„Migration lokal denken“
Der Zertifikatsstudiengang möchte die internationale und interkulturelle Pluralität der kirchlichen Landschaft erschließen und sie in den weiten Horizont der Themenfelder Migration, Religion, Rassismus, Identität und interkulturelles Handeln und Kultur stellen. Exkursionen und empirische Forschungsprojekte eröffnen Einblicke in die Praxis vor Ort. Ziel ist es, analytische und handlungsbezogene Kompetenzen in interkulturellen Begegnungen in Kirche und Gesellschaft zu erwerben.
Das Programm umfasst drei Lehrveranstaltungen, zwei an der RUB und eine an der KiHo Wuppertal/Bethel, sowie eine schriftliche Abschlussarbeit. Die verantwortliche Gesamtleitung liegt bei Prof. Dr. Claudia Jahnel und Dr. Claudia Rammelt vom Lehrstuhl für Interkulturelle Theologie und Körperlichkeit der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB.
Der Zertifikatsstudiengang richtet sich an Interessierte aus Kirche, Diakonie und Gesellschaft sowie an Studierende und Berufstätige. Studierende der RUB und der KiHo Wuppertal/Bethel können die Veranstaltungen im Rahmen ihres Studienprogramms besuchen.
Seminar „Interkulturelles Handeln in Kirche und Gesellschaft“ in Wuppertal
Das Seminar in Wuppertal trägt den Titel „Interkulturelles Handeln in Kirche und Gesellschaft“. Es ist verortet in der Schnittmenge von Praktischer Theologie und Interkultureller Theologie. Angesichts der Pluralisierung der Gesellschaft und der Tatsache, dass sich in evangelischen Kirchengemeinden selten Menschen mit Migrationshintergrund finden, gewinnt die Frage nach der pluralen Gestaltung von Gemeinden an Bedeutung. Das Seminar führt in die theoretischen Grundlagen der Interkulturalität ein und ermöglicht darüber hinaus die persönliche Reflexion von kulturellen Prägungen und Selbsterfahrung mit dem eigenen Schwarzsein/Weißsein.
Ziel ist es unter anderem, die Studierenden darin zu befähigen, eigene Strategien für interkulturelles Handeln in bislang monokulturellen Kontexten zu entwickeln. Dazu werden beispielsweise Grundkonzepte der praktischen Theologie auf ihre interkulturellen Potenziale befragt. Die Studierenden sollen zum Abschluss des Seminars auch in der Lage sein, Pfarrpersonen, Presbyter*innen und Gemeindemitglieder darauf vorzubereiten, was die interkulturelle Öffnung für eine Institution wie Kirche heißt und diesen Prozess partizipativ zu gestalten. Lektüre, Diskussion sowie Elemente der Selbstreflexion und die Arbeit an Fallstudien verbinden sich in dem Seminar zu einem ganzheitlichen Lernansatz.
Das Seminar umfasst zwei Präsenz-Blockseminare am 29.-30. Oktober 2021 und am 21.-22. Januar 2022 an der KiHo Wuppertal/Bethel sowie vier digitale Vorlesungen und eine Exkursion. Geleitet wird das Seminar von Dr. Claudia Währisch-Oblau, Missionstheologin und Leiterin der Abteilung Evangelisation der VEM, Dr. Andar Parlindungan, Theologe aus Indonesien mit den Schwerpunkten Missionswissenschaft und Interreligiosität und Leiter der Abteilung Training und Empowerment der VEM sowie Dr. Heike Ernsting, Praktische Theologin, Ecumenical Studies (MPhil) und Pfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Interessierte können sich noch kurzfristig anmelden bei der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB unter: migration.lokal.denken@rub.de. Die Kursgebühren betragen 950,00 Euro.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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