Medien

Aufsicht mit Weitsicht

Die MEDIENANSTALT Mecklenburg-Vorpommern hat gestern ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Festakt und 70 geladenen Gästen in Schwerin begangen. Im November 1991 gegründet, nimmt die MEDIENANSTALT seitdem ihre umfangreichen Aufgaben als Medienaufsichtsbehörde wahr. Anlässlich des Jubiläums wurde an die vergangenen Jahre erinnert, aber auch die Gegenwart und Zukunft der MEDIENANSTALT wurden beleuchtet.

Die Vorsitzende des Medienausschusses Mecklenburg-Vorpommern, Marleen Janew, sagte: „Die MEDIENANSTALT unterstützt viele Projekte finanziell, in denen Medienbildung und Medienkompetenz vermittelt werden. So hat sie seit dem Jahr 2000 etwa 350 Medienprojekte in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert. Dazu gehörten die Medienwerkstätten in Wismar, Rostock, Neubrandenburg, Waren (Müritz) und Stralsund – aber auch Schulen, Vereine und Senioreneinrichtungen.“

In einer Videobotschaft betonte der Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Heiko Geue, die gute Zusammenarbeit mit der MEDIENANSTALT: „Großartig, was in dieser Zeit geschafft worden ist. Gewacht wurde über die Medienvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern, das stellt allerdings im privaten Bereich eine Herausforderung dar, weil wir nun mal ein dünn besiedeltes Bundesland sind. Umso mehr freue ich mich über die wirklich leistungsstarken und leistungsfähigen privaten Hörfunkveranstalter und lokalen TV-Programme.“ Der Stadtpräsident der Landeshauptstadt Schwerin, Sebastian Ehlers, wies in seinem Grußwort auf den rauen Ton hin, der oftmals im Internet herrsche: „Statt Sachlichkeit und gewinnbringender Diskussion geben leider sehr oft Empörung, Stammtischparolen und Falschinformationen ein lautstarkes Konzert im Netz. Da hört man nicht nur schräge Töne, sondern oft sogar strafrechtlich relevantes Getöse.“

Dies griff der Direktor der MEDIENANSTALT, Bert Lingnau, in seinem Festvortrag „Aufsicht mit Weitsicht. 30 Jahre MEDIENANSTALT Mecklenburg-Vorpommern“ auf: „Eine Medienregulierung mit Weitsicht stärkt die demokratische Gesellschaft. Sie stärkt die Pressefreiheit, fördert mediale Inhalte, die einen öffentlichen Wert besitzen und dem Gemeinwohl dienen. Sie stärkt die Wahrheit und schwächt den Aberglauben.“

In vier Gesprächsrunden wurde anschließend über in Mecklenburg-Vorpommern relevante mediale Themen debattiert: Heinz Merkel (Greifswald TV) und Thomas Böhm (MV1, TV:SCHWERIN) berichteten über die Entwicklung des lokalen Fernsehens; Tino Sperke (Ostseewelle), Robert Weber (80s80s Radio) und Kristin Schröder (Lokalradio Rostock) schilderten ihre Erfahrungen als Verantwortliche im Hörfunk. Zudem kamen Antje Kaiser (Landesdatenschutz MV), Dieter Kowalski (Grevesmühlen TV) und Martina Kelling (MEDIATOP Neubrandenburg) über die Themen „Netzwerkarbeit“ und „Medienkompetenz“ ins Gespräch. In der abschließenden Runde diskutierten Lovis Messerschmidt (Content Creatorin), Eva-Maria Kröger (MdL, Fraktion DIE LINKE), Philipp da Cunha (MdL, SPD-Fraktion) sowie Angela Preuß (Medienausschuss MV) über Medien im Netz und die Medienpolitik im Land.

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