Bund der Versicherten sieht viele vertane Chancen im Koalitionsvertrag
In der Einführung eines kapitalgedeckten Teils in der gesetzlichen Rente, der sogenannten Aktienrente, sieht der BdV zwar eine Chance auf frische Impulse, jedoch erfolge sie zu spät, um den sich abzeichnenden Problemen in der Altersvorsorge der Babyboomer zu begegnen. Zudem sieht der BdV in der Umsetzung Gefahren: „Bei der kapitalgedeckten gesetzlichen Rente befürchten wir, dass, wie schon bei der Riester- und Rürup-Rente, eine Zwangsverrentung bei den Lebensversicherungsunternehmen diese Form der Altersvorsorge zu teuer und damit unrentabel macht“, erklärt Kleinlein. „Wir brauchen in allen Bereichen der Altersvorsorge weniger Zwang zur Lebensversicherung, sondern mehr Freiheit und Flexibilität für alle, die sparen“.
Auch bei der privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es nach acht Jahren erzwungenen Stillstands Handlungsbedarf, der aber im Koalitionsvertrag keinen Niederschlag findet. „Es braucht Leitplanken in der PKV, damit angesichts der Niedrigzinsphase die Beiträge nicht ins Unermessliche steigen. Diese Leitplanken müssen jetzt im Sinne der Versicherten gesetzt werden“, fordert Kleinlein.
Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) wurde 1982 gegründet und ist mit rund 45.000 Mitgliedern die einzige Organisation in Deutschland und Europa, die sich ausschließlich und unabhängig für die Rechte der Versicherten einsetzt. Somit ist er ein wichtiges politisches Gegengewicht zur Versicherungslobby. Mit Musterprozessen gegen Versicherer setzt der BdV die Rechte der Verbraucher*innen durch. Bundesministerien und Bundestag schätzen den Rat des BdV. Er ist präsent in Fernsehen, Radio, Print- und Online-Medien. Seine Mitglieder berät der BdV individuell und umfassend in allen Fragen rund um private Versicherungen. Cleverer Versicherungsschutz steht den BdV-Mitgliedern durch exklusive Gruppenverträge u. a. im Bereich der Privathaftpflicht- und Hausratversicherung zur Verfügung.
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