Karriere in der Wissenschaft: Helmholtz fördert erneut internationale Talente bei Forschungsvorhaben
„Weltweit halten wir Ausschau nach kreativen Talenten“, sagt Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Das ist für uns einer der wesentlichen Bausteine, um mit Spitzenforschung die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.“ Helmholtz bietet deshalb international erfahrenen Talenten ein attraktives Forschungsumfeld unter anderem mit einem Förderprogramm für sogenannte Helmholtz Young Investigator Groups. „In der diesjährigen Auswahlrunde hatten wir erneut eine Vielzahl exzellenter Bewerbungen. Ich freue mich sehr, dass wir unter ihnen insgesamt neun brillante Köpfe auswählen konnten.“ Der langfristige Erfolg von Helmholtz hänge wesentlich daran, ein Magnet für die Besten aus aller Welt zu sein.
Finanzielle Förderung von rund 300.000 Euro pro Jahr
Nach einem Begutachtungsverfahren von insgesamt 32 Bewerbungen waren in der aktuellen Auswahlrunde 19 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Präsentationen vor einer hochkarätigen, interdisziplinären Jury eingeladen worden. Unter ihnen wurden im Oktober schließlich neun ausgewählt. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten sie nun eine finanzielle Förderung von mindestens 300.000 Euro pro Jahr, um eine eigene Forschungsgruppe an einem der 18 Helmholtz-Zentren aufzubauen.
Experten aus dem Ausland für Deutschland gewinnen
Unter den Kandidaten sind viele herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zuvor an internationalen Standorten geforscht haben. „Die hohe Attraktivität von Helmholtz und des Standortes Deutschland ist unbestritten“, so Wiestler. Vier der Ausgewählten kehren aus dem Ausland zurück, drei ausländische Expertinnen und Experten konnten von renommierten Universitäten für Helmholtz gewonnen werden.
Maßgeschneiderte Fortbildung und Mentoring
Das Förderprogramm richtet sich an hoch qualifizierte Talente, deren Promotion zwei bis sechs Jahre zurückliegt und die über internationale Forschungserfahrung verfügen. „Sie können mit unserer Förderung unter hervorragenden Bedingungen eigene Forschungsgruppen aufbauen und sich als Führungskräfte beweisen“, sagt Wiestler. Um sie schrittweise an ihre Führungsaufgaben heranzuführen, werden sie durch ein maßgeschneidertes Fortbildungs- und Mentoring-Programm der Helmholtz-Akademie für Führungskräfte unterstützt. Nach rund drei Jahren unterziehen sich alle Gruppen einer Zwischenevaluation. Fällt diese überzeugend positiv aus, erhalten die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter eine langfristige Perspektive bei der Helmholtz-Gemeinschaft.
Vernetzung durch Lehre an Hochschulen
Ein weiteres Ziel des Programms ist es, die Vernetzung von Helmholtz-Zentren und Universitäten zu stärken: Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren an Partnerhochschulen und bilden gemeinsam mit Universitäten Promovierende aus.
Mit der diesjährigen Wahl hat Helmholtz seit 2004 in insgesamt 18 Auswahlrunden 262 Helmholtz Young Investigator Groups ermöglicht. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gedeckt. Die andere Hälfte steuern die Helmholtz-Zentren bei, an denen die Gruppenleiterinnen und -leiter forschen. Damit können sie neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei bis vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Konferenzreisen und Teile ihrer Ausstattung finanzieren. Drei der neuen Gruppen werden im Forschungsbereich Energie und jeweils zwei im Bereich Materie sowie Gesundheit angesiedelt sein. Jeweils eine Gruppe entfällt auf die Forschungsbereiche Information und Erde und Umwelt.
Helmholtz leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Information, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit mehr als 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 5 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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