Fahrzeugbau / Automotive

Volkswagen Group China baut Batterie-Werk in Anhui

  • Neues Komponentenwerk des Konzerns in Hefei wird jährlich mehr als 150.000 Batteriesysteme für vollelektrische Modelle von Volkswagen Anhui liefern  
  • VW Anhui Components Company soll Produktion im zweiten Halbjahr 2023 aufnehmen  
  • Volkswagen Group China wird mehr als 140 Mio. EUR in neues Werk und zugehörige Anlagen investieren  
  • Stephan Wöllenstein, CEO Volkswagen Group China: „Da die Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge in den kommenden Jahren erheblich steigen wird, müssen wir unser Augenmerk unter anderem darauf legen, Schlüsselkomponenten wie Batteriesysteme in unserer eigenen Wertschöpfungskette zu verankern. Der Anteil von NEVs in der Flotte der Volkswagen Group China soll bis 2030 über 40 Prozent betragen.“  
  • Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik Volkswagen AG: „Anhui ist wichtige Säule unserer globalen Batteriestrategie“

Die Volkswagen Group China startet den Bau eines Produktionswerks für Batteriesysteme in Hefei (Provinz Anhui). Mit der VW Anhui Components Company wird der Konzern zum ersten Mal Alleineigentümer eines Batteriesystemwerks in China. Das Werk wird zunächst zwischen 150.000 und 180.000 Hochvoltbatteriesysteme für die vollelektrischen, auf der MEB-Plattform des Konzerns basierenden Fahrzeuge von Volkswagen Anhui liefern. Das Werk mit einer Grundfläche von 45.000 Quadratmetern wird neben den Produktionsanlagen von Volkswagen Anhui entstehen, dem ersten Gemeinschaftsunternehmen für vollelektrische Fahrzeuge, an dem Volkswagen die Mehrheit der Anteile hält. Die Volkswagen Group China investiert bis 2025 mehr als 140 Mio. EUR in das neue Werk und die zugehörigen Anlagen, der Start of Production (SOP) ist für die zweite Jahreshälfte 2023 vorgesehen.

Dr. Stephan Wöllenstein, CEO Volkswagen Group China: „Die Plattformstrategie des Volkswagen Konzerns stellt einen Wettbewerbsvorteil dar, den wir in das Zeitalter der E-Mobilität überführen. Da die Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge in den kommenden Jahren erheblich steigen wird, müssen wir unser Augenmerk unter anderem darauf legen, Schlüsselkomponenten wie Batteriesysteme in unserer eigenen Wertschöpfungskette zu verankern, um konzernweit von Synergien und Innovationen zu profitieren. Volkswagen Anhui und die VW Anhui Components Company sind gemeinsam mit unseren beiden leistungsstarken Joint Ventures zentraler Bestandteil unserer Elektrifizierungsstrategie und bilden die Grundlage für die Erreichung unseres Ziels, den Anteil von E-Fahrzeugen in der Flotte der Volkswagen Group China bis 2030 auf 40 Prozent zu steigern.“

Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik der Volkswagen AG und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components: „Die Entwicklung und Produktion von Batteriesystemen sind wichtige Schritte auf dem Weg zur End-to-End-Verantwortung für die Batterie. Anhui ist daher eine wichtige Säule unserer globalen Batteriestrategie. Die Strategie beginnt bei der vertikalen Integration im Rohstoffmarkt und führt über die Errichtung von Batteriewerken und Zellfabriken ‒ gemeinsam mit Partnern wie dem chinesischen Batterieexperten Gotion ‒ bis hin zu Second-Life-Lösungen und dem Recycling. Wir bauen derzeit MEB-Batterie-Fertigungsstätten in Asien, Europa und den USA auf, um dem wachsenden Bedarf für MEB-Batteriesysteme zukünftig gerecht zu werden. Unser Leitwerk in Braunschweig produziert bereits bis zu 500.000 Systeme im Jahr und unterstützt den Bau weiterer Montage-Kapazitäten mit seiner Expertise bei der Planung, Entwicklung und Produktion.“

Frank Engel, Executive Vice President Components, Logistics, Quality der Volkswagen Group China: „Mit dem neuen Komponentenwerk in Hefei steigt der Wertschöpfungsanteil von Komponenten von Volkswagen in den von Volkswagen Anhui künftig produzierten E-Fahrzeugen auf ungefähr 40 Prozent. VW Anhui Components soll nicht nur Komponenten für unsere vollelektrischen Fahrzeuge bereitstellen, sondern auch das strategische Rückgrat unserer E-Offensive bilden. Das neue Komponentenwerk bietet darüber hinaus eine solide Basis für die Produktion der nächsten Batteriegenerationen für den chinesischen Markt.“

Das neue Werk, die VW Anhui Components Company, wird im Lieferantenpark des EV-Produktionsstandortes von Volkswagen Anhui entstehen, wodurch effiziente Logistik, Kostenvorteile und kürzere Markteinführungszeiten gewährleistet werden. Die Grundfläche des neuen Werks beträgt 45.000 Quadratmeter – das entspricht der Fläche von mehr als acht Fußballfeldern. Zum Start of Production werden rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im neuen Werk arbeiten. Das Werk wird von bestehenden Synergien mit den konzerneigenen Batteriewerken und den Werken in Braunschweig und Tianjin (China) profitieren. Außerdem sollen die Zusammenarbeit mit den MEB-Batteriewerken der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen gestärkt und Synergien gehoben werden.

Das Braunschweiger Werk gilt als Leitwerk für Planung, Entwicklung und Produktion von Batteriesystemen. Fachpersonal aus Deutschland unterstützt die im Bau befindlichen Fertigungskapazitäten weltweit, einschließlich Anhui. So können die im Werk Braunschweig seit 2019 gewonnenen Erfahrungen im ganzen Volkswagen Konzern genutzt werden. Neben dem Fachpersonal vor Ort fungieren auch Teams aus Deutschland als Brückenköpfe für die Zusammenarbeit. Wie in Anhui entstehen derzeit auch in der Tschechischen Republik (Mlada Boleslav) und in den USA (Chattanooga) Kapazitäten für die Fertigung von Batterien. Ziel ist es, innerhalb weniger Jahre über 1 Mio. Batteriesysteme jährlich herstellen zu können.

Die Belegschaft wird an der Component Education Academy am Konzernstandort Tianjin geschult. Personal im direkten Bereich wird darüber hinaus mit modernsten VR-Schulungsmethoden trainiert, um Ausschussraten und Unfallrisiken zu minimieren, Schulungszyklen zu kürzen und den Bedarf an Präsenzveranstaltungen zu reduzieren. Der Konzern engagiert sich für jüngere Generationen und bietet Möglichkeiten zur dualen Ausbildung mit Fokus auf technische Berufe im Bereich E-Mobilität und Komponenten. Das steht im Einklang mit den jüngsten Kooperationen zwischen dem Konzern und in Anhui ansässigen Partnern, mit denen die besten lokalen Talente gefördert werden. Sie sollen nicht nur einen Beitrag zum Erfolg des Konzerns leisten, sondern auch den Wandel Hefeis zur Mobilitätsdrehscheibe mitgestalten.

Die Batteriesysteme für MEB-Fahrzeuge bestehen aus mehreren Zellmodulen, einem Zellmanagement-Controller, einem Batteriemanagementsystem und einer Steckerleiste, die über Hochspannungsverbindungen miteinander verbunden sind und durch ein Aluminiumgehäuse geschützt werden. Im Rahmen des Herstellungsprozesses finden zwei Produktionsschritte statt – Rahmenfertigung und Systemmontage –, die an jeweils zwei Produktionslinien durchgeführt werden. Entsprechend der Konzern-Vision zu digitalen Herstellungsprozessen kommen bei Fertigung, Montage und Test der Batteriesysteme bei jedem Schritt modernste Technologie und ein hohes Maß an Automatisierung zum Einsatz. Am Konzernstandort Tianjin wurde die Produktion von Prototypen bereits aufgenommen.

 

 

Über die Volkswagen AG

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern gehören zum Konzern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Pkw-Angebot von Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Ducati bietet Motorräder an. Im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen. Rund 662.600 Beschäftigte produzieren rund um den Globus Produkte, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen Konzern in 153 Ländern an.

Im Jahr 2020 betrugen die weltweiten Auslieferungen von Konzernfahrzeugen 9,31 Millionen (2019: 10,98 Millionen). Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2020 auf 222,9 Milliarden Euro (2019: 252,6 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im Jahr 2020 8,8 Milliarden Euro (2019: 14,0 Milliarden Euro).

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