Im bbw Südhessen beginnt neues Ausbildungsjahr

Aufgeregt und erwartungsvoll kamen die 170 neuen Auszubildenden der Unterstufe zur Neuaufnahme ins bbw. Die Mehrheit hat bereits eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) im Berufsbildungswerk absolviert und sich für eine Ausbildung in einem der über 30 Berufe entschieden.

Das neue Ausbildungsjahr startete für die Teilnehmenden in der Unterstufe mit einem speziellen dreiwöchigen Förderangebot. Unter dem Motto „Durchstarten in die Ausbildung“ fanden besondere Stütz- und Förderangebote für die neuen Azubis statt. „Ein guter Start ist das wichtigste für eine erfolgreiche Ausbildung. Ein spezielles Förderkonzept zur Unterstützung der schulischen, sozialen und motorischen Kompetenzen soll die Teilnehmenden auf den gleichen Stand bringen und ihnen helfen, sich untereinander und alle an der Ausbildung Beteiligten kennenzulernen“, erklärt Heike Kuhl, Bereichsleiterin Förderung & Freizeit im bbw. Angebote wie Lernförderung in Deutsch und Mathe, Kommunikationstraining, Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen waren ebenso Teil der Förderung wie verschiedene Bewegungsangebote und erlebnispädagogische Angebote wie Kletterwaldbesuche oder Bogenschießen.

Die Mehrheit der neuen Teilnehmenden stammt aus Hessen, aber das bbw ist auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt – einige der Neuzugänge stammen aus ganz anderen Regionen. Da das bbw Südhessen eines der wenigen Berufsbildungswerke in Deutschland mit einem Autismus-Gütesiegel ist, stammt mittlerweile mehr als ein Drittel der Teilnehmenden aus dem Autismus-Spektrum. Die anderen Zielgruppen sind junge Menschen mit Lernbehinderung und psychischen Erkrankungen. Sie können im bbw eine Berufsausbildung mit Wohnen, selbstständigem Leben und Freizeitangeboten verbinden. Auf dem Campus gibt es ein Wohndorf mit 14 Häusern, deren Plätze stark nachgefragt sind. Rund zwei Drittel der Jugendlichen in der Berufsvorbereitung leben auf dem Campus.

„Wir freuen uns, dass wir endlich wieder in gewohnter Form unseren Ausbildungsbetrieb starten konnten. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind durch die Pandemie schwieriger geworden, gerade für junge Menschen mit Förderbedarf“, sagt Ralf Heiß, bbw-Abteilungsleiter Ausbildung & Beruf. „Das Interesse an unserem Angebot ist hoch. In manchen Bereichen sind wir ausgelastet, insbesondere die IT-Berufe sind sehr beliebt. In anderen Bereichen gibt es noch freie Kapazitäten. Das Interesse an der Berufsvorbereitung, in der die Jugendlichen verschiedene Berufe kennenlernen können, ist in diesem Jahr besonders hoch. Hier sind wir sehr gut belegt. Es macht sich bemerkbar, dass im letzten Jahr kaum Angebote in der Schule realisiert werden konnten. Auch Einblicke in das Berufsleben durch Praktika haben so gut wie nicht stattgefunden. Im bbw können wir diese Lücke schließen und die jungen Menschen dabei unterstützen, einen passenden Ausbildungsberuf zu finden.“