Studie: Nachhaltige Ernährung – Mehrheit der Deutschen weiterhin tatenlos
Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Mai 2021, im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, über sein Online-Panel www.befragmich.de 1.440 in Deutschland lebende Verbraucher zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema nachhaltige Ernährung befragt. Die Studie erhebt Einstellungen sowie das Kauf- und Ernährungsverhalten. Darüber hinaus gibt sie detaillierte Einblicke in die Marktposition von 38 Herstellern für Fleisch- und Milchersatzprodukte.
Die bekanntesten Hersteller sind Rügenwalder Mühle (80 Prozent) und Alpro (70 Prozent). Die Eigenmarke des Bio-Pioniers Alnatura folgt mit 56 Prozent dahinter. Immerhin 23 Prozent haben bereits ein Ersatzprodukt von Gutfried gekauft und ein Zehntel der Verbraucher entschied sich bereits für den Haferspezialisten Oatly. 41 Prozent der Markennutzer empfehlen zudem Edeka Bio+Vegan weiter, damit erreicht die Eigenmarke den Topwert.
Die Markenimageanalyse zeigt: Zahlreichen Herstellern wird kein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert. Dies gilt beispielsweise für den Fleischersatzanbieter Beyond Meat, der in dieser Kategorie einen der hinteren Plätze belegt. Ein in allen Kategorien herausragendes Ergebnis erreicht dagegen das noch junge Unternehmen Share.
„Die Kaufentscheidungsprozesse werden in Anbetracht zahlreicher Nachhaltigkeitsfragen komplexer und die gezielte Ansprache der Verbraucher gestaltet sich schwieriger. Daher ist es notwendig, das Kaufverhalten neu entstehender Zielgruppen detailliert zu analysieren. Nur so können Produkte passgenau beworben und an die spezifischen Anforderungen der Konsumentengruppen angepasst werden“, stellt Studienleiterin Jeanne Neubert fest.
Neben dem stetig wachsenden Anteil an Vegetariern und Veganern, lassen sich inzwischen 18 Prozent der Verbraucher als sozial-ökologisch orientiert einstufen. Sie achten verstärkt auf Bio bzw. Fair Trade und vermeiden Lebensmittel von umweltschädigend agierenden Firmen. Nachhaltige Produkte erkennen sie an einer umweltfreundlichen Verpackung und entsprechenden Siegeln.
Diesen nachhaltig eingestellten Gruppen steht jedoch nach wie vor die breite Masse gegenüber: Für fast ein Fünftel der Verbraucher entscheidet nahezu ausschließlich der Preis bei der Produktwahl. Zudem lassen sich fast 40 Prozent indifferent eingestellte Personen ausmachen. Diese erkennen zwar die Notwendigkeit für nachhaltiges Handeln teilweise an, setzen bisher jedoch keine besonderen Maßnahmen um.
Ein Blick in die Einkaufskörbe der Deutschen unterstreicht diese Erkenntnis: Mehrheitlich werden nach wie vor konventionelle Fleisch- und Milchprodukte gewählt. Auf pflanzliche Alternativen wird am ehesten in der Kategorie Milchersatz zurückgegriffen. Ein Viertel der Verbraucher entscheidet sich zumindest gelegentlich für die Alternative aus Hafer oder Soja.
Werden Ersatzprodukte konsumiert, so erfolgt dies überwiegend nur als Ergänzung zu den tierischen Alternativen: Lediglich 23 Prozent der Verbraucher, die überhaupt Milchersatzprodukte konsumieren, ersetzen damit vollständig das konventionelle Produkt. Im Falle der Fleischersatzprodukte fällt der Anteil mit 42 Prozent höher aus.
Die vollständige Studie gibt es unter http://www.splendid-research.com/studie-nachhaltige-ernaehrung
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