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Auftaktveranstaltung „Digitales Humboldt-Sprachenarchiv“ mit Staatsministerin Monika Grütters am 8. September 2021

Berlin wird zu einem Zentrum für die Dokumentation und Erhaltung bedrohter Sprachen. Grundlage ist ein großes Stipendienprogramm, das von der Arcadia-Stiftung in den nächsten 10 Jahren mit 21 Millionen Euro gefördert wird: das Endangered Languages Documentation Programme (ELDP). Das ELDP zieht zusammen mit dem digitalen Endangered Languages Archive (ELAR) von London an die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.

ELDP und ELAR bilden einen Grundstein für den Aufbau eines digitalen Humboldt-Sprachenarchivs. Das Sprachenarchiv wird für drei Jahre mit 600.000 Euro aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Mit diesem neuen Berliner Zentrum für die Dokumentation bedrohter Sprachen wird das vor 200 Jahren begonnene Werk Wilhelm von Humboldts in Berlin fortgesetzt.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Wenn eine Sprache verschwindet, geht auch ein Teil des Menschheitserbes und des kulturellen Gedächtnisses verloren. Das digitale Humboldt-Sprachenarchiv trägt zur Rettung dieses gefährdeten Erbes und zur Verständigung bei, indem es den Forscherinnen und Forschern, aber auch den Angehörigen der verschiedenen Kulturen eine Stimme gibt. Mit diesem Projekt aus unserer Digitalisierungsoffensive hat Berlin die Chance, zu einem Zentrum für die Dokumentation, Erhaltung und digitale Zugänglichmachung bedrohter Sprachen zu werden. Damit wird nicht nur eine räumliche, sondern auch eine wichtige gedankliche Brücke zum Erbe der Humboldt-Brüder geschlagen.“

Akademiepräsident Christoph Markschies: „Nicht nur in der Ferne, sondern mitten unter uns in Berlin leben Menschen, die vom Aussterben bedrohte Sprachen sprechen – zum Beispiel das Aramäische, die Sprache Jesu von Nazareth. Wenn die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sich um diese bedrohten Sprachen kümmert, dann bringt sie Menschen aus allen Teilen der Welt in Berlin zusammen und dient als Plattform, um dieses wichtige Element kultureller Vielfalt zu bewahren. Nur wenn wir die Sprachen der Welt verstehen, können wir in dieser einen Welt friedlich miteinander leben und uns gegenseitig bereichern.“

Direktorin von ELDP und ELAR Mandana Seyfeddinipur: „Wir freuen uns sehr unsere Arbeit, die vor 19 Jahren an SOAS, University of London, begonnen hat, hier in Berlin fortzusetzen. Durch die Internationale Dekade Indigener Sprachen wird das Thema Sprachbedrohung weltweit von 2022 bis 2032 besondere Aufmerksamkeit erfahren. Wir hoffen, durch dieses Momentum unserer Zusammenarbeit mit Sprachgemeinschaften, Nachwuchswissenschaftler:innen und Dokumentarist:innen von Berlin aus global eine prominente Plattform zu bieten.“

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften feiert den Umzug von ELDP und ELAR von London nach Berlin, den Auftakt des Zentrums für die Dokumentation bedrohter Sprachen und die Grundsteinlegung für das digitale Humboldt-Sprachenarchiv mit einem Festakt am 8. September 2021 um 15 Uhr im Leibniz-Saal (Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin).

Programm

Auftakt: Eindrücke aus dem ELDP
Begrüßung: Christoph Markschies, Akademiepräsident
Grußwort: Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien
Einführung: Christoph Markschies und Shabo Talay, Freie Universität Berlin
Vorstellung des Projekts: Mandana Seyfeddinipur, Direktorin ELDP und ELAR

Im Anschluss an das Programm lädt die Akademie zum Empfang.

Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 6.9. unter https://bit.ly/3CCexta. Bitte beachten Sie auch die dortigen Hinweise zu Hygiene und Sicherheit.

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