Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz besucht Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V.
Einen ganz besonderen Gast konnten Landrat Christian Engelhardt, Vorsitzender des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, sowie Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber, in Heppenheim begrüßen: Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium wollte gerne anhand konkreter Vorhaben einen Einblick in die Aufgaben, Ziele und Visionen des Geo-Naturparks nehmen. Nach der Einführung durch Landrat Engelhardt und Dr. Patrick Staub (Geschäftsführer Bergsträßer Winzer e.G.), stellte Dr. Jutta Weber im Viniversum Bergstraße den Geo-Naturpark und seine Aufgaben vor: Der Geo-Naturpark ist Mitglied im weltweiten Programm der UNESCO Global Geoparks und bereits seit dem Jahr 2002 Teil des Europäischen Geopark-Netzwerks (EGN). In diesem Rahmen setzt er sich für die Bewahrung des erdgeschichtlichen und naturräumlichen Erbes in Kombination mit nachhaltiger Regionalentwicklung, Förderung von Geo-Tourismus und Bildung für nachhaltige Entwicklung ein, und agiert als Region übergreifende Netzwerkplattform. Dabei trägt er als Modellregion der UNESCO in vielfältiger Weise zur Vermittlung der Globalen Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen vor Ort bei.
„Wir leben in einer vielfältigen Region, die mit einer besonderen Kombination aus Jahrmillionen alter Erdgeschichte, reizvollen Landschaften und einer außergewöhnlichen Kultur gesegnet ist. Eine Landschaft, die für Freizeit und Erholung ebenso geeignet ist wie für die naturnahe Bildung oder für die nachhaltige Erzeugung regionaler Produkte als authentische Verkörperung der regionalen Identität. Dieses Potenzial bringt der Geo-Naturpark den Menschen seit mehr als 20 Jahren auf vielfältige Weise nahe“, so Landrat Engelhardt. Dabei arbeitet er mit seinen Mitgliedern und Partnern eng zusammen, sorgt für eine naturnahe und besucherfreundliche Infrastruktur und bietet eine Vielzahl an Erlebnis-, Entdeckungs- und Informationsmöglichkeiten für alle Zielgruppen. Für dieses ganzheitliche Konzept wurde er mehrfach national und international ausgezeichnet und trägt als Mitglied im „International Geoscience & Geoparks Programme“ der UNESCO den Titel „UNESCO Global Geopark“ – ein Qualitätssiegel von Weltrang, das Ansporn und Verpflichtung zugleich ist.
Um dies mit Leben zu füllen braucht es neben Kompetenz, Herzblut und Engagement auch Struktur, Kapazitäten, Partner und Pläne. Ein solcher Plan hat den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald eineinhalb Jahre intensiv beschäftigt: Im Managementplan „Geo-Naturpark 2030“ wurde niedergeschrieben, wie die gemeinsame Entwicklung in den kommenden zehn Jahren aussehen soll. Dabei wurden gemeinsam Handlungsfelder identifiziert, Leitbilder und Leitprojekte erarbeitet und Visionen entwickelt. „Besonderen Wert haben wir dabei darauf gelegt, dass neben der Erlebnis- und Erholungsfunktion unserer Landschaft auch anschaulich vermittelt wird, dass wir alle ein Teil der Natur sind und der Erhalt der biologischen Vielfalt für unser Überleben elementar ist. Es wird begreifbar gemacht, wie aus den Vorgängen, die den Planeten im Lauf der Jahrmillionen immer wieder verändert haben, für die eigene Zukunft gelernt werden kann. Dabei wird der Bogen zu den hochaktuellen Fragen geschlagen, wie etwa dem Klimawandel oder dem Artensterben mit all ihren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wie auch zur Globalen Agenda 2030“, so Geschäftsführerin Weber. Sie dankte in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich den Kommunen und Partnern für die Mitwirkung an der Entwicklung und Ausgestaltung des Managementplans, der im März des vergangenen Jahres gemeinschaftlich verabschiedet wurde. Nun freut man sich, sowohl die seit vielen Jahren erfolgreichen Projekte weiter auszugestalten wie auch die neuen Vorhaben in Angriff zu nehmen. Als große Hilfe wird dabei eine Sonderzuwendung des Hessischen Umweltministeriums von jährlich 40.000 Euro betrachtet, die sich über zwei Jahre erstreckt und für Projekte aus dem Managementplan vorgesehen ist. Hierfür dankten die Geo-Naturpark-Verantwortlichen dem Staatssekretär nochmals ausdrücklich.
Die Erfahrung zeige, dass die Bürger/innen die zahlreichen Freizeitgestaltungs- und Erholungs-möglichkeiten vor den Toren der Ballungszentren mit großem Interesse annehmen. Auch die hessische Landesregierung wisse um die Bedeutung des Geo-Naturparks für Natur und Landschaft, die nachhaltige Entwicklung der Region sowie um die Stärkung der regionalen Identität, betont Staatssekretär Conz. „Vor diesem Hintergrund fördert das Land Hessen die Arbeit des Geo-Naturparks daher seit langen Jahren institutionell mit rund 100.000 Euro pro Jahr. Darüber hinaus wurden viele bedeutende Projekten im Geo-Naturpark finanziell unterstützt. Beispielhaft zu nennen sind die Grube Messel bei Darmstadt, das Bioversum in Kranichstein, das Naturschutzzentrum Bergstraße sowie das Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf“, so Staatssekretär Oliver Conz.
Bei einer anschließenden Exkursion durfte Staatssekretär Oliver Conz ein Gemeinschaftsprojekt des Geo-Naturparks und der Bergsträßer Winzer, langjährige Kooperationspartner, kennenlernen: den Geopark-Pfad „Erlebnispfad Wein und Stein“ in Heppenheim. Dort wird auf einer Strecke von 6,9 km an rund 80 Stationen Wissenswertes zu Wein, Rebsorten, Geologie, Klima, Geschichte, Lebenskultur, Flora und Fauna der Region präsentiert. Das neueste Projekt, eine Aussichtsplattform mit erdgeschichtlichen und weinbaulichen Informationen sowie einer Unterstellmöglichkeit, befindet sich derzeit im Aufbau.
Den Abschluss bildete ein Besuch des neuen Geo-Naturpark Informationszentrums, das in das Stadthaus in der Heppenheimer Innenstadt integriert wurde. Hier begrüßte Heppenheims Erste Stadträtin Christine Bender die Gäste. „Wir freuen uns, dass mit dem Geo-Naturpark Informationszentrum ein zentraler Anlaufpunkt für unsere Bürger und Gäste geschaffen wurde. Es ist ein idealer Startpunkt für Erkundungen der Region und des Planetenweges, der am 2. September als neuer Geopark-Pfad eingeweiht wird.“ „Dieser führt seit dem Jahr 2004 maßstabsgerecht durch unser Sonnensystem auf einer etwa 2 km umfassenden Strecke von der Innenstadt zur Starkenburg-Sternwarte. Die neue Tourist-Information fungiert zugleich als eines der mittlerweile 23 Geopark-Informationszentren und bietet dementsprechend Tipps und Informationen zur gesamten Region des Geo-Naturparks. Und mit dem Planetenweg bekommt die Stadt Heppenheim nun sogar einen zweiten Geopark-Pfad.“, ergänzte Jeannine Mader von der Tourist-Information der Stadt Heppenheim.
Bei einem kleinen Imbiss mit regionalen Produkten stellte Maria Zimmermann (Leiterin Tourismus-service Bergstraße) die Ziele des Vereins „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V.“ (kurz „GeReg“) vor: „Mehr Regionalität und Klimaschutz – und damit mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller.“ Gemeinsam mit neun weiteren Akteuren ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Gründungs-mitglied des gemeinnützigen Vereins.
Staatssekretär Oliver Conz dankte zum Abschluss allen Beteiligten und allen, die sich um die Entwicklung des Geo-Naturparks und der Region verdient gemacht haben. Der Erhalt dieser Naturschönheiten sei nur möglich, wenn ein aktives Interesse daran bestehe. Viele Initiativen im Geo-Naturpark zeigten, dass das geologische Naturerbe durch Wertschöpfung vor Ort geschützt werden könne und lieferten ein anschauliches Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung der Region.
Weitere Informationen unter:
www.geo-naturpark.de
www.WeinundStein.net
www.starkenburg-sternwarte.de
www.genialregionalverein.de
Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V.
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