Das Heimburger-Haus ist fertig
Neben der Bäckerei wird im kommenden Jahr noch ein Tattoo Studio in den neuen Gebäudeteil einziehen. Zusätzlich nimmt im November wird ein Geldautomat der Volksbank den Betrieb aufnehmen. Im ersten und zweiten Obergeschoss des Neubaus sind die zwölf kleinen, möblierten Wohnungen bereits bezugsfertig und vermietet.
Zusammen mit vier Teilhabern erwarb Jürgen Grossmann im Herbst 2019 das Heimburger-Haus in der Ortsmitte der Ortenauer Ried-Gemeinde – das denkmalgeschützte Fachwerkhaus mit Charakter hatte zuvor lange Zeit leer gestanden. „Es lag uns sehr am Herzen, dieses außergewöhnliche Haus so originalgetreu wie nur irgend möglich zu erhalten“, sagt Grossmann-Architekt David Meier, der den Umbau betreut. „Für den Anbau haben wir eine moderne, aber zurückhaltende Formensprache gewählt, die ganz bewusst keine Konkurrenz zum historischen Gebäude darstellen soll.“
Schon seit 2015 hatte sich der Kehler Architekt darum bemüht, das Gelände mit dem markanten Gebäude in der Hauptstraße zu erwerben. Damals konnte sich die Gemeinde jedoch nicht zu einem Verkauf entschließen, zumal ein Umzug der Rathausverwaltung noch zur Diskussion stand. Im Jahr 2019 konnten Jürgen Grossmann und seine Teilhaber schließlich Gebäude mit seinem pittoresken Charme an der Straße sowie einen Teil des Areals, auf dem früher der große Gutshof stand, kaufen. Der weitaus größere Teil des Grundstücks befindet sich weiterhin im Besitz der Gemeinde. Der Kommune bleibt so die Möglichkeit, sowohl den Schulhof zu erweitern als auch zusätzliche Parkplätze rund um die Festhalle zu schaffen. Die Bauarbeiten dazu laufen aktuell.
Seit dem Bau im Jahr 1907 war in dem – nun denkmalgeschützen – Haus zu keiner Zeit etwas saniert oder umgebaut worden. Nach dem Tod des letzten Bewohners Hugo Heimburger im Jahr 2007 hatte die Gemeinde Meißenheim das Gebäude für 250 000 Euro erworben. Seither stand es leer.
„Das Areal mit dem Wohnhaus ist ein Kleinod im Ortszentrum von Meißenheim. Es wäre schade gewesen, wenn dieses Gebäude mit seinem Charme, der das Ortsbild prägt, länger leer gestanden hätte“, sagt Jürgen Grossmann, der miterlebt hatte, wie große Teile der 1932 gebauten Wirtschaftsgebäude, die sich einst an das Heimburger-Haus anschlossen, 2014 abgerissen wurden. Die dadurch entstandene Brache wird nun endgültig geschlossen.
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