Ärger mit Infrastruktur und DB Netz AG geht weiter
BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann reißt langsam der Geduldsfaden. Wochenlang musste er zusammen mit seinen Mitarbeitenden im Oberland eine Baustellenkatastrophe managen, die ihresgleichen suchte. „Die DB Netz AG hatte das Oberland faktisch vom Rest Bayerns mit einem Baustellenmanagement abgeschnitten, das absolut chaotisch war“, ärgert sich Schuchmann. Und kaum kehrte wieder einigermaßen Ruhe im Oberland ein, schon kam jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Ein Messzug hatte am Dienstag dieser Woche auf der Strecke zwischen Dießen und Weilheim wieder einmal Gleislagefehler in einem nicht tolerierbaren Bereich festgestellt. Seitdem herrscht nun in diesem Netz Ausnahmezustand.
Kommentar des BRB-Geschäftsführers: „Jetzt geht der Wahnsinn weiter.“ Jedes Mal, wenn ein Messzug der DB Netz AG im Netz Ammersee-Altmühltal unterwegs war, wurde anschließend sofort Langsamfahrt angeordnet. Schuchmanns Erklärung dafür: „Es wurde über Jahrzehnte nichts in die Infrastruktur investiert, da muss man sich nicht wundern. Aber ausbaden müssen das Chaos vor Ort wieder unsere Fahrgäste und wir.“ Auf zwei Kilometern Schienenstrecke gibt es seit Dienstag dieser Woche drei Langsamfahrstellen.
Im vergangenen Jahr wurden im gleichen Bereich, ebenfalls nach einer Messzugfahrt, nur die allernötigsten Schienen ausgetauscht. Heuer das gleiche Thema ein paar hundert Meter weiter. Anstatt das Problem an einem Stück zu beheben wird nur kleinteilig geflickt.
In den drei Streckenabschnitten dürfen die Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer jeweils nur mit 20 statt 120 km/h fahren. Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche wurden den Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführern die Geschwindigkeitsbeschränkungen für jeden Zug über Funk mitgeteilt und es mussten entsprechende Befehle geschrieben werden, seit gestern sind wenigstens Signale aufgestellt. Damit entfällt die zeitraubende, handschriftliche Dokumentation. Wie lange die Langsamfahrstellen noch gelten, das weiß bei der BRB keiner. Bisher hat die DB Netz AG keine Informationen an die BRB herausgegeben, wann kurzfristig mit einer Beseitigung der Mängel zu rechnen ist und schon gar nicht, wann langfristig mit einer Modernisierung der Infrastruktur begonnen wird. „Unseren Fahrgästen einen verlässlichen Fahrplan anzubieten, ist mit dieser maroden Infrastruktur für uns leider nicht immer möglich“, betont Arnulf Schuchmann sichtlich verärgert.
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