Gegen Schnupfennasen und kratzende Hälse: Zehn Hausmittel aus aller Welt
Dominikanische Republik – Honig trifft auf Zwiebel
Als natürliches Hustenheilmittel bekannt und daher in dieser Liste noch des Öfteren vertreten: Honig. Studien haben ergeben, dass er genauso wirksam ist wie herkömmliche Hustenmittel. Ein Einmachglas wird mit Honig befüllt – ergänzt um geschnittene oder ganze geschälte Zwiebeln. Das Gemisch muss anschließend eine Weile ruhen, damit das Aroma der Zwiebeln gut aufgenommen werden kann. Ein Esslöffel „Zwiebel-Honig“ drei- bis viermal täglich sagt Erkältungs- und Grippeviren den Kampf an. Wer es etwas „kerniger“ möchte, dem sei der Buchweizen-Honig als Geheimtipp und Hausmittel ans Herz gelegt.
Ägypten – Ein altes Rezept hilft noch heute gegen Husten
Der ägyptische Priester Imhotep soll in seinem „Nebenjob“ als Arzt und Baumeister vor bereits 4600 Jahren während des Baus der Pyramiden von Sakkara den Arbeitern Knoblauch, Zwiebel und Schwarzen Rettich empfohlen haben. Auch bei uns in Mitteleuropa ist Schwarzer-Rettich-Hustensaft als Heilmittel seit langer Zeit bekannt. Reich an Vitamin C müssen es also nicht immer Südfrüchte sein. Man höhlt einen schwarzen Rettich aus und befüllt diesen mit Zucker oder Honig. Die gefüllte Rübe sollte auf einem Teller mehrere Stunden lang ziehen. Um an den süß-scharfen Sirup zu kommen, bohrt man den Rettich unten leicht an, sodass dieser langsam in ein Gefäß tropfen kann. Der Hustensaft kann mehrmals täglich angewendet werden – und ist auch für Kinder gut geeignet.
Mexiko – It’s Tea Time
Mexiko ist ein vielseitiges und -schichtiges Land – genau wie seine Hausmittel. Womit das Land jedoch eher nicht in Verbindung gebracht wird? Tee. Aber: Im ländlichen Raum setzen die Mexikanerinnen und Mexikaner auf Knoblauchtee. Dafür wird Zitronentee aufgebrüht und Knoblauch oder auch Zwiebeln hinzugegeben. Dieses Gebräu soll Infektionen von innen bekämpfen. Geruchsfreundlicher bzw. einen frischen Atem nicht gefährdend ist dagegen ein weiterer mexikanischer Tipp: In der Stadt ist Zimttee ein Favorit – einfach heißes Wasser mit Honig und Zimt nach Belieben mischen. Passt auch ohne Erkältungssymptome perfekt in die Adventszeit.
Indien – „Goldene Milch“ hilft bei Husten
Ein Tipp aus Indien ist „Heiße Milch mit Kurkuma“ – auch bekannt als „Goldene Milch“. Einfach eine frische Kurkumawurzel aufreiben, mit etwas Milch mixen und das Ganze erwärmen. Kurkuma färbt alles gelb – auch die Hände. Wer also keine frische Wurzel nutzen möchte oder sich das Schälen ersparen will, kann die Milch stattdessen mit qualitativ hochwertigem, gemahlenem Pulver zubereiten. Daneben wirkt Kurkuma verdauungsfördernd und entzündungshemmend, auch krebshemmende Effekte zeigt das Gewürz. Aufschäumt als „Kurkuma-Latte“ wird die „Goldene Milch“– zum echten In-Getränk, das auch bei Stress hilft – der unser Immunsystem zusätzlich schwächen kann.
Westafrika – Sheabutter für Schnupfennasen
Aus den Ländern Westafrikas (Burkina Faso, Ghana, Mali, Benin, Nigeria, Togo und die Republik Côte d’Ivoire) stammend findet sich in den meisten deutschen Reformhäusern und Drogeriemärkten heute die Sheabutter. Vorwiegend für ihre Verwendung in Kosmetika bekannt, hat sie zudem eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhaut. Großzügig aufgetragen kann Sheabutter eine verstopfte Nase lindern.
China – Gesundheit zum Frühstück
Porridge oder – der im Deutschen weniger appetitlich klingende – „Haferschleim“ stehen bei uns wegen ihrer Bekömmlichkeit gerne auf einem gesund eingedeckten Frühstückstisch. In China gibt es dagegen „Congee“: Eine traditionelle Suppe, deren Hauptbestandteile aus Wasser oder Bouillon und Reis bestehen. Weitere Zutaten sind optional und können nach Gusto hinzugefügt werden – wie in Form von süßem Obst oder herzhaft mit Gemüse, um das Immunsystem mit Vitaminen zu stärken.
Thailand – Mit Schärfe und Wärme gegen Halsschmerzen
Suppen sind natürlich immer eine gute Idee und selbst im tropischen Klima Thailands kann es zu Erkältungen kommen. Dann soll bei Halsweh die Tom-Yam-Suppe wahre Wunder bewirken. Die säuerlich-scharfe Tom-Yam enthält u. a. Chili, Pilze, Limonensaft und Zitronengras und kann mit Garnelen, Fisch oder ergänzt werden. Die anästhesierende Wirkung der Chili nutzen auch pflanzliche Arzneimittel in unseren Breitengraden, um Halsschmerzen zu behandeln.
Russland – „Väterchen Frost“ mit Knoblauch trotzen
Knoblauch ist mit seiner antibakteriellen, antiviralen, antimikrobiellen und desinfizierenden Wirkung nicht nur als Tee empfehlenswert. In Russland gelten Knoblauchnasentropfen als echter „Gesundheitsbooster“, die eine verstopfte Nase wieder frei machen. Diese sind leicht selbst herzustellen. Dafür braucht es nur gepresste Knoblauchzehen, deren Saft durch einen dünnen Musselinstoff gefiltert und nach einigen Minuten mit der doppelten Menge gefiltertem Wasser gemischt wird. Ein bis zwei Tropfen pro Nasenloch reichen aus. Die Wirkung lässt sich auf die beim Zerdrücken aufplatzenden Zellen der Knoblauchzehe zurückführen – daraus bildet sich das in den Tropfen wirksame scharfe Allicin.
Korea – Trendige Algen versprechen Heilung
Algen gelten als echtes „Superfood“ – und in Korea kombiniert man die Heilsamkeit einer heißen Suppe mit den Vorteilen der Seealgen. Die Suppe namens Miyeok Guk bietet eine reichhaltige Quelle an Kalzium, Jod, Ballaststoffen, Omega-Säuren sowie den Vitaminen B1 und B3. Alles was es dafür braucht, sind neben den Algen (Miyeok oder Wakame, erhältlich in den meisten Asia Shops), Rinderfilet, Sesamöl, Sojasauce, Knoblauch, Meersalz und Pfeffer.
Diese Tipps halten hoffentlich gesund und stimmen vielleicht schon auf die nächste Reise in weiter entfernte Gefilde ein.
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