Agrarministerkonferenz: Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes muss zügig umgesetzt werden
„Die Agrarminister haben sich bereits im letzten Jahr zur Honorierung der Klimaschutzleistung bekannt, jetzt müssen konkrete Taten folgen. Wir fordern eine zügige Umsetzung in Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung, damit der klimaresiliente Waldumbau vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse gelingen kann“, so die beiden Verbandspräsidenten Hans-Georg von der Marwitz und Max von Elverfeldt.
„Dabei fordern wir Waldeigentümer keine Honorierung fürs Nichts-tun, sondern für den aktiv betriebenen Waldumbau“, sagte von Elverfeldt. Für ihre Forderung erhalten die Waldeigentümer Zustimmung aus der Bevölkerung: In einer repräsentativen Yougov-Umfrage haben sich 76 Prozent der Deutschen für eine dauerhafte Unterstützung des Waldes und seiner Bewirtschafter aus Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF) ausgesprochen. (https://www.wald-ist-klimaschuetzer.de/umfrage/)
Die nachhaltig bewirtschafteten Wälder führen zu einer Klimaschutzleistung von jährlich 127 Millionen Tonnen CO2, dies entspricht rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft. „Es ist nur fair und gerecht, dass Wald und Holz als Klimaschützer Nummer Eins für diese Leistung eine Honorierung erhalten“, so von der Marwitz, „die Mittel stehen im Energie- und Klimafonds zur Verfügung, da die Emittenten für ihre Emissionen bezahlen.“ Der EKF wird aus den CO2-Abgaben befüllt, die seit diesem Jahr für den Verbrauch von fossiler Energie erhoben werden. Darüber hinaus stehen 200 Mio. Euro aus dem Klimaschutzsofortprogramm zur Verfügung, die ebenfalls für diese Honorierung eingesetzt werden können.
Der Wald bindet nicht nur CO2, auch als Ökosystem ist er ein wahres Multitalent: Wälder sind Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Der Wald ist Erholungsort, er produziert Sauerstoff, er ist Wasserspeicher, und er besitzt die Eigenschaft, der Atmosphäre durch Photosynthese CO2 zu entziehen und dieses im Holz zu binden. „Unsere Wälder sind von existenzieller Bedeutung, daher handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die Wälder mit Blick auf die kommenden Generationen zu stabilisieren“, so von Elverfeldt und von der Marwitz.
Für die Honorierung der Klimaschutzleistung gibt es ein schlüssiges Modell: Es orientiert sich an dem stofflichen Anteil des zuwachsenden Holzes, der nicht energetisch genutzt wird. Mit dem festgelegten CO2-Preis von anfänglich 25 Euro würde die Klimaleistungsprämie danach 112,50 Euro pro Jahr und Hektar betragen. Gemessen am Finanzplan der Bundesregierung, der 26,8 Mrd. Euro Klimainvestitionen aus dem Energie- und Klimafonds vorsieht, entspricht die Forderung der Waldeigentümer – bezogen auf 11,4 Mio. Hektar Wald in Deutschland – nicht einmal fünf Prozent dieser Klimainvestitionen, so die beiden Vorsitzenden.
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