Gernot Frenking erhält Erick-Hückel-Preis
In seiner Forschung befasst sich Frenking schwerpunktmäßig mit der Bindungstheorie, insbesondere von Verbindungen mit ungewöhnlichen Bindungen. Weiterhin beschäftigt sich der theoretische Chemiker mit Strukturen und Eigenschaften von Übergangsmetallkomplexen und Hauptgruppenverbindungen. Hierbei fokussiert er sich auf quantenchemische Rechnungen, mit denen er eine Brücke zwischen der physikalischen Bindungsbildung und dem heuristischen Modell der experimentellen Chemie schlägt. Er verwendet dafür u.a. Methoden der Energiebindungsanalyse um damit eine möglichst quantitative Bestimmung der Anteile kovalenter elektrostatischer Wechselwirkungen in der vorliegenden chemischen Bindung zu ermöglichen. Diese Methoden erlauben somit eine physikalisch fundierte Beschreibung des klassischen chemischen Bindungsmodells.
Gernot Frenking studierte Chemie an der RWTH Aachen. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt bei Professor Kenichi Fukui in Kyoto, Japan, wechselte er an die Technische Universität Berlin, wo er 1979 promovierte und sich 1984 habilitierte. Anschließend an weitere Forschungsaufenthalte an der University of California, Berkeley, und am Stanford Research Institute (SRI International) in Menlo Park, California, USA, wurde Frenking 1990 an die Philipps-Universität Marburg berufen. Seit 2014 forscht er als emeritierter Professor weiterhin in Marburg sowie für mehrere Monate im Jahr am Donostia International Physics Center (DIPC) in San Sebastian, Spanien, und an der Nanjing Tech University, Nanjing, China.
Mit dem Erich-Hückel-Preis würdigt die GDCh hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Chemie. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Chemiker und Physiker Erich Hückel (1896 – 1980) benannt, der als Pionier der Quantenchemie gilt. Seinen Namen tragen das Hückelsche Molekülorbital-Verfahren (HMO-Theorie), die Hückel-Regeln, die den aromatischen Zustand definieren, und die Debye-Hückel-Theorie aus der Elektrochemie.
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