Jährlich werden 118.000 neue Heizungsanlagen benötigt
Bei der Erstellung der Lösungsansätze, wie das Ziel der Bayerischen Staatsregierung einer vollständigen Klimaneutralität ab dem Jahr 2040 umgesetzt werden kann, wurde von der FfE auch der Gebäudebestand betrachtet. Von den insgesamt 6,5 Mio. Wohnungen in Bayern (Stand 2019) werden derzeit rund 5 Mio. fossil beheizt, das entspricht einem Anteil von 75 %. Wichtigster Energieträger im Heizungsbereich ist das Erdgas mit einem Anteil von 39 %, gefolgt vom Heizöl mit 36 %. Die restlichen 25 % entfallen auf Fernwärme, Holz, Strom und Umweltwärme. Es wurde vereinfachend davon ausgegangen, dass jedes Gebäude über eine Heizungsanlage verfügt, also auch in Mehrfamilienhäusern mit vielen Wohnungen eine Anlage ausgetauscht werden muss. Insgesamt müssen nach der Berechnung 2,4 Mio. fossile Heizungsanlagen bis 2040 auf regenerative Energien umgestellt werden, also 118.000 pro Jahr oder 2.300 pro Woche.
„Um das Ziel zu erreichen, müssen monatlich alle Heizungsanlagen einer Stadt in der Größe von Hof erneuert werden, oder jährlich alle Heizungsanlagen einer Region in der Größe von Nürnberg und dem Landkreis Nürnberger Land zusammen – das zeigt die Dimension der Aufgabe“, kommentiert Detlef Fischer die Ergebnisse. „Am Nutzungsende aller existierenden Heizkessel in Bayern müssen ab sofort regenerative Heizsysteme installiert werden, neue Öl- und Gaskessel, die nur mit fossilen Energieträgern betrieben werden können, dürften schon heute nicht mehr neu installiert werden. Gasheizungen werden spätestens ab 2040 mit Biogas oder Wasserstoff betrieben.“
Zukünftig wird ein erheblicher Teil der Wohnungen über Wärmenetze versorgt werden, die bayerischen Energieversorger haben hier in der Vergangenheit ein leistungsfähiges Netz aufgebaut. Doch für die vollständige Klimaneutralität müssen diese Netze ebenfalls neu- und ausgebaut und die dafür notwendigen regenerativen Wärmequellen erschlossen werden, wie z.B. die Geothermie und die Umweltwärme. „Es braucht den Willen in der Politik, die Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen, sowie die Akzeptanz in der Bevölkerung etwa für Tiefengeothermie-Projekte, damit unsere Heizungen in rund 20 Jahren klimaneutral sind“, resümiert Detlef Fischer.
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