Exotisches Superfood: weit gereist und schadstoffbelastet
Superfoods gibt es als Früchte oder Samen sowie als Pulver oder in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel. „Besonders problematisch ist, dass bei Superfood-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln die genaue Zusammensetzung nicht bekannt ist und die in den Produkten hervorgehobenen Vitamine und Mineralstoffe oft extra hinzugefügt werden“, erklärt Dr. Birgit Brendel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Die exotischen Lebensmittel bergen ein Risiko, Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen auszulösen. Auch Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind möglich“, informiert Brendel. So können Goji-Beeren die Wirkung bestimmter Blutgerinnungshemmer verstärken, die gefährliche Blutungen hervorrufen können.
Immer wieder zeigen Untersuchungen, dass die exotischen Lebensmittel mit Pestiziden, Schwermetallen wie Arsen oder krankmachenden Bakterien belastet sind. Hinzukommen lange Transportwege, die die Umwelt belasten. Da die Produkte oft zu früh geerntet und stark verarbeitet werden, ist zudem fraglich, wie viel von den beworbenen Inhaltsstoffen noch bei Konsument*innen ankommen.
„Wir empfehlen Verbraucher*innen deshalb die vielen, heimischen Alternativen“, so Brendel. So haben beispielsweise Walnüsse ein gesundheitlich günstiges Fettsäuremuster, genauso wie ihr exotisches Pendant die Avocado. Leinsamen eignen sich als heimische Alternative zu Chiasamen. Sanddorn und schwarze Johannisbeeren haben einen ebenso hohen Vitamin-C-Gehalt wie Goji-Beeren. „Gerade im Sommer ist die Auswahl an heimischen Vitaminbomben wie Brombeeren, Himbeeren und Stachelbeeren besonders groß“, sagt Brendel.
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