Kunst & Kultur

Uraufführung „Woyzeck Interrupted“ am 17. September

Als Georg Büchner seinerzeit Woyzeck schrieb, hatten ihn Zeitungsberichte über mehrere Frauenmorde und die entsprechenden Gerichtsprozesse auf dieses Thema gebracht. Heute, bald 200 Jahre später, sprechen die Zahlen leider immer noch dieselbe Sprache: In Deutschland wird alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Autor und Regisseur Amir Reza Koohestani und seine Co-Autorin Mahin Sadri setzen genau an diesem Punkt an, begeben sich auf die Suche nach Antworten in der heutigen Zeit. Hierbei sollte Büchners Woyzeck nicht reproduziert, sondern unterbrochen werden. Die Neubearbeitung des Textes macht daher einen Zeitsprung, von Büchners Zeit ins Heute, in das Hier und Jetzt, beschäftigt sich mit der Frage nach struktureller Gewalt im Privaten. Woyzeck Interrupted von Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani nach Georg Büchner in der Regie von Amir Reza Koohestani kam als Stream-Version in der digitalen Welt am 19. Dezember 2020 zur Uraufführung. Nun, am Freitag, den 17. September, feiern wir mit der analogen Version endlich Uraufführung in den Kammerspielen, es spielen Lorena Handschin und Enno Trebs. Folgevorstellungen sind am 25. & 26. September sowie am 12. & 19. Oktober. Alle Vorstellungen sind mit englischen Übertiteln. Mehr Informationen, Tickets & Termine finden Sie online.

In der Audio-Stückeinführung von Dramaturg John von Düffel können Sie mehr über Inhalt und künstlerische Umsetzung erfahren. Weiteres digitales Bonusmaterial zu Stück und Inszenierung gibt es auf unserer Webseite.

Unser Spielplan hält in den kommenden Wochen spannende Neuproduktionen für Sie bereit, ganz besonders freuen wir uns auf die nächste Premiere im DT am Samstag, den 25. September: Frankenstein nach Mary Shelley in der Regie von Jette Steckel! Es erwartetet Sie ein tolles Ensemble mit Maren Eggert, Felix Goeser und Alexander Khuon. Im Videointerview erzählt Ihnen Maren Eggert Näheres zu der Inszenierung und verrät unter anderem, wie es dazu kam, dass die Autorin Mary Shelley, die gerade erst 19 Jahre alt war, als sie den Roman schrieb, eine eigene Rolle im Stück bekam.

Katharina Matz verband über viele Jahre eine enge Bindung nicht nur zum Deutschen Theater, sondern auch zu einzelnen Ensemblemitgliedern. Zuletzt war sie in Hekabe – Im Herzen der Finsternis auf der Bühne zu sehen, feierte ihren 90sten Geburtstag mit uns, voller Pläne für die Zukunft. Im März ist Katharina Matz verstorben. Am Sonntag, den 19. September findet um 11 Uhr eine Gedenkfeier zu Ehren der Schauspielerin im Deutschen Theater statt. Die Matinée wird gestaltet mit Beiträgen von Verena Freitag, Jürgen Haug, Ulrich Khuon, Andreas Kriegenburg, Ulrich Matthes, Helmut Mooshammer, Linn Reusse, Nicolai von Schweder-Schreiner, Bernd Stempel und anderen. Der Eintritt ist frei. Hier gelangen Sie zur Matinée, hier zum Nachruf von Ulrich Khuon.

Wir präsentieren Ihnen unsere neue Rubrik Stream des Monats. Zugegeben, sie ist nicht ganz neu, denn die DT-Streams wurden während der Lockdowns ins Leben gerufen. Aber auch jetzt, da das Haus wieder geöffnet hat, möchten wir weiterhin im digitalen Theater präsent sein!

Den Anfang der Reihe Stream des Monats macht Bremsspuren von Nicola Bremer in der Regie von Friederike Drews als Limited Edition digital (das ist unser Format, in dem sich regelmäßig die Regieassistent:innen ausprobieren dürfen und eine Bühne gestellt bekommen). Es erwartet Sie: Eine Bühne. Ein Schauspieler. Eine Kamera. Ein one-take. Kein Schnitt. Ein Mensch. Ein Raum. Ein Experiment. Seien Sie gespannt! Die Stream-Premiere ist am Mittwoch, den 29. September um 20 Uhr mit anschließendem Nachgespräch und ist danach als Video on Demand bis 30. September 20 Uhr verfügbar. Tickets gibt es auf dringeblieben.de. Den nächsten Stream des Monats im Oktober verraten wir Ihnen jetzt auch schon: Lear [Streamversion] nach William Shakespeare und: Die Politiker von Wolfram Lotz in der Regie von Sebastian Hartmann wird am Freitag, den 15. Oktober um 20 Uhr in Echtzeit gezeigt, im Anschluss findet ein digitales Nachgespräch mit Regisseur Sebastian Hartmann statt. Tickets sind ebenfalls auf dringeblieben.de erhältlich. 

Vom Digitalen nun wieder ins Analoge zurück: Maria Stuart von Friedrich Schiller in der Regie von Anne Lenk wird am Samstag, den 18. und Sonntag, den 19. September endlich wieder auf der Bühne des Deutschen Theaters gespielt! Die Inszenierung, die kurz vor dem zweiten Lockdown im vergangenen Herbst Premiere hatte (und in der coronabedingten Schließzeit sehr erfolgreich als Aufzeichnung im Stream lief), wurde mehrfach ausgezeichnet. Maria Stuart war unter anderem zum Theatertreffen 2021 eingeladen und die Bühnen- und Kostümbildnerinnen Judith Oswald und Sibylle Wallum wurden von der Fachzeitschrift Theater heute als Bühnen- und Kostümbildnerinnen des Jahres ausgezeichnet. Wir freuen uns, dass die Produktion wieder in Anwesenheit von Publikum gezeigt werden kann. Tickets & Termine finden Sie auf unserer Webseite. 

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