Finanzen / Bilanzen

Ausserordentlich starke Resultate im ersten Halbjahr 2021

Die Geberit Gruppe erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2021 ausserordentlich starke Resultate. Insgesamt stieg der Nettoumsatz um 24,9% auf CHF 1833 Mio. Bereinigt um Währungseffekte resultierte ein Plus von 22,6%. Der operative Cashflow stieg um 35,5% auf CHF 626 Mio., was einer Verbesserung der operativen Cashflow-Marge um 270 Basispunkte entspricht. Das Nettoergebnis nahm um 46,1% auf CHF 460 Mio. zu – bei einer Nettoumsatzrendite von 25,1%. Die Unternehmensleitung geht für das Gesamtjahr 2021 von einem niedrigen zweistelligen Nettoumsatzwachstum in lokalen Währungen und einer EBITDA-Marge im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 28-30% aus.

Konsolidierter Nettoumsatz

Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe nahm im ersten Halbjahr 2021 um 24,9% auf CHF 1833 Mio. zu. In diesem Anstieg sind positive Währungseffekte in Höhe von CHF 33 Mio. enthalten. In lokalen Währungen resultierte eine Zunahme von 22,6%. Das ausserordentliche Umsatzwachstum ist hauptsächlich auf den positiven Basiseffekt durch den COVID-19-bedingten Umsatzrückgang im Vorjahr, den anhaltenden Home-Improvement-Trend sowie auf einen Lageraufbau bei den Kunden zurückzuführen. Auch der Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2019 und damit dem Nettoumsatz vor der COVID-19-Pandemie zeigt ein ausserordentlich starkes Wachstum von währungsbereinigt 16,9%.

Dieses Wachstum kam trotz den erheblichen Herausforderungen an den Rohmaterialmärkten zustande, was hauptsächlich auf die sehr hohe Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Produktionswerke und der Logistik zurückzuführen ist.

Im zweiten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 924 Mio., was einem Anstieg von 37,8% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Währungsbereinigt wurde eine Steigerung von 34,1% erzielt. Dieses Wachstum bedeutet gleichzeitig den stärksten Anstieg innerhalb eines Quartals seit dem IPO im Jahr 1999. Zudem ergibt der Vergleich mit dem zweiten Quartal 2019 ebenfalls ein Rekordwachstum von währungsbereinigt 20,4%.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen

Die europäischen Märkte verzeichneten ein ausserordentlich starkes erstes Halbjahr 2021 und wuchsen insgesamt währungsbereinigt um +21,8%. Die im Vorjahr besonders von der COVID-19-Pandemie betroffenen Märkte Italien (+52,0%), Grossbritannien/Irland (+46,9%), die Iberische Halbinsel (+31,7%) und Frankreich (+29,0%) legten überdurchschnittlich zu. Aber auch alle anderen Märkte und Regionen wuchsen – teilweise sehr deutlich – zweistellig: Österreich +43,8%, Osteuropa +31,0%, Deutschland +15,6%, die Schweiz +14,2%, die Benelux-Länder +12,8% und die nordischen Länder mit +10,1%. Auch die Regionen Nahost/Afrika (+53,3%) und Fernost/Pazifik (+39,4%) erwirtschafteten ein sehr starkes Wachstum. Ebenfalls zweistellig wuchs Amerika (+12,1%).

Alle drei Produktbereiche entwickelten sich in den ersten sechs Monaten stark. Der Nettoumsatz in Lokalwährungen stieg bei den Installations- und Spülsystemen um 23,9%, bei den Rohrleitungssystemen um 22,4% und bei den Badezimmersystemen um 21,3%.

Ergebnisse

Die Ergebnisse und die Margen konnten im ersten Halbjahr 2021 auf allen Stufen deutlich zweistellig gesteigert werden und nahmen im Vergleich zum Nettoumsatzwachstum überproportional zu. Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 35,5% auf CHF 626 Mio., was einer EBITDA-Marge von 34,2% (Vorjahr 31,5%) entspricht. Hauptsächlich verantwortlich für die markante Margenzunahme von 270 Basispunkten war das Volumenwachstum. Die seit Ende 2020 massiv angestiegenen Rohmaterialpreise wirkten sich trotz vorgenommener Preiserhöhungen deutlich negativ auf die Margen aus. Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Nettoumsatzwachstum unterproportional. Währungseffekte hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die operativen Margen. Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 41,7% auf CHF 546 Mio. zu, was einer EBIT-Marge von 29,8% (Vorjahr 26,3%) entspricht. Beim Nettoergebnis führten die Steigerung bei den operativen Ergebnissen und ein verbessertes Finanzergebnis zu einer Zunahme von 46,1% auf CHF 460 Mio., entsprechend einer Nettoumsatzrendite von 25,1% (Vorjahr 21,4%). Im Vergleich dazu nahm der Gewinn je Aktie aufgrund der positiven Effekte des Aktienrückkauf-Programms überproportional um 47,5% auf CHF 12.94 zu.

Der deutliche Anstieg beim Free Cashflow von 88,4% auf CHF 328 Mio. war eine Folge des starken operativen Cashflows. Negativ wirkten sich ein aufgrund des guten Geschäftsverlaufs stärkerer Aufbau des Nettoumlaufvermögens und höhere Steuerzahlungen aus.

Finanzsituation

Die finanzielle Situation der Geberit Gruppe ist weiterhin sehr solid. Im Vergleich mit dem Wert nach den ersten sechs Monaten des Vorjahres konnten die Nettoschulden (Schulden minus liquide Mittel) deutlich von CHF 773 Mio. auf CHF 545 Mio. reduziert werden. Die Eigenkapitalquote stieg auf 51,7% (Vorjahr 44,6%).

Das am 17. September 2020 gestartete Aktienrückkauf-Programm wurde fortgeführt. Dabei sollen über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren Namenaktien bis zu einem Anschaffungswert von maximal CHF 500 Mio. zurückgekauft werden. Bis zum 30. Juni 2021 wurden rund 218 000 Aktien zu einem Betrag von CHF 125 Mio. erworben. Davon wurden CHF 74 Mio. im Jahr 2021 zurückgekauft.

Personalbestand

Die Geberit Gruppe beschäftigte Ende Juni 2021 weltweit 12’011 Mitarbeitende (Ende 2020: 11’569).

Die Erhöhung ist auf – hauptsächlich temporäre – personelle Kapazitätsanpassungen in den Bereichen Produktion und Logistik zur Bewältigung der hohen Nachfrage zurückzuführen.

Investitionen in Sachanlagen

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 wurden CHF 54 Mio. (Vorjahr CHF 55 Mio.) in Sachanlagen investiert. Dies entspricht 2,9% des Nettoumsatzes (Vorjahr 3,7%). Der Hauptteil der Investitionen wurde für Kapazitätserweiterungen, für die Modernisierung und damit für die weitere Steigerung der Produktionseffizienz sowie für neue Produkte eingesetzt.

F&E-Aufwand

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung (F&E) betrug CHF 39 Mio. (Vorjahr CHF 38 Mio.). Dies entspricht 2,1% des Nettoumsatzes (Vorjahr 2,6%).

Ausblick auf das Gesamtjahr 2021

Der unerwartet starke Verlauf des ersten Halbjahres 2021 hat aufgezeigt, wie schwierig zurzeit ein Ausblick aufgrund der im Zusammenhang mit COVID-19 nach wie vor bestehenden Unsicherheiten und deren wirtschaftlichen Auswirkungen ist. Dies gilt auch für die Verfügbarkeiten und die Preisentwicklungen auf den Rohmaterialmärkten. Die für Geberit relevanten Rohmaterialpreise dürften im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal mit etwa 6% weiter stark ansteigen.

Die ausserordentlich guten Ergebnisse der letzten zwölf Monate zeigen, dass Geberit gestärkt aus dieser durch die Pandemie ausgelösten globalen Wirtschaftskrise hervorgeht und Marktanteile gewonnen hat. Die Unternehmensleitung geht deshalb für das Gesamtjahr 2021 von einem niedrigen zweistelligen Nettoumsatzwachstum in lokalen Währungen und einer EBITDA-Marge im oberen Bereich des mittelfristigen Zielkorridors von 28-30% aus.

Über die Geberit International AG

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Geberit verfügt in den meisten Ländern Europas über eine starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 29 Produktionswerke, davon 6 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 12’000 Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2020 einen Nettoumsatz von CHF 3,0 Milliarden.

Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).

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