Hochschule eröffnet Ausstellung über jüdische Kaufmannsfamilien in Stralsund
beitragen, ohne dies zu einem bloßen ritualisierten Gedenken werden zu lassen“, erklärt die Rektorin der Hochschule Stralsund, Prof. Dr. Petra Maier, „anhand der Geschichte der jüdischen Stralsunder Kaufmannsfamilien lässt sich ein Stück der historischen Wirklichkeit des Antisemitismus in Stralsund und Deutschland erkennen. Aber es ist auch die Geschichte bemerkenswerter Familien. Wir wünschen uns, dass unsere Studierenden und Mitarbeitenden sich dafür öffnen, beides zu erkennen“.
Mehr als zehn großformatige Roll-ups beleuchten die Familien- und Firmengeschichte der historischen Warenhäuser Wertheim und Tietz sowie der Familien Blach und Cohn.
Zugrunde liegen historische Fotografien aus dem Bestand des Vereins und dem Stadtarchiv sowie gewissenhaft aufbereitete Informationen. Christine Klotz, Nadine Garling und Prof. Dr. Michael Klotz haben die Ausstellung kuratiert. Michael Klotz ist der erste Vorsitzende des gemeinnützigen Fördervereins Historische Warenhäuser Wertheim und Tietz in Stralsund und Professor der Hochschule Stralsund. „Wertheim und Tietz sind die beiden wohl bekanntesten historischen Unternehmer der Hansestadt, schon allein deshalb sollte die Ausstellung an einer Hochschule mit einer starken Wirtschaftsfakultät gezeigt werden“, konstatiert Klotz. „Aber unsere Intention mit der 2018 entstandenen und seitdem gewachsenen Ausstellung ist es auch noch klarer zu machen, dass Stralsund die Wiege des deutschen Warenhauswesens ist“. Hier habe die Geschichte der großen Deutschen Warenhäuser Wertheim und Kaufhof schließlich ihren Anfang genommen. In der Ossenreyerstraße stehen noch heute zwei der deutschlandweit wenigen erhalten gebliebenen Warenhäuser: Das 1903 errichtete Alt-Wertheim mit seinem imposanten Lichthof sowie ein im Stile der neuen Sachlichkeit errichtetes Gebäude von Leonhard Tietz, das 1928 eröffnet wurde.
Die Ausstellung wird bis zum 23. November 2021 im Auditorium maximum der Hochschule Stralsund zu sehen sein, auch aufgrund der Pandemie kann sie nicht für öffentlichen Publikumsverkehr freigegeben werden. Einzelanmeldungen sind nach Absprachen möglich. Die Ausstellung ist durch die Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Güstrow sowie durch Spenden der beiden ITUnternehmen adesso SE und affinis GmbH, die Niederlassungen in Stralsund betreiben, gefördert worden.
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