Landes-Forwardermeisterschaft auf der Mela
Als erster muss Lucas Tittel aus Neustrelitz in den Ring. Insider wissen, dass er bereits als 12-Jähriger im Familienbetrieb auf einem Forwader gesessen hat und seitdem nicht mehr loskommt von dieser Arbeit. Und es läuft auch gut im Parcour. Jeweils fünf Baumstämme müssen jeweils links und rechts der Strecke eingesammelt werden. Anschließend sind fünf weitere Stämme zu jonglieren, die zwischen Jungbäumen lagern und diese nicht berühren dürfen. Die Herausforderung: alle Stämme sind 5.10 Meter lang. Wie auch immer sie am Haken schwingen, sie dürfen auf keinen Fall die die Stangen, die die Ladefläche umgrenzen, berühren. Und dann passiert es doch. Ein Stamm streift eine solche Stange. Das bedeutet Punktabzug, bzw. 30 Sekunden Strafzeit. Am Ende bleiben die Stoppuhren bei 6,27 Minuten stehen, plus 30 Sekunden, macht komplett 6,57 Sekunden. Ein Richtwert, an dem sich die folgenden 13 Teilnehmer messen lassen müssen.
An der nächsten Station gilt es fünf Holzklötze mit der schweren, 286 PS starken Vorwardertechnik aufeinander zu stapeln. Die besondere Schwierigkeit dabei: Ein Klotz wurde zuvor senkrecht halbiert und muss möglichst passgenau wieder zusammengefügt werden. So, dass der Turm am Ende nicht zusammenfällt. Erst wenn alles mindestens eine Minute stehen bleibt, ist die Aufgabe erfüllt.
Aufmerksamer Beobachter des Geschehens ist Dirk Elsper. Der erfahrene Fachmann aus dem Raum Lübtheen leitet den Wettbewerb.
Insgesamt sind 220 Forstexperten mit Forwaderberechtigung in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Einige in ausgewählten Forstämtern, andere für private Unternehmen. „Die Auftragslage ist sehr gut. Es gibt viel zu tun“, sagt Daniela Calmon-Beier. Die Sprecherin der Landesforst mit Sitz in Malchin hat den Wettbewerb mit viel Engagement mit vorbereitet. Qualitätsgerechte Arbeit im Wald erfordert eine optimale Ausbildung und viel praktische Erfahrung. Der Wettbewerb sei ein zusätzlicher Anreiz dem gerecht zu werden, heißt es unter den Teilnehmern unisono. Viele trainieren nach Feierabend zielgerichtet, um die hochmoderne Technik sicher zu beherrschen.
Heinz Brandenburg beobachtet, das in jüngster Zeit auch wieder der Einsatz von Rückepferden bei der Waldarbeit zugenommen hat. Im Zusammenspiel mit den Forwardern. Aktuell werden alle 20 Meter Schneisen geschlagen, um das gefällte Holz aus dem Wald zu transportieren. Wenn Pferde zwischen den Reihen zum Einsatz kommen kann jede zweite Schneise eingespart werden. „Das bedeutet mehr Wald, weniger Bodenbelastung alles zusammen mehr Umwelt- und damit auch Klimaschutz, so der junge Forstwirt.
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