Bühne frei für die Königsklasse
Die 25. Internationale Passivhaustagung findet unter allen Umständen statt. Die Tagung unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums Nord-rhein-Westfalen wird am Freitag, 10. September 2021 eröffnet. Es gibt vier gute Gründe zum Feiern: Das Passivhaus Institut feiert seinen 25. Geburtstag, die Internationale Passivhaustagung findet zum 25. Mal statt und das weltweit erste Passivhaus in Darmstadt begeht seinen 30. Geburtstag. Außerdem werden die Sieger des Passive House Award 2021 geehrt.
3G-Regel
Aktuell erlaubt die Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen die Veranstaltung in der Historischen Stadthalle Wuppertal unter Einhaltung der 3G-Regeln. „Wir haben von Anfang an ein flexibles Konzept mit Vor-Ort-Veranstaltungen und Online-Angeboten umgesetzt. Und natürlich freuen wir uns, dass wir nach aktueller Lage unter Auflagen tatsächlich unsere Jubiläumstagung in Wuppertal feiern können“, erklärt Jan Steiger, Mitglied der Geschäftsführung des Passivhaus Instituts.
Preisverleihung im Live-Stream
Die Verleihung des Passive House Award 2021 am ersten Tagungstag findet ebenfalls in der Historischen Stadthalle statt und ist zusätzlich als Live-Stream für alle Preisträger und Interessenten auch online zu sehen. Das Passivhaus Institut als Organisator der Tagung ist auf mögliche Änderungen vorbereitet. Sollte die Veranstaltung aufgrund behördlicher Anordnung kurzfristig doch nicht vor Ort stattfinden können, wird der erste Teil der Tagung online angeboten. Tickets können problemlos umgebucht werden und der Differenzbetrag wird erstattet. Der zweite Teil der Tagung am 14. und 15. September 2021 (Dienstag und Mittwoch) ist von vorneherein ausschließlich als Online-Veranstaltung geplant.
Schlüssel bereits vorhanden
Wie wichtig es ist, jetzt effizienten Klimaschutz umzusetzen, wird nicht zuletzt durch die aktuell sichtbaren, verheerenden Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Seit langem ist bekannt, dass auch der Gebäudesektor großen Anteil daran hat. Allein in Deutschland entfallen laut Umweltbundesamt rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen auf den Gebäudesektor. Die Internationale Passivhaustagung zeigt eindrücklich, dass Energieverbrauch und Emissionen drastisch reduziert werden können: Gebäude im Passivhaus-Standard, die nur äußerst wenig Energie zum Heizen und Kühlen benötigen und dadurch effektiv das Klima schützen, sind längst weit verbreitete Realität. Gleichzeitig bieten sie Wohngesundheit und einen hohen Komfort.
Ruder rumreißen
„Jetzt geht es um den nächsten Schritt. Wir zeigen, dass klimaschonende Gebäude nicht nur einzeln, sondern in Quartieren ungesetzt werden können. Auch flächendeckende Sanierungen mit sehr guter energetischer Qualität sind ein unverzichtbarer Bestandteil, um im Gebäudesektor das Ruder noch rumreißen. Denn äußerst energieeffiziente Gebäude sind gleichzeitig eine Grundvoraussetzung für eine flächendeckende Versorgung mit erneuerbarer Energie“, erläutert Jan Steiger
Fachausstellung ab 1. September
Qualitätsgeprüfte Bauteile für äußerst energieeffizientes Bauen und Sanieren werden im Rahmen der 25. Internationalen Passivhaustagung bei der begleitenden Passivhaus-Fachausstellung präsentiert: Die Online-Ausgabe der Fachausstellung startet bereits am Mittwoch, 1. September um 10 Uhr (CEST) mit einer Eröffnungsveranstaltung im Netz für alle Interessenten. Es werden virtuelle Rundgänge angeboten und der Kontakt mit den Herstellern digital ermöglicht. Vor Ort in Wuppertal öffnet die Fachausstellung für alle Teilnehmenden am ersten Tagungstag ihre Türen.
16 Vortragsreihen
Insgesamt 16 Vortragsreihen bietet die 25. Internationale Passivhaustagung mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Passivhaus – der Schlüssel zum nachhaltigen Bauen“. Im Fokus stehen internationale Projekte rund um den Globus, Sommerkomfort, Lüftungskonzepte sowie ökologische Baustoffe. Die Themen sozialer Wohnungsbau, Energieberatung und Sanierungen werden ebenso vorgestellt (unten mehr). Die Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch.
Exkursionen
Exkursionen werden bei der 25. Internationalen Passivhaustagung ebenfalls angeboten: Es finden zwei Online-Termine sowie zwei Exkursionen vor Ort statt, per Bus sowie zu Fuß. Passivhaus zum Anfassen gibt es am Sonntag, 12. September zu interessanten Passivhaus-Projekten in Wuppertal. Die Teilnehmenden werden von den beteiligten Architekten:innen und Ingenieuren:innen durch die Gebäude geführt. Die Passivhaustagung ist eine anerkannte Fortbildung. Aktuelle Informationen gibt es auf der Webseite unter www.passivhaustagung.de, sowie in den sozialen Medien unter dem Hashtag #25intPHC.
Nahaufnahme 1: Energieeffizienz ist zu teuer? Von wegen!
In diesem Vortrag wird mit einem gerne genannten Vorurteil gründlich aufgeräumt: Energieeffizientes Bauen ist zu teurer! Von wegen! Preistreiber beim Bauen sind andere Faktoren. Axel Bretzke von der Hochschule Biberach zeigt in Vortragsreihe 5: Wer sich mit geringerer Effizienz von Gebäuden zufrieden gibt, der schadet nicht nur dem Klima, sondern tut auch sich selbst keinen Gefallen!
Nahaufnahme 2: Serielle Sanierung
Die Holzelemente kamen schon komplett vorgefertigt mit integrierter Lüftung, Fenstern und Sonnenschutz vor Ort an und wurden direkt am Gebäude montiert. Dauer der kompletten Sanierung von 30 Wohnungen in bewohntem (!) Zustand: Lediglich vier Wochen! Dafür gibt es u.a. die deutlich verbesserte Energieeffizienz des Gebäudes, verbesserten Wohnkomfort und hohe Zufriedenheit seitens der Nutzer:innen. Dieses Sanierungsprojekt im österreichischen Linz stellt Gerhard Kopeinig in Vortragsreihe 7 vor.
Nahaufnahme 3: Sozialer Wohnungsbau und Klimaschutz
Höchst energieeffiziente Gebäude sind nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern auch eine Grundlage für bezahlbares Wohnen. Marc Großklos vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) stellt in Vortragsreihe 3 Betriebserfahrungen mit dem PassivhausSozialPlus in Darmstadt vor. Ziel des Passivhaus-Projekts: Hohen Wohnkomfort mit günstigen Mieten inklusive geringer Nebenkosten miteinander zu verbinden. Das ist möglich u.a. mit energieeffizienten Küchengeräten, LED-Beleuchtung, einer Photovoltaik- sowie einer Grauwasseranlage. Bewohner können auf Displays sehen, wie weit sie die Budgets für Trinkwasser und Haushaltsstrom bereits genutzt haben
Nahaufnahme 4: Größer denken: Quartiere schaffen!
Quartiere mit äußerst energieeffizienten Gebäuden – davon gibt es bereits zahlreiche! In Vortragsreihe 1 stellt unter anderem das Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen einige der über 100 Klimaschutzsiedlungen in NRW vor. Aus Kleve, Euskirchen und Wien gibt es weitere beeindruckende Projektberichte dazu, wie es sich besser und schöner wohnen lässt – auch in denkmalgeschützten Quartieren.
Internationale Passivhaustagung
Die 25. Internationale Passivhaustagung findet im September 2021 als hybride Veranstaltung sowohl in der Historischen Stadthalle in Wuppertal als auch online statt. www.passivhaustagung.de
Passivhäuser
Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert. Durch die fünf Prinzipien – gute Dämmung, dreifach verglaste Fenster, Vermeidung von Wärmebrücken, luftdichte Gebäudehülle sowie Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – benötigt ein Passivhaus nur sehr wenig Energie. Passivhäuser können daher auf ein klassisches Heizsystem verzichten. Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird.
In einem Passivhaus hält sich die Wärme sehr lange, da sie nur langsam entweicht. Im Sommer (sowie in warmen Klimaten) ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt u.a. die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.
Passivhaus und NZEB
Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (NZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Die Richtlinie der EU ist seit Januar 2019 für öffentliche Gebäude in Kraft und gilt für alle anderen Gebäude seit 2021.
Pionierprojekt
Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Prof. Wolfgang Feist, vor 30 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Das Pionier-Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun auch erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.
Passivhaus und erneuerbare
Energie Der Passivhaus-Standard und die Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude sind eine gute Kombination. Für dieses Versorgungskonzept gibt es die Gebäudeklassen „Plus“ und „Premium“.
Passivhäuser
Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main entsteht gerade die weltweit erste Passivhaus-Klinik. Das Interesse steigt stetig. Mit Blick auf den Ressourcenverbrauch der Industrieländer sowie den Klimaschutz realisieren Kommunen, Unternehmen und Privatleute einen Neubau oder eine Sanierung zunehmend im Passivhaus-Standard.
Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Prof. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Prof. Feist erhielt u.a. den DBU-Umweltpreis für das Passivhaus-Konzept.
Passivhaus Institut GmbH
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64283 Darmstadt
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