Gute Auftragslage im Elektrohandwerk
„Den positiven Trend bei den Konjunkturdaten nehmen wir erfreut zur Kenntnis,“ fasst Fachverband-Präsident Thomas Bürkle zusammen. „Es ist derzeit jedoch nicht alles Gold was glänzt. Mit den Auswirkungen der Pandemie sehen sich unsere Betriebe weiterhin täglich konfrontiert. Die unvorhersehbare Materialknappheit mit Lieferengpässen und exorbitanten Preissteigerungen hat unsere Branche voll erfasst. Daraus müssen wir lernen und die richtigen Schlüsse ziehen. Insbesondere ist aber auch jetzt die Politik zum Handeln aufgefordert.“
Zuversichtlicher Blick in Zukunft
Trotz Corona-Pandemie und aktueller Materialknappheit gehen 66,3 Prozent (Frühjahr 2021: 59,3 %) der Betriebe davon aus, dass sich die Geschäftslage auf hohem Niveau stabilisiert. 23,9 Prozent (Frühjahr 2021: 23,3 %) erwarten darüber hinaus Verbesserungen. 9,8 Prozent (Frühjahr 2021: 17,4 %) prognostizieren eine Verschlechterung.
Sondersituation Material
Gravierende Probleme begleiteten die Betriebe bei der Ausführung von Aufträgen in der zweiten Jahreshälfte bei der Materialbeschaffung. Die Fachbetriebe gaben bei der Umfrage an, dass sie auch aktuell noch bei der Ausführung ihrer Leistungen mit unvorhersehbaren bzw. exorbitant gestiegenen Materialpreiserhöhungen sowie massiven Lieferverzögerungen konfrontiert sind und damit erheblich Störungen bei der Auftragsabwicklung einhergehen.
Qualifiziertes Personal gesucht
Auf Vor-Pandemie Niveau bewegt sich in der Zwischenzeit auch wieder der Fachkräftebedarf in der Branche. 57,1 Prozent der Betriebe verweisen auf offene Stellen (Frühjahr 2021: 60,4 %). Im Blickfeld sind dabei insbesondere 55,5 Prozent Gesellen, 19,9 Prozent Auszubildende und 9,4 Prozent Meister.
Geschäftsklimaindex auf Vor-Pandemie Niveau
War der Geschäftsklimaindex zu Beginn der Corona-Pandemie eingebrochen, liegt der Geschäftsklimaindex aktuell mit 87,4 Punkten wieder auf dem Niveau des Vor-Pandemie-Frühjahreswertes 2020 (87,9). 77,8 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage mit „gut“ (Frühjahr 2021: 72,3 %), 19,2 Prozent mit „befriedigend“ (Frühjahr 2021: 24,5 %) und 3,0 Prozent mit „schlecht“ (Frühjahr 2021: 3,2 %).
Gute Auftragslage
Die Auftragslage zeigt sich im Elektrohandwerk deutlich verbessert: 54,6 Prozent der Betriebe gaben an, über Aufträge für mehr als zwei Monate zu verfügen (Frühjahr 2021: 52,1 %). Impulse kommen insbesondere aus dem privaten Bereich. 55,4 Prozent (Frühjahr 2021: 50,0 %) der Betriebe bestätigen hier einen Anstieg. Tendenziell verhalten ist jedoch in diesem Herbst die Nachfrage aus der gewerblichen Wirtschaft mit 35,2 Prozent (Frühjahr 2021: 38,1 %).
Steigende Umsätze
Bei der Umsatzentwicklung im Segment handwerkliche Dienstleistungen notieren 43,0 Prozent der Betriebe für die vergangenen sechs Monate steigende Umsätze (Frühjahr 2021: 41,9 %). In 49,5 Prozent der Betriebe gibt es keine Veränderungen bei den Umsätzen (Frühjahr 2021: 38,4 %), in 7,5 Prozent der Betriebe (Frühjahr 2021: 19,8 %) sind die Umsätze gesunken.
E-Handwerk bietet passende Lösungen
„Klimaschutz und Energiewende werden auch nach der Bundestagswahl die zentralen Themen sein – das E-Handwerk hat hierzu die passenden Lösungen. Somit blicke ich zuversichtlich in die Zukunft. Unsere Betriebe werden bei der Umsetzung der Energiewende noch mehr in den Fokus rücken“, analysiert Fachverband-Präsident Thomas Bürkle.
Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die knapp 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro. Rund 5.300 junge Menschen werden derzeit in einem der sieben attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet. Weitere Informationen über die Umfrage und das baden-württembergische Elektrohandwerk finden Sie unter www.fv-eit-bw.de
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