BGR koordiniert Projekt: Forschungsverbund untersucht Lithium-Potenziale in Deutschland
Zum Forschungsverbund gehören neben der BGR die Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie (IEG) und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT). Gemeinsam werden die Projektpartner in den kommenden drei Jahren Entscheidungshilfen für die Planung und den Ausbau von Geothermie-Standorten erarbeiten, die zusätzlich zur Strom- und Wärmegewinnung auch eine mögliche Lithium-Produktion berücksichtigen.
Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR erwartet, dass sich weltweit die Nachfrage nach Lithium bis 2025 verdoppeln oder gar verdreifachen wird. Grund dafür ist vor allem die steigende Nachfrage von Lithium-Akkus für die E-Mobilität. In Teilen Deutschlands gibt es ein vielversprechendes Potenzial für die Förderung von Lithium aus dem tiefen Untergrund. So wurden sowohl in den hydrothermalen Fluiden im Norddeutschen Becken (bis zu 350 mg/l) als auch im Oberrheingraben (190mg/l) erhöhte Lithiumgehalte nachgewiesen.
Das Verbundprojekt „Li+Fluids“ beinhaltet mehrere Teilvorhaben, um die wirtschaftlichen, geologischen und technischen Bedingungen für eine Lithiumextraktion aus hydrothermalen Wässern präzise beurteilen zu können. Dazu gehören u.a. eine Potenzialstudie für Deutschland, eine Bewertung der bisher bekannten Extraktionsverfahren, Untersuchungen zu Lithiumfreisetzungsraten aus Tiefengesteinen und eine Nutzwertanalyse zur Gewinnung von Lithium aus hydrothermalen Fluiden. Erste Projektergebnisse sollen im nächsten Jahr auf dem European Geothermal Congress (EGC 2022) in Berlin vorgestellt werden. Alle Ergebnisse werden im Open Access-Verfahren für die Öffentlichkeit frei zugänglich publiziert.
Der BVG unterstützt das Projekt, BGR ist der Projektkoordinator von Li+-Fluids. Projektpartner sind IEG und UMSICHT.
Bei Feldkampagnen im In- und Ausland, Expeditionen in Polargebiete, Explorationsfahrten mit Forschungsschiffen oder auch Untersuchungen und Versuchen in hochmodernen Laboren erzielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) regelmäßig neue wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse. Mit ihren Forschungsarbeiten liefert die BGR wichtige Beiträge für einen nachhaltigen Umgang mit den Geo-Ressourcen und den Schutz vor Geo-Gefahren. Die wissenschaftlichen Resultate dienen der Beratung von Politik und Wirtschaft, aber auch von Partnerinstitutionen in der Entwicklungszusammenarbeit. Nicht zuletzt bilden sie die Basis für eine sachlich-fundierte Information der Öffentlichkeit und einen breit angelegten Wissenstransfer.
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