Energie- / Umwelttechnik

Klimafreundliche Wärme in Haselund und Bosbüll

In Nordfriesland tut sich was in Sachen regenerativer Energieversorgung. Neben Windkraft und grünem Wasserstoff, wie jüngst auf der HUSUM Wind präsentiert, geht es auch bei der Wärmeversorgung mit großen Schritten Richtung Klimaneutralität. Am 4. und 8. September wurden die neuen Nahwärmenetze in den Gemeinden Haselund und Bosbüll mit einem „Wärmefest“ feierlich eröffnet. Interessierte können sich in beiden Dörfern noch für einen Anschluss anmelden. 

Erstes Power-to-Heat-Wärmenetz Schleswig-Holsteins liegt in Bosbüll

Tatsächlich werden sowohl in Haselund als auch in Bosbüll die ersten Haushalte schon seit einer Weile mit Wärme versorgt. Das Bosbüller Nahwärmenetz ist dabei eine Besonderheit: Es ist das erste Netz in Schleswig-Holstein, das mit Power-to-Heat-Technologie funktioniert. Das bedeutet, dass die Wärme aus Strom – in diesem Fall Wind- und Sonnenstrom – gewonnen wird. So werden die Bosbüller Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen trotz ausgelaufener EEG-Förderung weitergenutzt.

Für die Power-to-Heat-Anlage investierte die eigens gegründete Bosbüll Energie GmbH in eine Luft-Wärmepumpe, einen thermischen Speicher sowie einen Kessel zur Spitzenlastabdeckung. Zusätzlich fließt die Abwärme der nahegelegenen, klimaneutralen eFarm-Wasserstoffproduktion in das Netz ein. Zu den Bosbüller Wärmekunden gehören die ersten 25 Haushalte in der Gemeinde sowie eine an die Wärmezentrale angrenzende Muttersauenzucht. 

Die Initiatoren des Projektes, John-Heinrich Ingwersen, Geschäftsführer der Windpark Bosbüll GmbH & Co. KG, Ingo Böhm, Bürgermeister und Geschäftsführer der Bosbüll Energie GmbH, und Ove Petersen, Gründer und Geschäftsführer von GP JOULE, waren diejenigen, die beim Wärmefest am 8. September ihre Grußworte an die versammelten Gäste richteten. Darin kam zum Ausdruck, welche vielfältigen Hürden es für das innovative Projekt zunächst zu überwinden galt. Sie dankten allen beteiligten Partnerfirmen sowie den Bosbüller Bürgerinnen und Bürgern, deren Unterstützung das nachhaltige Projekt erst möglich machte. „Ich bin stolz auf den Aufbau der CO2-freien Nahwärmeinfrastruktur in Bosbüll und dass so viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen“, sagte Bürgermeister Ingo Böhm. Ove Petersen betonte den Vorbildcharakter der Gemeinde. „Es ist toll zu sehen, mit wie viel Engagement die Bosbüller seit der ersten selbst produzierten Kilowattstunde den Weg in eine stabile, umweltfreundliche Selbstversorgung gehen. Wir freuen uns, dass wir die Gemeinde auf diesem Weg begleiten dürfen“, bedankte sich Petersen für das entgegengebrachte Vertrauen. 

Angefangen hatte die Zusammenarbeit 2009, als GP JOULE den Solarpark projektiert und gebaut hatte. Seitdem ist das Unternehmen für die technische Betriebsführung zuständig und hat im vergangenen Jahr mit einem vergütungserhaltenden Repowering (d.h. einem Erhalt der Produktionsleistung bei Verringerung der benötigten Fläche) Kapazitäten erschlossen, die künftig dazu genutzt werden, die Power-to-Heat-Anlage mit günstigem Solarstrom zu versorgen. Darüber hinaus ist GP JOULE Projektierer, Betriebsführer und Mitgesellschafter der Bosbüll Energie GmbH und als Initiator und Gesellschafter der eFarming GmbH & Co. KG für das Wasserstoffprojekt eFarm zuständig.

Das „Wärmefest“ gab den Bosbüllern die Möglichkeit, die Heizzentrale von innen zu besichtigen und sich vor Ort die technischen Zusammenhänge – von der Stromerzeugung über die Wasserstoffproduktion bis hin zur Wärmelieferung ins Dorf – erklären zu lassen und Fragen zu stellen. 

Wärme spenden und noch mehr

Noch etwas Gutes gab es in Bosbüll zu erfahren. John-Heinrich Ingwersen und GP JOULE spenden zusammen 5.000 Euro, die je zur Hälfte an das Wilhelminen-Hospiz in Niebüll und an die Fluthilfe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gehen. 

Haselunder Nahwärme

Vier Tage zuvor war bereits in Haselund der Start des Wärmenetzes ebenfalls mit einem „Wärmefest“ gefeiert worden. Thomas Flemig, Mitglied des Gemeinderats und Geschäftsführer der Renergiewerke Haselund bedankte sich bei den Haselundern für ihre Begeisterungsfähigkeit und fand lobende Worte für die Zusammenarbeit mit GP JOULE. Gemeinsam mit dem Unternehmen aus Reußenköge und dem Bürgerwindpark Obere Arlau hatte die Gemeinde 2019 die Renergiewerke Haselund gegründet, um Privathaushalte und gemeindeeigene Gebäude mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen.  

Die Wärmebereitstellung erfolgt in Haselund überwiegend durch zwei bestehende Blockheizkraftwerke der Biogasanlage von Thomas Carstensen im Nordwesten der Gemeinde. Die Biogasanlage von Jan Thormählen im Ortsteil Kollund wird zusätzliche Wärme als Grundlastergänzung liefern. Ein Gaskessel fungiert als weitere Quelle in Zeiten, in denen besonders viel Wärme benötigt wird. Außerdem ist der Bürgerwindpark bestrebt, mit seinem Strom eine sogenannte Power-to-Heat-Technik des Wärmenetzes zu unterstützen. Aktuell wird eine Haupttrasse gebaut, die zunächst rund 60 Haushalte in Haselund versorgt, darunter auch die Senioren-Wohnanlage, eine Pflegeeinrichtung, mehrere Unternehmen sowie die Grundschule. Hinzu kommen in den nächsten Jahren bereits geplante Neubauprojekte mit insgesamt rund 30 Gebäuden.

Auch in Haselund konnte die Heizzentrale besichtigt werden. Sören Haase, Projektleiter bei GP JOULE, erläuterte in einer Präsentation die technischen Details und beantwortete Fragen der Gäste. 

Vorteile einer Anbindung an das Nahwärmenetz

Für Kunden ergeben sich durch das neue Wärmenetz zahlreiche Vorteile. So müssten sich Anschlussnehmer laut GP JOULE nicht mehr um rechtzeitige Brennstofflieferungen kümmern. Die jeweiligen Versorger in Haselund und Bosbüll bieten die Möglichkeit, ein Komplett-Paket zu buchen, das sowohl den Anschluss, den Systemwechsel wie auch die Wärmelieferung und die Gerätewartung beinhaltet. Weiterhin stehen verschiedene Angebotspakete zur Auswahl. Zum Beispiel kann auch nur ein Teilanschluss bis auf das Grundstück verlegt werden, so dass ein Hausanschluss zu einem späteren Zeitpunkt problemlos möglich ist. Projektleiter Sören Haase empfiehlt deshalb nicht nur Besitzern einer alten Heizungsanlage, sondern auch denjenigen, die in Zukunft flexibel bleiben möchten, sich schon jetzt mit diesem Thema zu befassen. Zu guter Letzt bleibe neben allen praktischen Aspekten immer das gute Gefühl, mit klimafreundlichem Heizen etwas für die Umwelt und damit für die nächsten Generation zu tun. 

Eine Anmeldung ist noch möglich

Für beide Gemeinden gilt: Wer sich für einen Anschluss interessiert, kann telefonisch oder per Mail einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren.
Bosbüll: Telefon 04671 6074-456 oder info@bosbuell-fernwaerme.de
Haselund: Telefon 04671 6074-456 oder info@haselund-fernwaerme.de
Weitere Informationen gibt es auch unter www.bosbuell-fernwaerme.de und www.haselund-fernwaerme.de

Über GP JOULE

2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP JOULE heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektromobilität. GP JOULE ist somit ein Pionierunternehmen der Sektorenkopplung. Für die mittelständische Unternehmensgruppe arbeiten rund 400 Menschen in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP JOULE ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019 und des German Renewables Award 2020.

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