor Lothar Tiedtke mit Ex-DDR-Offizier
In seiner 2018 im underDog-Verlag publizierten Biografie „Mundtot? Stasi-Opfer der DDR-Haftpsychiatrie klagt an“ berichtet Lothar Tiedtke, wie er, nachdem er offen Kritik am politischen System der DDR übte, ins Visier der Staatssicherheit geriet, die ihn mundtot machen wollte.
Verleger Olaf Junge kündigt eine völlig neue Beweislage an. Über das Gericht habe er eine 113 Seiten starke Stasi-Kaderakte von der Gegenseite erhalten. Ferner gibt Junge an, über eine ehemalige „Vertrauliche Verschlusssache“ in dem Fall zu verfügen, die von der Schriftgutverwaltung des Bundesministeriums des Inneren in Berlin stammt.
Die Güteverhandlung wird zeigen, ob der underDog-Verlag daran gehindert werden kann, Tiedtkes Buch weiterhin mit den Passagen zu veröffentlichen, die die persönlichkeitszersetzenden Maßnahmen des ehemaligen DDR-Offiziers gegen Tiedtke entlarven. Dass er damals Mitarbeiter der Staatssicherheit war, gehe laut Junge zweifelsfrei aus den neuen Unterlagen hervor.
Olaf Junge, der 2011 den underDog-Verlag gründete, auch um in seiner Biografie „Kein Heimvorteil“ (ISBN: 978-3-9814257-8-9) auf von ihm selbst erlittenes Unrecht als Heim- und Pflegekind aufmerksam zu machen, zeigt sich optimistisch: „Bald kann Lothar Tiedtke und mir keiner mehr das Recht absprechen, solche Taten öffentlich zu benennen und über das von Tiedtke und unzähligen anderen politischen Opfern erlittene Unrecht aufzuklären.“
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