Gesundheit & Medizin

Lernstation mit Horror-Raum

„Diese Übungsstation gibt mir eine gute Unterstützung. So kann ich fragen, wenn mir was unklar ist. Ich kann die Themen, die wir in der Schule theoretisch durchgehen, in der Praxis ausprobieren und mir das Wissen erarbeiten. Hier ist immer jemand da, der ansprechbar ist“, erzählt Eva-Maria Baumann und fügt hinzu: „Und die Patienten sind nicht echt.“ Die 19-jährige Auszubildende ist in ihrem zweiten Ausbildungsjahr. Diese Woche ist ihr Kurs das erste Mal im ganz neuen Skills-Lab.

Das Klinikum Darmstadt hat für die Lehre der fast 200 Auszubildenden in den Pflegeberufen eine Station im Gebäude der Medizinischen Kliniken zur Verfügung gestellt. In den letzten Wochen wurden die Räume von der Ausbildungskoordinatorin Dr. Susanne Karner und dem Team der Praxisanleiter*innen eingerichtet.

„Wir wollen diese Übungsstation regelhaft in die Ausbildung integrieren. Daher ist das Skills-Lab dauerhaft in Gebrauch“, erzählt sie. In den nächsten Wochen dürfen sich alle Azubis in der Pflege hier ausprobieren und ihr Wissen festigen. Im Januar kommen dann die Auszubildenden im ersten Lehrjahr in den Genuss der Ausbildungsstation. Die Station soll aber auch für interdisziplinäre Trainings oder Fort- und Weiterbildungen genutzt werden: etwa für die Weiterbildung zur Praxisanleitung.

Neben einem Patientenzimmer, in dem die Mobilisation aus verschiedenen Betten und von unterschiedlichen Matratzen sowie Rollstühlen und Rollatoren geprobt werden kann, wird gerade auch ein Raum für die Hebammenausbildung fertig gestellt. Weiter gibt es auf der Übungsstation einen Raum, indem alles rund um die Körperpflege an lebensgroßen Puppen praktisch gelernt werden kann, direkt daneben befindet sich der „Room of Horrors“. 

„Hier lässt sich die Beobachtungs- und Wahrnehmungsfähigkeit spielerisch trainieren“, sagt Dr. Susanne Karner. Im Room of Horrors identifizieren und diskutieren Auszubildende Fehler und Risiken, die die Patientensicherheit gefährden. Es werden gezielt Fehler in eine Versorgungssituation eingebaut, die entdeckt werden müssen: Da hängt die Patientenklingel außerhalb der Reichweite, das Bettgitter ist nur halbseitig schräg gestellt, das Bett ist hochgefahren, auf dem Nachttisch steht eine Tasse Kaffee, obwohl der Patient nüchtern bleiben soll, der Toilettenstuhl steht ungebremst neben dem Bett. Das Room of Horrors-Konzept ist in Ländern wie USA, Kanada und Großbritannien schon länger bekannt. Auch in der Schweiz arbeiten zahlreichen Kliniken, mit den fehlergespickten Trainingsräumen, weiß Dr. Karner.

Bevor die Übungsstation an den Start ging, hat ihr Team das Konzept vor ein paar Monaten getestet und evaluiert. Lernende aus dem Abschlussjahrgang haben von der Methode profitiert und den Lerneffekt wertgeschätzt, weil es zum Beispiel den Rundumblick schule. Daher wurde das Konzept zur Vermittlung von Lehrinhalten zu Patientensicherheit jetzt regelhaft in die Ausbildung integriert und verortet.

Praxisanleiterin Mandalena Rechner übt gerade mit einem Teil der Auszubildenden den Verbandswechsel. Eva-Maria sagt, sie habe auch vom Training zu den Krankheitsbildern und dem Erkennen von chronischen Erkrankungen und Wunden profitiert. Am letzten Tag der Übungswoche stehen Rollenspiele mit kleinen Notfällen an: Was tun, wenn ein Patient kaltschweißig ist? Wie reagieren, wenn der Patient im Bad ohnmächtig auf dem Boden liegt? Nächste Woche steht der nächste Kurs vor diesen Herausforderungen.

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