Das neue Machtgefüge sollte die Märkte aktuell nicht verunsichern
Ein wichtiges Ergebnis dieser Wahlen ist auch, dass das Risikoszenario einer Rot-Grün-Roten Regierung keine Mehrheit erhalten hat. Solch ein Ausgang hätte zu großen Verunsicherungen auf den Märkten geführt.
Unter der Annahme, dass die Option der Großen Koalition vorerst vom Tisch ist, werden die Märkte genau darauf achten, bei welchen Themen sich die Juniorpartner im Detail einigen werden. So stellt sich bei der FDP die Frage, ob die Schuldenbremse in einer Form aufgestellt wird, dass Investitionen und die Zustimmung bei europäischen Projekten finanziert werden können. Dies ist wichtig, um die Finanzierungskondition in der europäischen Peripherie günstig zu halten. Bei den Grünen hingegen werden sich die Fragen stellen, ob der Kohleausstieg vorgezogen wird und die Mieten stärker reguliert werden. Das Verhandlungsergebnis dürfte zu Bewegungen bei den Versorgern und den Immobilienaktien führen.
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass Deutschland auf eine lagerübergreifende Dreierkoalition zusteuert. Der neue Kanzler dürfte dabei auch für Kontinuität stehen. Die marktrelevanten Fragen werden sukzessive in den Koalitionsverhandlungen geklärt werden.
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