Zum Welt-Hospiztag am 9. Oktober: Hospizarbeit verhindert Suizide – Corona hat Begleitungen verringert
Mit der Beratung zu schmerzlindernden Maßnahmen und persönlicher Zuwendung greifen Hospizbegleiterinnen und -begleiter Leid, Ängste und Sorgen der kranken Menschen auf. „Mit unseren geschulten, meist ehrenamtlich Mitarbeitenden kann jede und jeder über Sorgen und auch Sterbewünsche sprechen“, sagt Elmar Pankau, Vorstandsvorsitzender der Malteser. Die Hospizbegleiterinnen und -begleiter widmen den kranken Menschen viel Zeit und hören zu. Taucht ein Wunsch zu sterben auf, fragen die Mitarbeitenden nach den (Hinter)Gründen des Sterbewunsches und können oft dazu beitragen, dass körperliche und soziale Ursachen gelindert werden. Neu gewonnene Lebensqualität und erlebte Beziehungen lassen Sterbewünsche in den Hintergrund treten. „Hospizarbeit ist Suizidprävention“, sagt Pankau. „Die Malteser helfen mit ihren hospizlichen Angeboten einem – auch assistierten – Suizid entgegen zu wirken. Assistierter Suizid wird von uns weder unterstützt noch geduldet.“
„Umso mehr schmerzt es uns, dass wir durch die Corona-Pandemie nicht so viele Menschen begleiten konnten, wie in den Vorjahren“, bedauert Elmar Pankau. Insbesondere in der ambulanten Hospizarbeit, in der die kranken Menschen in der eigenen Wohnung daheim oder in einer Altenhilfe-Einrichtung besucht werden, gab es Einschränkungen des persönlichen Kontakts. Vielfach waren die direkten Zugänge verwehrt. Auch wenn regelmäßige Telefongespräche, Internet-Chats oder Besuche vor dem Wohnungsfenster den Gesprächsfaden aufrecht erhielten, sank die Zahl der Begleitungen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf 17.500. Ähnlich verhielt es sich auch in dem von Lockdown und Ängsten geprägten ersten halben Jahr 2021.
„Wir möchten kranke Menschen und ihre Zugehörigen am Welt-Hospiztag dazu aufrufen, sich durch echte menschliche Zuwendung helfen zu lassen – gerade in den besonders krisenhaften Phasen zum Ende eines Lebens“, sagt Elmar Pankau. Das Motto des Welthospiztages am 9. Oktober lautet „Leben! Bis zum Schluss.“
Genügend geschulte Begleiterinnen und Begleiter stehen bei den Maltesern zur Verfügung. „Die Zahl der Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit hat sich in den vergangenen zwei Jahren trotz Corona nicht verringert. Durch Corona waren zwar zahlreiche, vor allem über 60-jährige Begleiterinnen und Begleiter als Risikogruppe in ihren Kontakten eingeschränkt, aber jetzt sind fast alle wieder aktiv. Es sind sogar neue hinzugekommen“, so der Malteser Vorstandsvorsitzende. Auch mehr und mehr junge Menschen lassen sich zum Hospizbegleiter und zur Hospizbegleiterin schulen. „Wir wollen natürlich auch jungen kranken Menschen eine altersadäquate Begleitung ermöglichen und qualifizieren deshalb bereits Jugendliche ab 16 Jahren“, sagt Elmar Pankau.
Mehr Informationen zur Malteser Hospizarbeit unter www.malteser.de/hospizarbeit
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