Starkes Halbjahr: Hamburg Commercial Bank mit 194 Mio. Euro Konzerngewinn nach Steuern
- – Ergebnis vor Steuern bei 168 (H1-2020: 71) Mio. Euro
– Exzellente Finanzkennzahlen im letzten Transformationsjahr: CIR 45%, RoE 19,8%, CET1-Ratio 29,6%, Leverage Ratio 13,2%
– CEO Ermisch: „HJ-Zahlen übertreffen Erwartungen deutlich – gutes Fundament für den freiwilligen Einlagensicherungsfonds der privaten Banken – HCOB in robuster Verfassung“
– Gesamtjahresprognose erneut angehoben
Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat am Donnerstag die Zahlen zum ersten Halbjahr 2021 vorgelegt und weist ein gutes sowie über den Erwartungen liegendes Konzernergebnis von 194 (Vorjahreszeitraum: 4) Mio. Euro nach Steuern aus. Besonders erfreulich entwickelte sich das operative Geschäft der Bank im Zuge stetig steigender Nettomargen und weiterhin erfolgreicher Kostensenkungen. Dank der umsichtigen Geschäftspolitik blieb die solide Kreditqualität auch im weiterhin von der Pandemie geprägten Marktumfeld konstant und die Kapitalposition wurde auf exzellentem Niveau nochmals ausgebaut.
Die Hamburg Commercial Bank legt mit diesen starken und gegenüber Ende 2020 weiter verbesserten Kennzahlen ein sehr solides Fundament für den Anfang kommenden Jahres angestrebten Übergang in den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Mit dem Wechsel wird zugleich die dreijährige, tiefgreifende Transformation zu einer profitablen und kapitalstarken Geschäftsbank abgeschlossen. Als Spezialfinanzierer fokussiert die HCOB auf ihre nationalen und internationalen Vertriebsschwerpunkte in der gewerblichen Immobilienfinanzierung, bei Projektfinanzierungen für Infrastruktur und Erneuerbare Energien, im Shipping sowie im neu aufgestellten Bereich Corporates International & Specialty Lending. Zudem bietet die Bank gezielte Lösungen im klassischen Firmenkundengeschäft. Alle Kundensegmente werden durch ein leistungsstarkes Spektrum im Zahlungsverkehr unterstützt.
#„Das erste Halbjahr ist sehr erfreulich verlaufen und die Hamburg Commercial Bank übertrifft mit ihren sehr guten Kennziffern ihre Ergebnisprognose deutlich, insbesondere bei der operativen Profitabilität sind wir schneller vorangekommen als geplant. Wir haben damit erneut bewiesen, dass sich die umfassende Transformation der Bank und die Anstrengungen des Umbaus in den vergangenen zweieinhalb Jahren gelohnt haben. Die HCOB zählt heute zweifelsohne zu den kapitalstärksten sowie widerstandsfähigsten Banken in Europa und ist als fokussierter Spezialfinanzierer mit klarem Kompetenzprofil gut aufgestellt. Damit haben wir den Grundstein für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft gelegt“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg
Commercial Bank. "Der bis heute einmalige Umbau einer Landesbank zu einer privaten Geschäftsbank war und ist ein enormer Kraftakt. Die gesamte HCOB, alle Mitarbeiter:innen, haben hier ausgezeichnete Pionierarbeit geleistet. Wir haben sämtliche, stets klar kommunizierte Meilensteine unserer strategischen Neuausrichtung entlang einer engen Zeitleiste erreicht und in allen Bereichen sichtbare Fortschritte erzielt. Daher bin ich überzeugt, dass wir die Transformation der HCOB mit dem angestrebten Wechsel in die Sicherungseinrichtung der privaten Banken erfolgreich abschließen werden. Für das Gesamtjahr sind wir sehr zuversichtlich, die bisherigen Zielprognosen spürbar zu übertreffen und wir erwarten ein Nettoergebnis oberhalb von 250 Mio. Euro."
Rentabilität deutlich verbessert – Gesamtertrag plus 21% – Kosten erneut reduziert
Zu dem sehr guten Ergebnis vor Steuern (IFRS) von 168 (71) Mio. Euro haben insbesondere ein rentableres operatives Geschäft, ein positives Fair-Value-Ergebnis und spürbare Kostensenkungen sowie im geringeren Umfang Auflösungen in der Risikovorsorge beigetragen. Die Ertragsteuern trugen durch Effekte aus latenten Steuern erwartungsgemäß mit 26 (-67) Mio. Euro positiv zum Konzernergebnis bei. Das Ergebnis nach Steuern liegt bei 194 (4) Mio. Euro und damit bereits zum Halbjahr über der ursprünglichen Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2021.
Auf Basis dieses erfreulichen Konzernergebnisses verbesserte sich die für die Steuerung des Geschäfts relevante Eigenkapitalrendite (RoE nach Steuern1) sehr merklich auf 19,8 (0,3) %.
Der Gesamtertrag stieg mit 338 (280) Mio. Euro um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Obgleich die Bilanzsumme weiter reduziert wurde, hat der Zinsüberschuss, in dem sich die deutlich verbesserten Netto-Zinsmargen im Zuge gesunkener Refinanzierungskosten spiegeln, mit 269 (351) Mio. Euro maßgeblich zum Gesamtertrag beigetragen. Im Vorjahreszeitraum hatten Sondereffekte aus der Bewertung hybrider Finanzinstrumente den Zinsüberschuss in Höhe von 74 Mio. Euro begünstigt.
Im Provisionsüberschuss von 22 (27) Mio. Euro spiegelt sich die klare Fokussierung der HCOB auf rentable und skalierbare Produkte. Das Fair Value-Ergebnis (Ergebnis aus FVPLkategorisierten Finanzinstrumenten) trug 28 (-149) Mio. Euro zum Gesamtertrag bei und profitierte vom operativen Handelsergebnis sowie von Bewertungseffekten bei Kundenderivaten und -forderungen sowie Wertpapieren. Das Ergebnis aus dem Abgang von AC-kategorisierten finanziellen Vermögenswerten steuerte 19 (44) Mio. Euro zum Gesamtertrag bei und enthält überwiegend Erträge aus dem Verkauf von Forderungen und Vorfälligkeitsentschädigungen für vorzeitige Tilgungen.
Der Verwaltungsaufwand sank spürbar um 15% auf -153 (-181) Mio. Euro, wobei der Personalaufwand mit minus 22% auf -68 (-87) Mio. Euro Treiber der Kostensenkung war. Die Anzahl der Vollzeitarbeitskräfte (VAK) verringerte sich gegenüber dem 31.12.2020 planmäßig um 175 und lag mit 947 VAK erstmalig unter der Tausendermarke. Der Sachaufwand verringerte sich durch Einsparungen im laufenden Betrieb auf -82 (-90) Mio. Euro, trotz zugleich fortgesetzter hoher Investitionen in die IT und den digitalen Wandel. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen bei -3 (-4) Mio. Euro.
Die Cost-Income-Ratio (CIR) belief sich auf 45%, wobei der Vergleichswert (42%) zum Jahresultimo 2020 erheblich durch Einmaleffekte (insbesondere Veräußerungsgewinne aus Immobilien) geprägt war. Um den angestrebten Zielkorridor für die CIR von 40 bis 42% sicherzustellen, wurden im ersten Halbjahr weitere Effizienzmaßnahmen auf den Weg gebracht.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis steuerte 5 (100) Mio. Euro zum Konzernergebnis bei und wurde durch Restwertabschreibungen bei einer Alt-Leasingtransaktion belastet. Der Vorjahreszeitraum hatte von hohen positiven Einmaleffekten aus Gebäudeverkäufen im
Zusammenhang mit der Standortkonzentration profitiert. Der Aufwand für Regulatorik, Einlagensicherung und Bankenverbände lag mit -31 (-29) Mio. Euro etwa auf Vorjahresniveau und enthält bereits die vollständigen Jahresbeiträge für Bankenabgabe und Einlagensicherung.
Das Ergebnis aus Restrukturierung und Transformation belastete das Ergebnis planmäßig mit -13 (-5) Mio. Euro und beinhaltet im Wesentlichen Transformationsaufwendungen für die Neuausrichtung der HCOB.
Solide Assetqualität – NPE-Quote stabil – positive Risikovorsorge – RWA weiter reduziert
Dank frühzeitig, im Herbst 2019, begonnener De-Risking-Aktivitäten konnte die solide Portfolioqualität der HCOB auch in einem von der andauernden Pandemie geprägten Umfeld nahezu konstant gehalten werden, so dass die NPE-Quote (Non Performing Exposure) mit 1,9 (31.12.2020: 1,8) % nahezu konstant blieb. Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio) lag zum Halbjahresstichtag mit 45 (48) % auf komfortablem Niveau.
Die Risikovorsorge hat im ersten Halbjahr mit einer Nettoauflösung von 22 (-94) Mio. Euro positiv zum Konzernergebnis beigetragen. Im Zuge einer sich aufhellenden konjunkturellen Entwicklung und einer verbesserten Portfolioqualität reduzierten sich Wertberichtigungen für die Stufen 1 und 2, wodurch Neubildungen für die Stufe 3 überkompensiert wurden. Die HCOB hält auch künftig an ihrer umsichtigen Risikovorsorgepolitik fest.
Die Bilanzsumme wurde auf 31,6 (31.12.2020: 33,8) Mrd. Euro verringert und nähert sich der Zielbilanzsumme von rund 30 Mrd. Euro stetig an. Die Risikoaktiva (RWA) sanken aufgrund eines fortgesetzten De-Risking auf 14,8 (31.12.2020: 15,5) Mrd. Euro, so dass sich die CET1-Quote auf 29,6 (31.12.2020: 27,0) % auf hohem Niveau nochmals verbesserte. Auch die sehr solide Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 13,2 (31.12.2020: 12,2) % belegt die äußerst robuste und weit über den regulatorischen Anforderungen liegende Kapitalposition der Bank.
Neugeschäft moderat ausgebaut – Profitabilität in allen Segmenten gesteigert
Die Segment-Berichterstattung der HCOB wurde in Teilen angepasst und folgt der geschärften Geschäftsstrategie. Die bestehenden Segmente Real Estate und Shipping wurden um das neue Segment "Project Finance & Corporates" ergänzt, zu dem der Bereich "Corporates International & Specialty Lending" (vormals Diversified Lending) zählt. Somit sind in dem neuen Segment alle Aktivitäten der Bank im nationalen und internationalen Unternehmenskundengeschäft sowie die Projektfinanzierungen der Bereiche Erneuerbare Energien und Infrastruktur gebündelt.
Mit 1,8 (1,4) Mrd. Euro lag das Brutto-Neugeschäft in den drei im "Client Business" zusammengefassten Markt-Segmenten rund ein Viertel über dem Vorjahreszeitraum. Der risikound rentabilitätsorientierte Ansatz bei Neuabschlüssen sowie die voranschreitende Allokation der Portfolios zeigen sich in einer kräftig gestiegenen Profitabilität.
Das neue Segment Project Finance & Corporates steuerte 24 (28) Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern bei, wobei sich die operative Profitabilität in einem auf 7,0 (6,3) % gesteigerten RoE1 zeigt. Neugeschäft wurde in Höhe von 0,7 (0,5) Mrd. Euro abgeschlossen, überwiegend im Bereich Corporates International & Specialty Lending.
Das Segment Real Estate trug 37 (45) Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern bei, wobei der leichte Rückgang auf das geringere Segmentvermögen zurückzuführen ist. Der RoE1 lag mit 17,2% deutlich über dem Vorjahreszeitraum (13,6%) und das fokussierte Neugeschäft wurde einhergehend mit einer anziehenden Kreditnachfrage leicht auf 0,4 (0,3) Mrd. Euro ausgebaut.
Segment Shipping betrug das Ergebnis nach Steuern 30 (-8) Mio. Euro aufgrund einer starken operativen Entwicklung und Bewertungseffekten bei Kundenderivaten, die sich in einem deutlich verbesserten RoE1 von 20,8 (-3,7) % spiegeln. Das Neugeschäft von 0,7 (0,5) Mrd. Euro mit nationalen und internationalen Reedereien guter Bonität wurde in den von hoher Nachfrage geprägten Schifffahrtsmärkten moderat ausgebaut.
Benchmark-Emission – Rating Upgrade – EZB-Stresstest – Sustainability Committee
Die HCOB hat ihre Refinanzierungsstruktur weiter optimiert und im März 2021 erfolgreich eine Senior Preferred Benchmark-Emission über 500 Mio. Euro begeben. Mit der von internationalen Investoren gut nachgefragten Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit hat die Bank das Laufzeitenspektrum für ihre ausstehenden Anleihen signifikant verlängert.
Mit Blick auf die exzellente Kapitalausstattung, die solide Portfolioqualität und eine sich stetig verbessernde Profitabilität sowie die Aussicht auf den erfolgreichen Wechsel des Sicherungssystems stufte die Ratingagentur Moody’s im Juli das langfristige Emittentenrating der HCOB auf "Baa1" herauf. Bereits im Juni hatte die Ratingagentur S&P den Ausblick des Emittentenratings (BBB) auf "developing" angehoben und damit die Fortschritte der Bank gewürdigt.
Die Kapitalstärke und die Widerstandsfähigkeit der Hamburg Commercial Bank wurden auch im diesjährigen Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) bestätigt. Die Bank lag vor und nach dem Stress-Szenario in den besten Kategorien der Banken in Europa und damit sogar im adversen Szenario weit oberhalb der regulatorischen Anforderungen für den Normalfall.
Um das Thema Nachhaltigkeit in der HCOB zu stärken und zu verankern, hat die Bank im ersten Halbjahr ein Sustainability Committee zur Steuerung der ESG-Strategie (Environment, Social, Governance) etabliert. Um die Bedeutung dieses zukunftsprägenden Themas zu unterstreichen, wird das neue Gremium in der Entwicklungsphase vom CEO der Bank geleitet. Seit Anfang des Jahres wurden bereits ein Rahmenwerk für die Nachhaltigkeitsziele (Sustainability Framework) sowie eine ESG-Roadmap zur Zielerreichung verabschiedet.
Ausblick
Die Hamburg Commercial Bank hat zum 30. Juni 2021, im letzten und entscheidenden Jahr ihrer Transformation, starke und über den Erwartungen liegende Finanzkennzahlen vorgelegt. Die Bank sieht sich auf dieser Basis für den zum Jahresende erwarteten Eintritt in den Einlagensicherungsfonds (ESF) des Bankenverbands deutscher Banken (BdB) bestens aufgestellt.
Auf Basis der guten Halbjahres-Ergebnisse geht die HCOB heute davon aus, die bisher kommunizierten Zielgrößen für das Gesamtjahr 2021 spürbar zu übertreffen und ein Ergebnis nach Steuern oberhalb von 250 Mio. Euro erreichen zu können. Die Ergebnisprognosen verstehen sich vorbehaltlich etwaiger nicht vorhersehbarer Effekte, beispielsweise aus der fortgesetzten Transformation, dem Verlauf der COVID-19-Pandemie oder aufgrund veränderter Beiträge zum Abwicklungsfonds oder der Einlagensicherung.
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