„Neustart! Zukunftsagenda – für Gesundheit, Partizipation und Gemeinwohl“
Hierzu Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR): „Es ist Zeit für die Politik und alle Institutionen des Pflege- und Gesundheitsbereichs entschlossen richtig zu handeln. Die Robert Bosch Stiftung hat mit ihrer Initiative ´Neustart! Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen´ den Mut bewiesen, vielen Menschen zuzuhören und die wichtigen Dinge in ein Reformkonzept zu bündeln.
Daraus ist die ´Neustart! Zukunftsagenda – für Gesundheit, Partizipation und Gemeinwohl´ entstanden, die der Deutsche Pflegerat voll und ganz unterstützt.
In der Agenda wird eine Politik der langen Linie vorgeschlagen. Gefordert wird eine Neugestaltung des Gesundheitswesens mit Investitionen in langfristig zu erreichende Ziele und den für die Umsetzung benötigten richtigen Rahmenbedingungen. Der dabei eingeschlagene Weg ist richtungsweisend. Er deckt sich mit der vom Deutschen Pflegerat seit langem geforderten Roadmap für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Kolleginnen und Kollegen in der direkten Patientenversorgung, mehr Beteiligung und Mitsprache sowie einer besseren Bezahlung der Profession Pflege.
Jedoch bedarf es aus Sicht des Deutschen Pflegerats insbesondere für die professionell Pflegenden einer sofortigen Umsetzung. Hier muss bereits heute gehandelt werden. Die Lösungen liegen bereits lange auf dem Tisch. Was fehlt, ist vielfach der politische Wille und der Mut zu handeln.
Die Agenda der Robert Bosch Stiftung weist zurecht darauf hin, dass die hohe Verantwortung der Gesundheitsberufe nach Unterstützung verlangt. Insbesondere der bislang nicht ausreichend beachtete eigenständige Beitrag der Pflegeberufe in der Gesundheitsversorgung muss endlich umfassend erkannt und als solcher gefördert werden.
Das Gesundheitssystem muss sich dauerhaft auf potenzielle Krisen einstellen, wie Pandemien und Katastrophenfälle infolge des Klimawandels als gelebter Normalfall. Hier muss eine Krisenvoreinstellung unter Mitwirkung der Profession Pflege verankert werden.
Weiter wird die Alterung der Gesamtbevölkerung zu einem anderen Krankheitsspektrum sowie zu mehr Investitionen in die Gesundheitsförderung und Prävention zur Reduktion des Versorgungsbedarfs führen müssen. Bildung ist dabei einer der größten Einflussfaktoren für die individuelle Gesundheit. Zudem ist die gesundheitliche Versorgung aller Altersgruppen gleichberechtigt in den Blick zu nehmen.
Ein Muss ist auch eine flexiblere Governance, die auf ihre tatsächliche Notwendigkeit beschränkt ist. Die Sozialgesetzgebung muss konsequent auf die Anforderungen der Zukunft ausgerichtet werden, bis hin zu einer grundlegenden Überarbeitung ihrer Gesetze.
Letztlich ist ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem insbesondere auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen angewiesen. Diesen Perspektivwechsel fortzuführen ist mit entscheidend für eine bessere Gesundheitsversorgung der Zukunft.
Die ´Neustart! Zukunftsagenda – für Gesundheit, Partizipation und Gemeinwohl´ weist den richtigen Weg. Jetzt gilt es entschlossen und beherzt zu handeln.“
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
Deutscher Pflegerat e.V. – DPR
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
Telefon: +49 (30) 39877303
Telefax: +49 (30) 39877304
http://www.deutscher-pflegerat.de
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Telefon: +49 (30) 39877-303
Fax: +49 (30) 39877-304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de