Neue Therapie macht Stammzelltransplantationen langfristig sicherer
„Die Ergebnisse unserer Studie werden die Behandlung von Patient*innen mit chronischer GVHD weltweit verbessern. Für diese Patient*innen steht nun eine deutlich wirksamere Behandlungsoption als bisher zur Verfügung. Ich gehe davon aus, dass unsere Ergebnisse schon bald zu einer Änderung der Behandlungsleitlinien führen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Robert Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg.
Forschung aus Freiburg macht Stammzelltransplantationen insgesamt sicherer
In der REACH-3-Studie wurden 329 Patient*innen mit kortisonresistenter chronischer GVHD behandelt. Die Behandlung mit Ruxolitinib brachte Besserung bei 50 Prozent der Patient*innen, die nicht auf das Kortison ansprachen. Dagegen waren es bei der bisherigen Standardtherapie mit 26 Prozent gerade einmal die Hälfte. Außerdem hielt die Wirksamkeit der Therapie länger an.
In einer vorangegangenen Studie zeigte Zeiser bereits, dass Ruxolitinib auch bei der akuten Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion sehr wirksam ist. Die Krankheiten klingen sehr ähnlich, haben aber unterschiedliche Ursachen. Bei einer akuten GVHD richten sich die Antikörper-produzierenden B-Zellen gegen das Gewebe des Empfängers. Bei einer chronischen GVHD hingegen sind es in erster Linie T-Zellen, die die Immunregulation insgesamt steuern. Sie verläuft meist langsamer als eine akute GVHD und geht meist mit einer starken Verminderung der Lebensqualität einher. „Mit unserer Forschung ist es uns gelungen, Stammzelltransplantationen insgesamt wesentlich sicherer zu machen“, freut sich Zeiser.
Original-Titel der Studie: Ruxolitinib (RUX) vs Best Available Therapy (BAT) in Patients (Pts) with Glucocorticoid-Refractory Chronic Graft-vs-Host Disease (cGVHD): Primary Findings from the Phase 3, Randomized REACH3 Study
DOI: 10.1056/NEJMoa2033122
Link zur Studie: www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2033122
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