Rekonstruierter römischer Backofen zeigt Weltkulturerbe
Das UNESCO-Welterbekomitee hatte den Niedergermanischen Limes mit seinen Fundplätzen in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz am Dienstag, 27. Juli 2021, in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Die Grenzeinrichtung lief auch über Bonner Stadtgebiet. Die Stadtwerke wirken daran mit, dieses gemeinsame kulturelle Erbe sichtbar zu erhalten.
Rekonstruktion mit Originalteilen
Bei Bauarbeiten an der Welschnonnenstraße für das neue SWB-Gebäude im Jahr 1986 sind Reste des römischen Backofens freigelegt worden. Er gehörte zu einem Haus der Lagervorstadt im 3. Jahrhundert n.C. und stand damit noch vor den Mauern des damaligen Legionslagers im Norden.
Mitarbeitende des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege in der Außenstelle Overath haben den Steinofen rekonstruiert. Dafür verwendeten sie die Originalteile, die sie in der Baugrube gefunden hatten. Der römische Steinofen war später Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. So konnten Angaben über die Anzahl und Größe der Brote, die dort gebacken worden sind, sowie die Heizzeit des Ofens gewonnen werden. Auch die Konstruktion des Römerofens interessierte die Archäologen. Durchmesser und Kuppel wurden vermessen und bewertet.
Römerlager in Bonn-Castell
Das Römerlager Bonn, damals nur wenige hundert Meter von den heutigen Stadtwerken Bonn entfernt, war der mit Abstand am längsten genutzte römische Stützpunkt des Niedergermanischen Limes und hatte deshalb im Rahmen des Nominierungsantrages besondere Bedeutung. Das ehemalige Legionslager liegt im Stadtteil Bonn-Castell. Grundriss und Straßenführung des Römerlagers sind dort bis heute im modernen Stadtbild erkennbar. (vj)
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