Neues aus der Forschung
UKE-Wissenschaftler:innen untersuchen Spätfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion
Wie schränken die Spätfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion Betroffene hinsichtlich Aktivität und Lebensqualität ein? Welche Bedarfe sieht das medizinische Personal aus Gesundheits- und Pflegeberufen bezüglich einer bestmöglichen Versorgung und Rehabilitation der Patient:innen? Diese Fragen untersuchen Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einem jetzt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligten Forschungsprojekt.
Drei wissenschaftliche Studien sind in dem Verbundprojekt unter Koordination von Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE, vorgesehen. Die Forschenden werden dabei die Perspektive der Hausärzt:innen ebenso berücksichtigen wie die von rehabilitationsmedizinischen Einrichtungen. Auf der Basis der Ergebnisse werden Patient:innen gemeinsam mit Mediziner:innen in Workshops Empfehlungen erarbeiten, die die Versorgung, Nachsorge und Rehabilitation der von Long-COVID betroffenen Menschen verbessern. Das UKE kooperiert in dem Projekt mit der Universitätsmedizin Greifswald sowie weiteren nicht-universitären Partnern (Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege, Deutsche Rentenversicherung Bund, Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin).
Das Projekt startet im November 2021 und hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Die Fördersumme beträgt 566.000 Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt die Erforschung der Langzeitfolgen von COVID-19 und stellt bundesweit für zehn Forschungsvorhaben 6,5 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Die Maßnahme zielt darauf ab, möglichst zeitnah den verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Spätsymptome von COVID-19 zu erschließen, zu bündeln und weiterzuentwickeln.
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Therapeutische Möglichkeiten bei Schwangerschaftskomplikationen verbessern
Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben maßgeblich an einer Studie mitgewirkt, deren Ziel es ist, therapeutische Möglichkeiten bei Schwangerschaftskomplikationen zu verbessern. „Die Entwicklung standardisierter Definitionen mütterlicher und fetaler Komplikationen bei der Anwendung neuer Therapien während der Schwangerschaft wird maßgeblich zur Beurteilung der Sicherheit für Mütter und Kinder beitragen“, erklärt Prof. Dr. Kurt Hecher, Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE und Co-Autor der im Fachmagazin Prenatal Diagnosis veröffentlichten Studie.
Klinische Studien zu Behandlungen während der Schwangerschaft sind eine besondere Herausforderung, aber von eminenter Bedeutung zur Entwicklung neuer Therapien für Mütter und deren Feten. Die durch die EU geförderte Studie wurde unter Leitung des University College London und maßgeblicher Beteiligung des UKE durchgeführt. Ziel war die Erstellung eines neuen und umfassenden Katalogs von unerwünschten Ereignissen und deren Schweregrade. Diese sollten genutzt werden, um sowohl die Sicherheit wie auch die Risiken neuer Therapieformen und Interventionen während der Schwangerschaft besser zu erfassen.
Literatur: Spencer, Hecher et. al. Development of standard definitions and grading for Maternal and Fetal Adverse Event Terminology. Prenat. Diagn. 2021
DOI: https://doi.org/10.1002/pd.6047
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Kurt Hecher, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
Studienteilnehmende für Stammzelltransplantation bei Multipler Sklerose gesucht
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems, von der zunehmend junge Menschen betroffen sind, allein in Deutschland rund 350.000. Bisher standen den Patient:innen 20 zugelassene medikamentöse Therapiekonzepte, die die entzündliche Aktivität der MS beeinflussen, zur Verfügung – allerdings mit mäßigem langfristigen Erfolg. Hinzu kommt, dass stärker wirksame Medikamente substanzielle Nebenwirkungen haben können und kostenintensiv sind. Therapien mit einer autologen Stammzelltransplantation weisen auf eine deutliche Verbesserung des Krankheitsbildes hin.
Die Methode wird seit 30 Jahren erforscht. 2019 konnte eine amerikanische Studie (Richard K. Burt et al., 2019, JAMA) zeigen, dass es bei nur sechs Prozent der transplantieren Patient:innen zwei Jahre nach der Gabe von autologen Stammzellen zu einer Zunahme von gesundheitlichen Beeinträchtigung kam, bei allen anderen Patient:innen konnte im Mittel sogar eine Verbesserung festgestellt werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden bereits 2020 drei europäische Studien initiiert. Im September 2021 startete hierzu im UKE eine klinische Studie unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Heesen, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose sowie Klinik für Neurologie, und Prof. Dr. Nikolaus Kröger, Klinik für Stammzelltransplantation. Insgesamt 50 Patient:innen sollen in den Studienzentren der Universitätskliniken Hamburg, Mannheim und Dresden behandelt werden. In der Studie soll der Nutzen einer autologen Stammzelltherapie mit einer zugelassenen Antikörpertherapie bestehend aus Ocrelizumab oder Alemtuzumab nachgewiesen werden. Eingeschlossen in die Studie werden Patient:innen mit hochaktiver schubförmiger MS mit noch erhaltener Gehfähigkeit nach Versagen mindestens einer zugelassenen Therapie.
Interessierte können sich telefonisch unter 040 7410 54076 oder per E-Mail an multiplesklerose@uke.de informieren und anmelden.
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Christoph Heesen, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.100 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 449.000 Patient:innen versorgt, 88.000 davon stationär und 361.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.
Wissen – Forschen – Heilen durch vernetzte Kompetenz: Das UKE. | www.uke.de
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