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Schritt für Schritt in die digitale Zukunft

Innovationen sorgen für Wettbewerbsfähigkeit und für eine starke Wirtschaft. Von besonderer Bedeutung ist dabei auch die digitale Transformation in Handwerksunternehmen. Doch für so manchen Betrieb stellt sie eine große Herausforderung dar, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Ziel des Kooperationsprojekts „In|Die RegionRuhr“ der Handwerkskammern (HWK), der Industrie- und Handelskammern (IHK) und der Wirtschaftsförderungen der Standorte Dortmund, Bochum und Hagen ist es, kleine und mittelständische Unternehmen aus der Produktionswirtschaft für Digitalisierungsthemen zu sensibilisieren und sie beim Wandel zu unterstützen. Die Metallgestaltung Steinhaus in Dortmund hat das Angebot genutzt und konnte so Verwaltungsprozesse im Betrieb modernisieren und verschlanken.

„Zumeist bleiben neben dem Tagesgeschäft, der Verwaltung nach Ladenschluss oder am Wochenende kaum Zeit und wenig Energie übrig, um sich Gedanken über Verbesserungen der Prozesse zu machen“, sagt Karlheinz Thom, Technischer Berater der HWK Dortmund. Daher hat sich die Metallgestaltung Steinhaus an die Kammer gewandt und um Unterstützung gebeten. Bei einem Vortrag auf der Messe HANDWERK DIGITAL 2019 erfuhr das Unternehmen vom Förderprogramm In|Die RegionRuhr. Durch die guten Kontakte der HWK Dortmund zum Projekt, entstand eine individuelle, auf den Betrieb zugeschnittene Lösung für die digitale Infrastruktur.

„Beim ersten Beratungsgespräch war dann relativ schnell klar, dass es im Büro der Firma Steinhaus das meiste Einsparpotenzial gibt“, so Innovationscoach Patricia Olbert. Der Betrieb sei digital bereits gut aufgestellt gewesen. Jedoch habe das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten noch nicht perfekt funktioniert und Vorhandenes sei nicht optimal ausgenutzt worden. Der Förderantrag für den „InnoScheck.RUHR“, der kostenlosen Zugang zu einem professionellen Dienstleisternetzwerk ermöglicht, wurde gestellt und ein externer Berater zugeschaltet. Das Besondere: die über das Programm erhaltenen Fördermittel müssen vom Betrieb nicht zurückgezahlt werden.

Früher mussten die neun Mitarbeiter des auf anspruchsvolle Metallarbeiten spezialisierten Familienunternehmens täglich genau ihre Arbeitszeiten auf dem Stundenzettel eintragen. „Diese Zettel wurden dann bei mir abgegeben und ich habe die Stunden eingetragen“, erinnert sich Inhaber und Metallbauschlossermeister Ingo Steinhaus. Inzwischen seien die Mitarbeiter aber mit Tablets ausgestattet. „Dadurch sind die Jungs auf der Baustelle in der Lage, ihre Stunden direkt einzutragen. Sie sind dann sofort abrufbar“, so Steinhaus. Dank der neuen Tablets könnten die Mitarbeiter der Firma außerdem Schrauben und anderes Material direkt auf der Baustelle mithilfe der entsprechenden Projektnummer bestellen. Durch die elektronische Erfassung der Daten und der Filterfunktion seien benötigte Informationen zu Rechnungen

oder Lieferanten viel schneller auffindbar. „Vor allem für junge, progressive Handwerker*innen ist das Projekt sehr interessant. Wir würden es jederzeit wieder machen.“

Die betrieblichen Abläufe seien nunmehr soweit gestrafft worden, dass sie in der Regel in der normalen Arbeitszeit erledigt werden können, merkt Thom an. „Außerdem wurde eine erhebliche Transparenzsteigerung erzielt, welche es für den Inhaber zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort möglich macht, den Verlauf der einzelnen Projekte zu verfolgen. Eine klassische Win-Win-Situation.“  Handwerksbetriebe, die heute für junge Menschen attraktiv sein wollten, müssten heutzutage neben traditionellen Tätigkeiten natürlich auch modernste Technik bieten.

Ein neues System zu kaufen, war für die Ansprüche der Firma nicht notwendig, stattdessen wurde das bereits bestehende System mit dem Zukauf neuer Tools optimiert, berichtet der Unternehmer. Künftig möchte er die gewerblichen Mitarbeiter sukzessive stärker an die Prozessabläufe heranführen – vom Angebot, über die Kalkulation bis hin zum Zeichnen. Intern versuche man, das bereits erneuerte System weiter zu modifizieren und zu verbessern. Die Digitalisierung sei eben auch ein ständiger Lernprozess. Ein neues Zeichenprogramm soll bald dem bestehenden System hinzugefügt werden. „Wir sind noch nicht am Ende. Für uns ist die Digitalisierung nicht abgeschlossen, weil wir immer noch dabei sind, weitere Informationen aus dem System herauskitzeln“, sagt Steinhaus. „Wir sind zwar ein Handwerksbetrieb, aber wir wollen schon mit der Digitalisierung nach vorne kommen.“

Hintergrund

In|Die RegionRuhr ist ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftsförderungen und Kammern der Standorte Bochum, Dortmund, Hagen und wird vom Land Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Ziel ist es, eine nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur durch die Nutzung digitaler Transformationspotenziale zu schaffen sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus der Produktionswirtschaft für Digitalisierungsthemen zu sensibilisieren und diese durch den InnoScheck.RUHR bei spezifischen Fragestellungen zu unterstützen.

www.regionruhr.de

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