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Neue Partnerschaft ebnet den Weg für KYC-Technologie (Know Your Cargo) im Schienengüterverkehr – transparente weltweite Verfolgung von Schienenfahrzeugen und -gütern

Regierungen und privaten Güterverkehrsunternehmen ist seit langem bewusst, dass die Nachverfolgbarkeit und Sicherheit auf der Schiene, insbesondere bei grenzüberschreitenden Transporten, gewährleistet sein muss. Bisher bestand ein großes Hindernis darin, ein einheitliches und sicheres System zur eindeutigen Identifizierung von Schienenfahrzeugen zu finden, auf das sich Bahnbetreiber, Vermögensverwalter und Investoren einigen konnten. Die Rail Working Group und Nexxiot haben nun einen wichtigen Schritt hin zur Lösung dieser Herausforderung realisiert.

Die Rail Working Group (RWG) ist die internationale Non-Profit-Organisation, die mit der weltweiten Umsetzung des Luxembourg Rail Protocol beauftragt ist, einem einheitlichen System zur Identifizierung und Durchsetzung von Sicherheiten für Kreditgeber, die Schienenfahrzeuge finanzieren. Die RWG und der Schweizer Pionier für die Digitalisierung der Lieferkette, Nexxiot, bündeln nun ihre Kompetenzen, um das Unique Rail Vehicle Identification System (URVIS) zu implementieren, welches im Rahmen des Luxembourg Rail Protocol zum ersten Mal verfügbar sein wird. URVIS soll eine vollständige, weltweite Digitalisierung des Schienengüterverkehrs ermöglichen. Dabei wird die Cloud-basierte Technologie von Nexxiot eingesetzt, um alle mit Nexxiot-Geräten ausgerüsteten Schienenfahrzeuge mit einer URVIS-Nummer zu versehen. Die Technologie verfügt über die nötige Flexibilität und Skalierbarkeit, um von Verladern, Betreibern und Regierungen gleichermaßen akzeptiert zu werden

Howard Rosen, Vorsitzender der Rail Working Group, sagte: „Das Luxembourg Rail Protocol schafft ein neues globales System für die Anerkennung und Priorisierung von Sicherheitsinteressen, die von Kreditgebern bei Schienengüterfahrzeugen geltend gemacht werden. Diese Ansprüche werden in einem neuen internationalen Register eingetragen, das rund um die Uhr von jedermann abgerufen werden kann. Ein entscheidendes Element dieses Systems wird die eindeutige Identifizierung aller Schienenfahrzeuge sein. Dies geschieht mittels einer einheitlichen Nummer, die von einer neutralen, vertrauenswürdigen Instanz, dem International Rolling Stock Asset Registry, vergeben wird. Sie hat ihren Sitz in Luxemburg und wurde im Rahmen des Luxembourg Rail Protocol eingerichtet. Dadurch wird es zum ersten Mal möglich, dass alle Beteiligten auf einfache Weise von den Sicherheitsinteressen eines Kreditgebers erfahren und dass dieser seine Ansprüche im Falle eines Zahlungsausfalls oder einer Insolvenz des Kreditnehmers durchsetzen kann.“ Er fügte hinzu: „Nach der jüngsten Ankündigung Spaniens, das Protokoll zu ratifizieren, gehen wir davon aus, dass es im Jahr 2022 in allen unterzeichnenden Staaten in Kraft treten wird.“

Seit der Verabschiedung des Luxembourg Rail Protocol im Jahr 2007 hat die RWG intensiv mit Regierungen und dem privaten Sektor zusammengearbeitet, um ein sicheres und zuverlässiges System zu schaffen, das jedes Schienenfahrzeug auf der Welt mit einer eindeutigen Kennung versieht. Durch die Kombination der innovativen Sensor- und Gateway-Technologie von Nexxiot mit der URVIS-Nummerierung, soll nun eine vollständige Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Schienengüterverkehr erreicht werden.

Wenn Investoren Entscheidungen zur Finanzierung von Eisenbahnprojekten treffen, gehen sie ein erhebliches Risiko ein. Dieses Risiko wird jedoch oft übernommen, ohne dass eine Technologie vorhanden ist, die den Investoren die Gewissheit gibt, dass die Güter bei dem vorgesehenen Beförderer und in den vereinbarten Ländern verbleiben und gegen Piraterie und Betrug geschützt sind. Obwohl es seit Jahrzehnten Standard ist, dass Produkte – von Elektronikartikeln bis hin zu Autos – mit eindeutigen Identifikationsnummern versehen werden, ist dies bei Schienenfahrzeugen bisher nicht der Fall. So war bisher nicht nachvollziehbar, ob die Fahrzeuge bei dem vorgesehenen Verkehrsunternehmen verbleiben, in welche Länder diese befördert werden und ob sie Opfer von Diebstahl oder Betrug werden. Die URVIS-Nummer, die durch das Luxembourg Rail Protocol eingeführt wird, ändert dies, indem sie eine weltweit eindeutige Kennung für alle Schienenfahrzeuge festlegt.

Stefan Kalmund, CEO von Nexxiot, sieht Howard Rosen und die Rail Working Group bei den Bemühungen um neue rechtliche Regelungen für die Durchsetzung von mehr Sicherheit auf der Schiene in einer Vorreiterrolle. Er erklärte: „Howard Rosen war an der Ausarbeitung und Umsetzung des Luxembourg Rail Protocol von 2007 beteiligt und er setzt sich seit über 25 Jahren für die Interessen der Branche ein. Seine enge Zusammenarbeit mit Regierungen und internationalen Organisationen sowie mit Finanziers, Betreibern, Herstellern und Beratern wird zur nachhaltigen Entwicklung des Schienengüterverkehrs und zum Nutzen aller Beteiligten beitragen. Wir haben uns mit Nexxiot dazu verpflichtet, die URVIS-Nummerierung auf unserer Plattform zu minimalen Kosten zu integrieren, um unseren Kunden die Finanzierung bestehender und neuer Schienenfahrzeuge zu erleichtern. Dadurch können sie von günstigeren Krediten profitieren, die durch das Luxembourg Rail Protocol garantiert werden. Außerdem wird es für Betreiber und Kreditgeber einfacher, den Status und den Standort der Fahrzeuge zu verfolgen. Howard Rosens Führungsqualitäten und Visionen schaffen dabei eine perfekt aufeinander abgestimmte Partnerschaft zwischen unserem Unternehmen und der RWG.“

Zwar rüstet die Bahnindustrie ihre Transportobjekte zunehmend mit Geräten wie dem Globehopper Sensor Gateway von Nexxiot aus, doch der Druck von Frachtbesitzern und Verladern nimmt immer mehr zu. Bahnunternehmen müssen zunehmend eine vollständige Transparenz der Fracht während der gesamten Reise gewährleisten. Diese „Know Your Cargo“ (KYC) Initiative ist ein wichtiger Trend, den auch Nexxiot vorantreibt. Ähnlich wie Fintech-Transparenzmaßnahmen den Finanzsektor verändert haben, werden Transportanbieter zukünftig nicht nur die Verantwortung für die Transportobjekte, sondern auch für die darin transportierten Güter übernehmen. Dies soll künftig Risiken minimieren, die Sicherheit erhöhen und zur Verschlankung von Geschäftsprozessen beitragen, um die Effizienz und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Jedem Eisenbahnwaggon weltweit eine eindeutige, unabhängig registrierte Nummer zuzuweisen, die in einem globalen Verzeichnis verwaltet wird, ist dabei von entscheidender Bedeutung. So kann ein neues Level von Verantwortlichkeit und Sicherheit im Schienengüterverkehr, bei den Finanzinvestoren, den Regierungen und den Eisenbahnunternehmen selbst erreicht werden. Als Innovator im Bereich TradeTech bietet Nexxiot sowohl die Hardware als auch die offene Cloud-Softwareplattform, welche die eindeutige Identifizierung jedes Schienenfahrzeugs auf der Welt ermöglicht. Gleichzeitig können Verlader, Spediteure und Regierungen ihre Transportobjekte über ihre eigenen Netzwerke und Systeme in Echtzeit verfolgen.

Mit Sitz in der Schweiz und unter Einhaltung bewährter Schweizer Präzisions- und Qualitätsstandards teilen RWG und Nexxiot eine gemeinsame Vision und Herangehensweise an die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs. Sie teilen außerdem eine einheitliche Orientierung zur Umsetzung der Digitalisierung des Schienengüterverkehrs. „Die Zusammenarbeit unserer beiden Organisationen bei diesem Projekt ist ein wichtiger Schritt, der die Möglichkeit für die Entwicklung von neuen Dienstleistungen und Qualitätsstandards in der Branche bietet. Diese Art von Innovation wird von allen Akteuren und Teilnehmern der Lieferkette benötigt und kommt letzten Endes den Verbrauchern zugute“, so Stefan Kalmund. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Nexxiot und ermutigen andere Bahnunternehmen und Dienstleister, mit uns zusammenzuarbeiten, um diese wegweisende Initiative zu unterstützen“, fügte Howard Rosen hinzu.

Nexxiot leitet die RWG Delegation bei dem UN Economic Commission for Europe Inland Transport Committee Group of Experts on the Permanent Identification of Railway Rolling Stock und arbeitet an der Erstellung standardisierter globaler Richtlinien für die Kennzeichnung von Schienenfahrzeugen.

Über die Rail Working Group:

Die Rail Working Group (RWG) mit Sitz in Zug, Schweiz, ist eine von UNIDROIT (International Institute for the Unification of Private Law) zertifizierte Non-Profit-Organisation, die sich für die Annahme und Umsetzung einheitlicher Anerkennungs- und Implementierungsstandards für Sicherheiten bei Schienenfahrzeugen durch die globale Eisenbahnindustrie einsetzt, wie sie im Luxembourg Rail Protocol von 2007 festgelegt sind. Mit dem Ziel, eine vollständige, grenzüberschreitende Transparenz des Frachtverkehrs zu gewährleisten, besteht die Aufgabe der RWG darin, eine größere und wirtschaftlichere Finanzierung von Investitionen in Schienenfahrzeuge durch den privaten Sektor zu fördern, was die Lieferketten weltweit stärken soll. Zu den Mitgliedern der RWG gehört ein wachsendes weltweites Konsortium wichtiger Akteure des Eisenbahnsektors, darunter Eisenbahn- und Verkehrsverbände, sowie zahlreiche politische Interessengruppen, die eng mit den Regierungen zusammenarbeiten, um die Annahme des Protokolls zu erreichen. www.railworkinggroup.org

Das Luxemburger Eisenbahnprotokoll zum Kapstädter Übereinkommen über internationale Sicherungsrechte an beweglicher Ausrüstung ist ein neuer globaler Vertrag unter der Leitung von UNIDROIT, dem Internationalen Institut für die Vereinheitlichung des Privatrechts. Durch das Protokoll wird die Finanzierung von rollendem Eisenbahnmaterial für den privaten Sektor wesentlich einfacher und billiger. Es schafft ein neues System für die Anerkennung, Priorisierung und Durchsetzung von Gläubiger- und Vermieterrechten, die in einem internationalen Register mit Sitz in Luxemburg eingetragen werden, das für jedermann über das Internet rund um die Uhr zugänglich ist. Das Protokoll gilt für sämtliches rollendes Material, von Lokomotiven über Güter- und Personenwagen bis hin zu Straßenbahnen und U-Bahnen, und wird voraussichtlich 2022 in den Vertragsstaaten in Kraft treten. Die Europäische Union (in Bezug auf ihre Zuständigkeiten), Luxemburg, Schweden und Gabun haben das Protokoll ratifiziert. Frankreich, Deutschland und die Schweiz bereiten die Ratifizierung vor, Mosambik, Italien und das Vereinigte Königreich haben das Protokoll bereits unterzeichnet. Spanien und Südafrika werden das Protokoll voraussichtlich in Kürze unterzeichnen. Viele andere Staaten auf der ganzen Welt, darunter Äthiopien, Kenia, Uganda, Namibia, Malta, Finnland, die Ukraine und Mauritius, arbeiten aktiv an der Annahme des Protokolls.

Über die Nexxiot AG

Die Nexxiot AG mit Sitz in Zürich ist Impulsgeber für die digitale Logistik von morgen. Ziel des Unternehmens ist es, die weltweiten CO2-Emissionen um fünf Prozent zu reduzieren, indem es die Effizienz von Gütertransporten steigert und Leerfahrten reduziert. Mit modernster Technologie unterstützt es seine Kunden dabei, die Potenziale ihrer Transportdaten effektiv zu nutzen. Dafür bietet Nexxiot eine integrierte Lösung zum Verfolgen, Finden und Schützen von Fracht an. Der Einsatz der Lösung in über 160 Ländern weltweit und ein Netzwerk aus über 450 Roaming-Partnern bietet den Kunden zu jedem Zeitpunkt Vertrauen, Sicherheit und Transparenz. In der Nexxiot-eigenen Logistik-Cloud sind die Daten von mehr als 4 Milliarden zurückgelegten Transportkilometern gespeichert. Mitarbeiter aus über 20 Ländern tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Neben dem Hauptsitz in der Schweiz ist Nexxiot in Deutschland und den USA tätig und verfolgt eine globale Wachstumsstrategie.

Mehr Informationen unter: www.nexxiot.com

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