Energie- / Umwelttechnik

Kerschensteinerschule in Stuttgart – Leistungszentrum für Wassertechnik

"Unsere Verpflichtung gilt der Jugend und der bestmöglichen Berufsausbildung, zum Beispiel auch durch berufliche Wettbewerbe wie den WorldSkills", sagt Wolfgang Steinle, stellvertretender Schulleiter der Kerschensteinerschule in Stuttgart. Die Schule ist Technisches Gymnasium, Berufskolleg, Berufsschule und Fachschule in einem. Letzteres auch für umwelttechnische Berufe wie der Fachkraft für Wasserversorgungstechnik und Fachkraft für Abwassertechnik. Genau diese beiden Berufsbilder sind es, die bei nationalen und internationalen Berufswettbewerben hinter der Disziplin "Water Technology" stecken. Bei den WorldSkills, der Weltmeisterschaft der Berufe, kommen alle zwei Jahre die besten Fachkräfte der Welt zusammen, um sich in viertägigen harten Wettkämpfen auf höchstem Niveau zu messen. In Deutschland wird die Kerschensteinerschule künftig ein Trainingsort sein, an dem sich junge Talente intensiv auf die Wettbewerbe vorbereiten können. Hierfür wurde die Schule eigens durch die anerkannte Bildungsorganisation WorldSkills Germany als Leistungszentrum zertifiziert. Sie stellt Räumlichkeiten, Technik und Lehrkräfte zur Unterstützung für die Trainings zur Verfügung. Hilmar Tetsch von der Stadtentwässerung Stuttgart und Mitglied im DWA-Fachausschuss Berufswettbewerbe ist Bundestrainer in der Disziplin "Water Technology". Er wird in der Kerschensteinerschule in Zukunft ideale Voraussetzungen vorfinden, um künftige Teilnehmerinnen und -Teilnehmer auf die WM der Berufe vorzubereiten, zum Beispiel Maren Nagel von der Stadtentwässerung Köln, die Deutschland bei den WorldSkills Shanghai 2022 vertreten wird. Die Bedeutung beruflicher Wettbewerbe

Bei einer Veranstaltung im Oktober, die den Startschuss für das Leistungszentrum gab, hob Boris Diehm, Abteilungsleiter der Klärwerks- und Kanalbetriebe Stuttgart, die Bedeutung der WorldSkills- Aktivitäten für die Nachwuchsbildung hervor. Auch Dr. Andreas Lenz, Leiter des Geschäftsbereichs Umwelt & Technik der Bayrischen Verwaltungsschule und Obmann des DWA-Fachausschusses Fackräfte und Meister in der Abwassertechnik, der online zugeschaltet war und sich schon seit langem für die Idee der Berufswettbewerbe einsetzt, betonte die vielen Chancen, die solche Wettkämpfe bieten. Darunter auch die Möglichkeiten des internationalen Austauschs unter Fachkräften. Bestes Beispiel hierfür ist Aswatha Narayana. Der Inder gewann bei den WorldSkills Kasan 2019 in der Disziplin "Water Technology" die Goldmedaille. Sein Sieg hat seine Chancen enorm verbessert, für das Masterstudium "Water Resources Engineering and Management" (WAREM) an der Universität Stuttgart angenommen zu werden und zugleich ein Stipendium zu erhalten. Er sprach sich bei der Veranstaltung ebenfalls für die Wichtigkeit der Wettbewerbe aus.

Auch Hubert Romer, Geschäftsführer von WorldSkills Germany weiß um die positive Wirkung der Wettbewerbe weltweit: "Tatsächlich bedeuten die WorldSkills für die Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur eine fachliche und persönliche Weiterentwicklung. Sie ermöglichen auch den internationalen Austausch zwischen ihnen, aber auch zwischen den jeweiligen Trainerinnen und Trainern und anderen Involvierten. Damit leistet WorldSkills einen wichtigen Beitrag zur internationalen Völkerverständigung". So hatte sich Narayana beispielsweise schon während des Wettbewerbs mit dem damaligen deutschen Teilnehmer Lukas Kohl aus Nürnberg angefreundet, ist seitdem im engen Kontakt mit ihm und nutzt seinen Deutschlandaufenthalt nun auch, um Erfahrungen außerhalb seines Heimatlandes zu sammeln.

Für die Kerschensteinerschule geht es nun erst einmal in die Planung für ein internationales Vorbereitungstraining, bei dem sich Fachkräfte aus der ganzen Welt auf die WorldSkills Shanghai 2022 einstimmen wollen. Wolfgang Steinle blickt mit Freude in die Zukunft: "Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und uns viel Erfolg bei diesem großartigen Projekt in der Hoffnung, dass unsere Idee von nachhaltiger Bildung im Rahmen der WorldSkills mit der Disziplin ‚Water Technology‘ weiterwachsen wird!" Wichtige Partnerschaften für hervorragende Ausbildung Das Engagement der Kerschensteinerschule wird ergänzt durch Partnerschaften wie mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA). Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart. Als globaler WorldSkills-Partner ist Festo Hauptsponsor in der Disziplin "Water Technology“, neben „Mechatronik“ und „Industrie 4.0“, und stellt Lernsysteme zur Verfügung. Nader Imani, Executive Vice President Global Education von Festo Didactic, sorgt so mit seinem internationalen Netzwerk dafür, dass sich noch weitere Nationen für die Disziplin begeistern und die Anzahl an Wettkampfteilnehmerinnen und -teilnehmern weltweit erhöht werden kann. Ein weiterer Unterstützer ist die Adiro Automatisierungstechnik GmbH. Hier bringen Thomas Schwab und Hamza Lekhbizi ihre fachliche Expertise in den Bereichen Mess-Steuerung und Regelungstechnik ein und wirken auch an der Erstellung der Wettkampfaufgaben sowie der Durchführung des internationalen Wettbewerbs mit.
 Weitere Informationen

zu den DWA-Wettbewerben "Water Skills": w w w. dwa. de/berufswettbewerbe zur Kerschensteinerschule: w w w. kerschensteinerschule. de zu den beruflichen Wettbewerben und Leistungszentren von WorldSkills Germany: w w w. worldskillsgermany. com/de

Über den DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

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