Mobile & Verkehr

Gebrauchte E-Autos: Akku unbedingt checken

Mit dem E-Auto-Boom wächst auch das Interesse an gebrauchten Stromern. Doch vor dem Kauf sollte man das Auto auf Herz und Nieren prüfen. Vor allem ein gealteter Akku kann das vermeintliche Schnäppchen zum wirtschaftlichen Totalschaden machen. Denn ein neuer Akku kostet je nach Leistung zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Wie viel Kapazität die Batterie noch hat, ist für den Gebrauchtkäufer aber von außen kaum zu beurteilen. Das junge österreichische Unternehmen Aviloo hat deshalb eine vom TÜV Austria zertifizierte Technik entwickelt, um den Zustand einer Batterie, den sogenannten State of Health (SoH), zuverlässig zu ermitteln. Die Prüfungen von mehreren Hundert gebrauchten Elektroautos sind überraschend. Bei Autos gleichen Alters und ähnlichen Laufleistungen ist die Spreizung der Akkuwerte teilweise extrem, berichtet die Zeitschrift auto motor und sport MOOVE in ihrer aktuellen Ausgabe. So wurden mehrere Renault Kangoo mit rund 100.000 Kilometern Laufleistung vermessen: Zwei Autos erreichten rund 70 %, ein dritter nur 34 % der ursprünglichen Reichweite. Bei zwei Nissan Leaf mit 30-kWh-Akku und rund 60.000 km auf dem Tacho stellten die Wiener SoH-Werte von 78 und 88 %fest, bei einem anderen Leaf mit nur 34.000 Kilometern lag die Batteriegesundheit dagegen nur noch bei 81 % und damit schon relativ nah an den vom Hersteller garantierten Mindestkapazität von 75 % für acht Jahre oder 160.000 Kilometer Laufleistung. Bei mehreren eGolfs mit 24 kWh-Akku lag die Spreizung bei einer Laufleistung von 70.000 Kilometer zwischen 84 und 89 %.

„Unsachgemäße Handhabung der Akkus beschleunigt das Altern aber enorm“, erklärt Nikolaus Mayerhofer, Mitgründer und Technischer Leiter bei Aviloo. „Solche Extreme treten auf, wenn die Fahrer nicht sorgsam mit dem Fahrzeug umgehen. Wer immer Vollgas fährt, häufig schnelllädt oder den Akku immer auf 100 Prozent lädt und das Auto so stehen lässt oder lange mir sehr niedrigem Akkustand parkt, riskiert ein schnelleres Altern“, so Mayerhofer. Wenn dann auch noch sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen ins Spiel kommen, sinkt die Kapazität zusehends.

MOOVE ist eine Submarke des erfolgreichen Automagazins auto motor und sport und erscheint viermal im Jahr. Das Magazin berichtet über alle Bereiche der Mobilität und beschäftigt sich mit der künftigen Rolle des Autos als Teil der Mobilitätskette. MOOVE begleitet diese Transformation. Die Redaktion blickt hinter die Kulissen der Entwicklungslabors, redet mit den einflussreichen Gestaltern der Mobilität von Morgen und weckt Vertrauen für Vernetzung, autonomes Fahren und Dienstleistungen rund um die Mobilität.

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