Bad Sulzaer Möbel-Repliken im Goethe-Museum Düsseldorf ausgestellt
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Lifestyle der Goethezeit und der Beziehung zwischen der Residenzstadt Weimar und der internationalen Modewelt. So hatte das „Journal des Luxus und der Moden“, das von 1786 bis 1827 über die neuste Mode aus Paris und London sowie Einrichtungstrends berichtete seinen Verlagssitz in Weimar. Im Rahmen der Düsseldorfer Ausstellung sind diese handkolorierten Hefte ebenso ausgestellt wie Kleider und Schuhe aus vier Jahrhunderten sowie Accessoires und Einrichtungsgegenstände berühmter Persönlichkeiten.
Zu letzteren zählt zweifelsohne auch Johann Wolfgang von Goethe. Die beiden Bad Sulzaer Möbelleihgaben, bei denen es sich wie bei allen Gegenständen aus dem Goethe Gartenhaus 2 um originalgetreue Kopien handelt, waren beide im „Journal des Luxus und der Moden“ abgebildet, der Sitzbock im Mai 1786 und der Stuhl ein Jahrzehnt später, im November 1796. Zu den weiteren Ausstellungsgegenständen zählen Gemmenringe von Goethe und Joseph Haydn, eine in Gold gefasste Miniatur, die Angelika Kauffmann der Herzogin Anna Amalia schenkte, Schmuck der Zarentochter Maria Pawlowna sowie ein für Coco Chanel persönlich angefertigtes Modeschmuck-Ensemble. Die Exponate stammen zum größten Teil aus der hauseigenen Sammlung des Goethe-Museums. Weitere Gegenstände wurden von mehr als zwanzig Leihgebern bereitgestellt.
Das Goethe Gartenhaus 2 ist eine exakte Kopie des Weimarer Originals und wurde als Attraktion im Rahmen des Kulturstadtjahres 1999 im Weimarer Goethepark ausgestellt. Die vielbeachtete Nachbildung wurde 2002 auf dem Gelände der Toskanaworld Bad Sulza wiedereröffnet. Anders als im Goethe Gartenhaus in Weimar dürfen in der Bad Sulzaer Kopie alle Exponate angefasst werden – Sitzproben inbegriffen. Das Goethe Gartenhaus 2 kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Zudem dient es als Außenstelle des Bad Sulzaer Standesamtes, so dass hier in ganz besonderer Atmosphäre Trauungen vollzogen werden können.
Das Goethe-Museum Düsseldorf umfasst rund 50.000 Objekte – von Briefen, Bildnissen, Entwurfsblättern und Erstausgaben bis hin zur Haarlocke des Dichters. Getragen wird das Museum von der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung und der Stadt Düsseldorf. Der umfassende Bestand beruht auf der einst größten Privatsammlung zu Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und seiner Zeit, die der Verleger Anton Kippenberg (1874–1950) aufgebaut hatte. Sie umfasst Handschriften, Bücher, Kunst und Kunsthandwerk sowie eine Forschungsbibliothek.
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