Weniger Atemnot und mehr Lebensqualität durch Lungensport
Ziele des Lungensports
Lungensport und körperliches Training können die Leistungsfähigkeit der Muskulatur so verbessern, dass höhere Belastungen mit weniger Atemaufwand möglich werden. Zudem können Kraft und Beweglichkeit des Brustkorbs erhalten werden, so dass der Patient besser abhusten kann. „Bei COPD sind die Effekte von Lungensport am besten belegt“, berichtet Prof. Gillissen. Hier führt körperliches Training zu einer Linderung der Beschwerden, zu einer Besserung der körperlichen Belastbarkeit, zu einer Abnahme akuter Verschlechterungen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen (sog. Exazerbationen), sowie zu einer Steigerung der Lebensqualität und sogar zu einer höheren Lebenserwartung. Positive Effekte des Lungensports sind auch für Patienten mit Asthma bronchiale, Lungenfibrose, Mukoviszidose und Lungenkrebs berichtet worden.
Lungensportgruppen optimieren das Training für jeden Einzelnen
Vor allem in der Anfangsphase wird das individuelle Trainingspotenzial der Patienten durch das Ausmaß ihrer Atemnot limitiert. Dann können Lungensportgruppen das Training optimieren durch eine geeignete Auswahl der Trainingsinhalte Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit in Abhängigkeit vom individuellen Trainingszustand des Patienten. Die Betreuung in Lungensportgruppen erfolgt durch gut ausgebildete Übungsleiter (hauptsächlich Physiotherapeuten, Fachübungsleiter, Sportlehrer und Sportwissenschaftler), die auch für eine adäquate medizinische Versorgung der Patienten bestens vorbereitet sind. So kann bei auftretender Luftnot während des Trainings z. B. eine Zufuhr von Sauerstoff hilfreich sein, da auf diese Weise eine höhere Sauerstoffsättigung im Blut erreicht wird. Dadurch stellt sich Luftnot – trotz des erhöhten Sauerstoffverbrauchs aufgrund der körperlichen Anstrengung – bei den Patienten weniger schnell ein. Und beim Fahrradtraining auf dem Ergometer kann es für COPD-Patienten z. B. von Vorteil sein, wenn sie nacheinander nur mit jeweils einem Bein fahren. Beim Einsatz von nur einem Bein ist nämlich der Trainingseffekt für den betreffenden Muskel größer als beim zweibeinigen Training, ohne dass dabei der Sauerstoffbedarf des Patienten ansteigt. „So kann man beim Lungensport verhindern, dass die einsetzende Atemnot das Training einschränkt“, resumiert Prof. Gillissen.
Optimaler Trainingsumfang
Optimal wären zwei bis fünf einstündige Übungseinheiten pro Woche. Neben regelmäßigen Übungen zu Hause können Patienten dies durch die Teilnahme an einer Lungensportgruppe realisieren, die meist einmal wöchentlich für jeweils ein bis zwei Stunden stattfindet. Anleitungen zum Aufbau der Trainingseinheiten zu Hause und Informationen zu geeigneten Sport- und Bewegungsarten, auch gerätegestütztem Training, finden Patienten im Internet, z. B. auf der Webseite https://www.lungensport.org/. Auch die Deutsche Atemwegsliga ist im Lungensport sehr aktiv und informiert Patienten z. B., wo man sich anmelden kann und was die Krankenkassen an Kosten übernehmen.
Deutsche Lungenstiftung e.V
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30853 Langenhagen
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https://www.lungenaerzte-im-netz.de
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