Von Mittelalter bis Electro-Swing: Die Woche der Nachbarn präsentiert Kultur aus Bayern und Böhmen

Kultur verbindet – über Grenzen hinweg. Die bayerisch-tschechischen Nachbarregionen zeichnen sich nicht nur durch eine wechselvolle Geschichte und ein vielfältiges Kulturerbe aus, sondern auch durch eine lebendige und vielfältige Kulturszene. Einen Querschnitt durch die Vielfalt und den Reichtum dieser Region im Herzen Europas will das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) mit der "Woche der Nachbarn", Veranstaltungshöhepunkt des Projekts "Kulturstadt Bayern-Böhmen", in Wunsiedel zeigen.

Den Auftakt am Donnerstagabend ab 18 Uhr auf dem Marktplatz von Wunsiedel macht das Jazzorchester Swing Melody aus Ostrov, das an die legendäre Jazzära der 20-40er Jahre anknüpft. Am Freitagvormittag wird es offiziell: Beim Festakt im Innenhof des Fichtelgebirgsmuseums heißen Bürgermeister Nicolas Lahovník und Landrat und Euregio-Präsident Peter Berek die Gäste willkommen. Mit dem symbolischen Anstich eines bayerischen und eines böhmischen Bierfasses eröffnet ist die Woche der Nachbarn dann offiziell eröffnet. "Wer mehr wissen möchte, wie lebhaft die Zusammenarbeit entlang der bayerisch-tschechischen Grenze ist, findet auf dem Wunsiedler Marktplatz Antworten", empfiehlt CeBB-Leiterin Dr. Veronika Hofinger, denn: "Am Freitag ab 13 Uhr präsentieren sich hier die grenzüberschreitenden Initiativen". Dazu gibt es entspannte Live-Musik, bevor ab 17 Uhr die Frauen-Rockband "The Apples" den Marktplatz rockt. Zum Abschlusskonzert an diesem ereignisreichen Tag bittet die Electro-Swing-Gruppe Mydy um Frontsängerin Žofie Dařbujánová, die mit ihrer fulminanten Bühnenshow einen unvergesslichen Auftritt garantiert.

Der Samstag ist den kulturellen Highlights gewidmet: Mit über 30.000 Holzbauklötzen schafft das JuKu-Mobil eine kreative Großbaustelle auf dem Marktplatz, bevor die Hussiten aus Tábor und die Fechtgruppe Rectus aus Cheb zu einer Zeitreise ins Mittelalter einladen. Die Band Lawaschkiri spielt Chansons, Balkan-Beats und tanzbare Polkas im Innenhof des Fichtelgebirgsmuseums, bevor die Gruppe CrewCollective zur Improvisationsperformance bittet. Mit niederbayerischer Mundart ist das Fichten Kartell aus dem Bayerischen Wald im Fichtelgebirge zu Gast. "Unterschiedliche Genres für jeden Geschmack – von Elektro-Swing über Rock und Rap bis Volksmusik – und natürlich die Einbeziehung aller sechs Regionen waren entscheidend", schildert Programmkoordinator David Bender, was ihm bei der Planung wichtig war.

Über den gesamten Veranstaltungszeitraum hinweg finden Interessierte Kulturinformationen und Ausflugstipps an den Ständen der sechs Nachbarregionen Karlsbad, Oberfranken, Pilsen, Oberpfalz, Niederbayern und Südböhmen am Wunsiedler Marktplatz. Am Jean-Paul-Platz warten von Freitag bis Sonntag Handwerksvorführungen, unter anderem des Geschichtsparks Bärnau-Tachov oder der Handwerkerscheune Tirschenreuth, und wechselnde Essensstände auf die Besucher. Für Kinder, Jugendliche und Kreative gibt es wechselnde Mitmach-Angebote wie ein Quiz der Burg Falkenberg, Kreativworkshops der Jugendkunstschulen oder das Angebot des Porzellanikons Selb. Sportlich wird es beim Bierkastenstapeln der Freiwilligen Feuerwehr Wunsiedel am Sonntag, 11-13 Uhr.

Einen gemütlich-besinnlichen Ausklang findet die "Woche der Nachbarn" am Sonntag beim bayerisch-böhmischen Frühschoppen mit chodischer Dudelsackmusik im Café des Fichtelgebirgsmuseums und beim Jean-Paul-Pickenick. Natürlich darf auch Theater im Programm nicht fehlen: Aus der Oberpfalz ist am Sonntag das OVIGO-Theater mit "Emil und die Detektive" dabei. Geschichtsinteressierte folgen am Sonntag, 12 Uhr, dem Vortrag von Václava Jandečková "Aktion Kámen: Die falsche Grenze". Die gleichnamige Ausstellung wird ab 20.09. im Foyer der Fichtelgebirgshalle zu sehen sein. Festlicher Abschluss des Programm ist der grenzüberschreitende Gottesdienst in der Stadtkirche St. Veit. Drei katholische und vier evangelische Geistliche beider Denominationen sowie Musiker aus Ostrov gestalten den Gottesdienst.

Das Projekt "Kulturstadt Bayern-Böhmen" wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, dem Landkreis und der Stadt Schwandorf, der Sparkasse Schwandorf und der Kulturstiftung Bavaria Bohemia finanziert. Das komplette Programm der Woche der Nachbarn ist unter www.bbkult.net zu finden.