Apps gegen Angststörungen: Von gut bis mangelhaft
Der Markt mit digitalen Programmen gegen Angststörungen ist noch sehr unübersichtlich. Mangelhafte Programme mit zusammengestückelten Therapieansätzen und ohne wissenschaftlich belegte Wirksamkeit, wie die von Kim Fleckenstein, stehen neben Anbietern, die den Testern der Stiftung den Zugang zum Programm verweigerten und deshalb nicht oder nur verdeckt geprüft werden konnten. Aber die Warentester fanden auch gute Programme.
Die guten Programme überzeugen mit einem stimmigen Konzept, motivieren dranzubleiben und können ihre Wirksamkeit durch aussagekräftige Studien belegen. Zwei der neun untersuchten Programme im Test bewertet die Stiftung Warentest deshalb mit gut: HelloBetter und Velibra. Auch Mindable hat ein stimmiges Konzept, kann aber noch keine hochwertigen Studien zur Wirksamkeit vorlegen. Deshalb erreichte die App nur ein befriedigendes Qualitätsurteil.
Meist können die Apps als Selbstzahler genutzt werden. Häufig übernehmen aber alle Krankenkassen, bei einigen Apps nur einzelne Kassen, die Kosten. Bei Preisen bis zu 952 Euro durchaus hilfreich. Voraussetzung für die Nutzung der Programme ist oft ein Erstgespräch mit Ärztin oder Psychotherapeut.
Grundsätzlich gilt: Die digitalen Programme ersetzen keine Sitzung bei Psychiaterin oder Psychotherapeut, können aber das Warten auf den Behandlungsbeginn überbrücken – und sie funktionieren auch als Ergänzung zur Therapie.
Der Test Apps gegen Angststörungen findet sich in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/apps-angststoerung abrufbar.
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