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Wie schreibt man eigentlich richtig Plattdeutsch?

„Plattdeutsch verstehen ist nicht schwierig, ein bisschen Plattdeutsch sprechen können auch viele, aber richtig Plattdeutsch schreiben können nur wenige“, sagt Dr. Gesa Ramm, Direktorin des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). An 44 Modellschulen im Land werde Niederdeutsch unterrichtet. „Damit auch die Schreibweise einheitlich gelehrt wird, haben wir die Broschüre ‚Plattdüütsch richtig schrieven – gor nich swoor‘ für die Lehrkräfte erstellt“, erläutert Ramm die Zielsetzung des neuen Übungsheftes des IQSH. Es sei das erste Übungsheft, das es nach den SASS’schen Rechtschreibregeln zur Plattdeutschen Rechtschreibung gäbe. „Nun zeigt sich, dass das Interesse an der neuen Veröffentlichung nicht nur bei Lehrkräften groß ist, sondern auch viele Plattdeutsch-Sprechende das Übungsheft nutzen, um die Plattdeutschen Rechtschreibregeln zu erlernen und zu üben“, so Ramm. Seit dem Erscheinen im letzten Monat seien über 50 Broschüren verkauft und das Heft sei schon über 120 Mal kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen worden. Sicherlich trage die schöne Gestaltung mit Aquarellbildern von Margret Fischer, die übersichtliche und anschauliche Darstellung der 19 Rechtschreibregeln, die passenden Übungen und Lösungen sowie nicht zuletzt der moderate Preis dazu bei. Sie freue sich, dass mit Karen Nehlsen, IQSH-Landesfachberaterin Niederdeutsch, sowie den beiden Niederdeutsch-Fortbildnerinnen Christiane und Marianne Ehlers ausgewiesene Expertinnen diese Broschüre geschrieben hätten. Damit verfüge das Land Schleswig-Holstein nun über einen weiteren wichtigen Baustein für den Erhalt der Regionalsprache Niederdeutsch, der über die Nutzung in der Schule hinausgehe.

„Lehrkräfte sind Vorbild für ihre Schülerinnen und Schüler, wenn sie Niederdeutsch als Fremdsprache vermitteln“, sagt Karen Nehlsen, IQSH-Landesfachberaterin Niederdeutsch und Koordinatorin für Regional- und Minderheitensprachen im Land. Viele Niederdeutschlehrkräfte seien aber keine Muttersprachlerinnen und Muttersprachler. Und dass es wie im Hochdeutschen Regeln für die Plattdeutsche Rechtschreibung gäbe, sei einigen gar nicht bekannt. Daher biete das IQSH dazu schon viele Jahre regelmäßig Fortbildungen für Lehrkräfte an. Daraus sei die Idee zum Übungsheft entstanden. „Wir haben festgestellt, dass es einen großen Bedarf an einem Material gibt, mit dem die Lehrkräfte eigenständig lernen und üben können. Zudem wollten wir ein kleines Nachschlagwerk anbieten, das die Lehrkräfte als Grundlage für die Erstellung weiterer Materialen für ihre Schülerinnen und Schüler nutzen können“, erläuterte Nehlsen die doppelte Funktion des Übungsheftes. So sei ein Heft entstanden, das die Regeln mit Beispielen erläutert, Wörter und Sätze für den Alltag enthält, Übungen zu ausgewählten Regeln für Anfänger und auch Übungen mit literarischen Texten und Märchen für Fortgeschrittene anbiete. Zudem gäbe es Lösungen zu allen Aufgaben. „Und man kann auch online üben, denn zu den Übungen gibt es auch Learning Apps. Es muss lediglich der QR-Code zu der Übung mit dem Handy oder Tablet gescannt werden, und dann kann es sofort losgehen“, so Nehlsen. Sie wünsche „veel Spaaß bot Önen und mehr Sekerheit un Tovertroen bi ‚Plaattdüütsch richtig schrieven – gor nich swoor‘.“

Im Online-Publikationsshop des IQSH steht die kostenfreie PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung; das Übungsheft kann dort auch als Printexemplar für 2,- Euro + 2,95 Euro Versandkosten bestellt werden: Plattdüütsch richtig schrieven

Ebenfalls bestellbar ist die Broschüre „Pogg inn’n Maandschien“. Sie enthält schön bebilderte Gedichte von Klaus Groth für Kinder und junge Menschen (2,50 Euro und kostenfreier Download): Pogg in’n Maandschien

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