advocado verzeichnet 67 Prozent mehr Rechtsanfragen während Pandemie

Welche Auswirkungen Corona auf die Gesundheit, Wirtschaft und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen hat, darüber wurde in den klassischen und sozialen Medien, in Umfragen, Studien und Analysen ausführlich berichtet. Weniger bekannt hingegen ist die Auswirkung der Pandemie auf die Art und Anzahl der Rechtsstreitigkeiten. Das Berliner Legal-Tech-Unternehmen advocado untersuchte insgesamt 127.599 Rechtsfragen, die von 113.164 Ratsuchenden im Zeitraum April 2019 bis März 2021 dem Legal-Tech-Unternehmen sowie seinen Partner-Anwälten und Anwältinnen gestellt wurden. Insgesamt verzeichnete advocado 67 Prozent mehr Rechtsfragen in den ausgewerteten Rechtsgebieten: Arbeitsrecht, Familienrecht, Kaufrecht, Mietrecht, Reiserecht und Zivilrecht.

Klagewelle im Reise-, Verbraucher, Familien- und Arbeitsrecht
Überraschende Erkenntnis bei der Auswertung der Fälle: Eine exponentielle Zunahme der Scheidungsrate oder ein Unterschied in den Rechtsbedarfen zwischen westlichen und östlichen Bundesländern blieb aus. Dafür nahmen die Rechtsfragen im Reiserecht, insbesondere bei den Reisestornierungen, um 1.025,42 Prozent zu. Bei zivilrechtlichen Themen, speziell im Verbraucherrecht bei der Geltendmachung von offenen Forderungen, stiegen diese um 615,91 Prozent. Im Familienrecht, mit Fokus auf das Umgangsrecht mit einem oder mehreren Kindern, wurden 625 neue Rechtsfragen eingereicht und ein Anstieg von 564,89 Prozent verzeichnet.

Innerhalb des Miet- und Wohnungseigentumsrecht beziffert advocado bei Rechtsfragen von Mietern einen Anstieg von 398,02 Prozent. In arbeitsrechtlichen Prozessen, im Fall von Entlassungen aufgrund betriebsbedingter Kündigungen, Schließungen oder Kurzarbeit, stieg die Anzahl der Rechtsfragen bzgl. Klagen bzw. Widerspruch gegen eine Kündigung von 483 vor Ausbruch von COVID-19 auf 1048 im Verlauf der Pandemie und damit um 116,98 Prozent. Infolgedessen ergab sich auch bei Rechtsfragen wegen verspäteter Lohn- und Gehaltszahlungen ein Anstieg von 94 im Jahr 2019 auf 320 Klagen während der Pandemie und damit um weitere 240,43 Prozent.

Höchste Nachfrage an Rechtsberatung in Hamburg, Berlin und Bremen
Mit einer Zunahme von 94 Prozent nimmt der Stadtstaat Hamburg eine Spitzenposition beim Rechtsbedarf während der Coronazeit ein, gefolgt von Berlin mit 81 Prozent und Bremen mit 80 Prozent, während der Bedarf an Rechtsberatung in den Bundesländern Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt eher rückgängig ist.

Nach Einschätzung von Andreas Schröteler, CEO von advocado, gibt die interne Umfrage einen deutlichen Hinweis auf den gesteigerten Rechtsbedarf innerhalb des Bundesgebiets: „Die Auswertung unserer internen Umfrage zeigt, dass gerade in Krisenzeiten die Nachfrage nach einer schnellen, guten und zuverlässigen Rechtsberatung steigt. Hier bieten Legal-Tech-Unternehmen aufgrund der schnellen, digitalen Bearbeitungs- und Abwicklungsmöglichkeiten ideale Voraussetzungen. Wir sind froh, dass wir den Rechtsuchenden in dieser schwierigen Phase in der Regel innerhalb von zwei Stunden eine zuverlässige Ersteinschätzung zur Lösung ihrer Rechtsprobleme liefern können. Unsere Partner-Anwälte und -Anwältinnen verpflichten sich unsere strengen Qualitätsrichtlinien einzuhalten. Durch ein kontinuierliches Qualitätsmanagement von advocado wird die Einhaltung dieser hohen Standards jederzeit sichergestellt.“