Militär. Schrift. Steller. – Fontane, die bewaffnete Macht und die zeitgenössischen Kriege
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Theodor Fontane (1819–1898) ein Militärschriftsteller? Der gelernte Apotheker ist eher für seine Romane wie „Effi Briest“ oder „Der Stechlin“, Gedichte wie „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ oder die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ bekannt als für seine militärhistorischen Schriften. Dabei interessierte sich Fontane, der selbst als Einjährig-Freiwilliger 1844 gedient hatte, sein Leben lang für Schlachtfelder, Militär und Krieg. Das Militärische spielt im Gesamtwerk des Journalisten, Redakteurs, Romanciers und Dichters eine wichtige Rolle.
Fontane schrieb insgesamt 17 Romane, Erzählungen und Novellen. In elf von ihnen sind Soldaten, besonders Offiziere, die Haupt- oder wichtige Nebenfiguren. Seine Gedichte thematisieren zahlreiche militärische Ereignisse auf mehreren Kontinenten und seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schildern oft genug Schlachtfelder.
Wenig Beachtung finden allerdings Fontanes insgesamt sieben Werke über die sogenannten Reichseinigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71. Dabei arbeitete er insgesamt zwölf Jahre daran. Fontane-Biografien verweisen jedoch meist nur knapp auf die rund 4.000 Druckseiten. Dabei lohnt es sich durchaus nachzuforschen, welchen Stellenwert das Militär im Werk Fontanes einnahm. Welche Entwicklungen gab es dabei? Wie berichtete er von den Kriegen?
Oberstleutnant Dr. Harald Potempa studierte an der LMU München Bayerische Landesgeschichte und promovierte mit einer Arbeit zur Kgl. Bayerischen Fliegertruppe 1914-1918. Er war von 1996-2005 Leiter des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr in Berlin-Gatow. Seit 2005 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2013 Pressesprecher des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam (ZMSBw).
Das ZMSBw ist als Dienststelle der Bundeswehr die zentrale Ressortforschungseinrichtung des Bundes und der kompetente Ansprechpartner für alle Fragen der Militärgeschichte und Sozialwissenschaften. Es betreibt international anerkannte militärgeschichtliche Grundlagenforschung mit Schwerpunkt auf dem Zeitalter der Weltkriege sowie der Militärgeschichte der Bundesrepublik Deutschland und der DDR in ihren jeweiligen Bündnissen. Mit seiner sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung leistet es einen Beitrag zur Fortentwicklung der Sozialwissenschaften, insbesondere auf den Gebieten der Militärsoziologie und der Sicherheitspolitik, sowie zur wissenschaftsbasierten Politikberatung. Dieses Expertenwissen macht es für die allgemeine Geschichtswissenschaft, die Sozialwissenschaften, die Streitkräfte und die Öffentlichkeit nutzbar. Das ZMSBw schafft wesentliche Grundlagen für die historische Bildung in der Bundeswehr.
06.09.2021 | 18:00 – 19:30 Uhr
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